Produktdatenmanagement
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Produktdatenmanagement (PDM) ist ein Konzept, welches zum Gegenstand hat, produktdefinierende, -repräsentierende, -präsentierende Daten und Dokumente als Ergebnis der Produktentwicklung zu speichern, zu verwalten und in nachgelagerten Phasen des Produktlebenszyklus zur Verfügung zu stellen. Grundlage dieses Wirkens ist ein integriertes Produktmodell. Des Weiteren ist die Unterstützung der Produktentwicklung durch geeignete Methoden auf Basis von Prozessmodellen dem PDM zuzurechnen. Zusätzlich zum PDM entwickelt sich das Produktinformationsmanagement (PIM), welches sich spezialisiert um die Produktinformationen und deren Bereitstellung für die verschiedenen Vertriebswege kümmert. Bevor der Begriff Produktdatenmanagement (PDM) allgemein gebräuchlich wurde, war in den 80er Jahren Engineering Data Management (EDM) der verbreitete Terminus.
Ein PDM-System ist Teil des betrieblichen Informations- und Koordinationssystems. Es implementiert die Methoden und Regeln des Produktdatenmanagements. PDM-Systeme beinhalten Programmschnittstellen zu CAx-Software, ERP-Software, Software der eigenen Klasse u.a. Sie sind somit nicht als monolithische Anwendungssysteme zu begreifen, sondern eher als Kern einer PDM-Lösung. Nicht alle Methoden und oder Regeln des PDM werden zwingend durch ein PDM-Anwendungssystem zur Verfügung gestellt. Vielmehr können Systeme der CAx-Klasse oder Systeme des Dokumentenmanagements oder Workflow-Managements solche Funktionen zur Verfügung stellen. Für den Datenaustausch zwischen den beteiligten Systemklassen sowie die Beschreibung von Produktmodellen hat sich weitestgehend die Normenreihe ISO 10303 (STEP) als Standard etabliert.
Die auf dem Markt befindlichen PDM-Systeme haben sich aus drei verschiedenen Richtungen entwickelt:
Dabei können CAD-Systeme als Ursprung des PDM angesehen werden. Die Disziplin erwuchs maßgeblich aus Problemen der CAD-Zeichnungsverwaltung, verursacht durch dramatische Zunahme der Produktdatenmenge im Zusammenhang mit der Einführung dieser Systeme. Des Weiteren führte die steigende Produktkomplexität zu einem höheren Grad an Vernetzung der Produktdaten, so dass das Finden neuer Konzepte zur Produktdatenverwaltung dringend notwendig wurde.
Die Einführung einer PDM-Lösung soll es ermöglichen, die Qualität der Produktentwicklung zu erhöhen sowie Zeit und Kosten der Produktentwicklung zu vermindern. Mit dem Ziel eines durchgehenden Informationsflusses sollen diese Vorteile an nachgelagerte, am Produktlebenszyklus beteiligte Organisationseinheiten weitergereicht werden. Ergebnis dieser Arbeitsweise soll die lückenlose Reproduzierbarkeit von Arbeitsständen (Konfigurationen) eines Produkts sein.
PDM-Systeme sind generell industrie-/unternehmensspezifisch.
[Bearbeiten] Literatur
- Arnold, Dettmering, Engel, Karcher: Product Lifecycle Management beherrschen ISBN: 3540229973
[Bearbeiten] Weblinks
- Definitionen zu PDM: Verschiedene Definitionen zum PDM
- Überblick PDM-Systeme: Überblick über verbreitete PDM-Systeme
- AIP-Institut: Überblick über Hersteller und Anbieter von PDM-Systemen
- pdmportal.de: Deutschsprachiges Portal des Forschungszentrum Informatik an der Universität Karlsruhe