Projektorientierung
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Die Projektorientierung ist eine besonders entwickelte Form des Konzeptes der Handlungsorientierung. Vielfach wird Projektorientierung als neue konzeptionelle Form verstanden. Dies übersieht, dass bereits John Dewey den Begriff in den 1930er Jahren verwendete. Im Bereich der Architektur wurde dieser Begriff bereits im 19. Jahrhundert verwendet. Eng mit dem Projektbegriff verwandt ist der des Vorhabens, der von Adolf Reichwein verwendet wurde.
Projektunterricht ist eine sehr anspruchsvolle Konzeption von Unterricht, mit Projektorientierung wird ausgesagt, dass es sich um den Weg zu dieser hoch komplexen didaktisch-methodischen Unterrichtsform handelt.
Der Projektorientierungsbegriff wurde in verschiedenen neueren Konzeptionen aufgegriffen und je spezifisch interpretiert wie etwa durch Freinet.
Die verschiedenen Kriterien reichen von anspruchsvollen Vorstellungen. Einige lehnen den Begriff der Projektorientierung ab und fordern eindeutige Projektunterrichtskriterien, wie beispielsweise Dagmar Hänsel, die verlangt, dass es bei einem Projekt um ein echtes Problem geht, das Lehrerinnen und Schülerinnen und in gemeinsamer Anstrengung und in handelnder Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit zu lösen suchen, und zwar besser als dies in Schule und Gesellschaft üblicherweise geschieht als pädagogisches Experiment mit der Wirklichkeit, das von Lehrern und Lehrern sowie Schülern und Schülerinnen gemeinsam im Unterricht zu lösen versucht wird. Nach ihrer Vorstellung werden beim Projektunterricht zugleich die Grenzen von Unterricht überschritten. Projektorientierung ist dagegen ein viel flexiblerer Begriff, der den Weg hin zum Projektunterricht bezeichnet und keine festen Qualtitätsnormen setzt - damit für die Praxis sehr viel angemessener ist.
Andere Autoren wie Duncker und Popp verlangen dass mit Projektorientierung Erfahrungen durch Handeln gewonnen werden Gudjons definiert Projektorientierung mit einem Kriterienkatalog, zu dem folgende Merkmale zählen
- Situationsbezug
- Orientierung an den Interessen der Beteiligten
- Selbstorganisation und Selbstverantwortung
- Gesellschaftliche Praxisrelevanz
- Produktorientierung
- Einbeziehung vieler Sinne
- Soziales Lernen
- Interdisziplinarität
Emer und Lenzen (2005) zeigen vor allem auf, welche Möglichkeiten der Schüleraktivierung der Projektunterricht bietet und analysieren, wie dabei im Weg dorthin durch Projektorientierung das Lernen von Kooperation, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit möglich ist. Besonders der Zusammenhang von Projektlernen und Schulkultur wird in diesem Ansatz betont.
Andere Konzepte sehen vor allem die Produkte, die im Projektunterricht erstellt werden, als das wesentliche Kriterium an. Das Projektlernen steht gegenwärtig hoch im Kurs. Dabei steht die Gefahr, dass dieser Begriff verflacht. Wichtiger ist es deshalb, dass vielfältige Erprobungen in der Praxis stattfinden und daraus die konzeptionelle Diskussion differenziert wird.
[Bearbeiten] Literatur
Apel, H. J. / Knoll, M. : Aus Projekten Lernen. Grundlegung und Anregungen. München: Oldenbourg 2001.
Lange, Dirk: Projektorientiertes Lernen. In: Basiswissen Sachunterricht. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag 2004