Protreptikos
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Protreptikos bezeichnet
1. Eine nur fragmentarisch erhaltene Schrift des Aristoteles, die – zwischen 353 und 348 entstanden – zu seinen exoterischen, also zur Publikation bestimmten Texten gehört und unter diesen die besterhaltene ist. Protreptikos heißt Werbe- oder Mahnschrift und ist eine Aufforderung zur Auseinandersetzung mit der Philosophie bzw. zum philosophischen Leben, die in populärer Darstellung auf der einen Seite originär aristotelische Inhalte aufweist, wie etwa die Unterscheidung zwischen dynamis und energeia also Vermögen bzw. Potentialität und Tätigkeit, Aktualität bzw. Wirklichkeit. Auf der anderen Seite enthält der Protreptikos explizit platonische Elemente, wie der Überlegenheit der Seele über den Körper.
2. Die Literaturgattung ebensolcher Werbe- oder Mahnschriften, deren Ziel es ist, den Lesern eine Einführung in die jeweilige Philosophie zu bieten, bzw. sie überhaupt erst an die Philosophie heranzuführen. Ein weiteres Beispiel für einen Protreptikos ist die Schrift "De brevitate vitae" (Über die Kürze des Lebens) des römischen Philosophen und Anhänger der Stoa, Seneca.
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Zu Aristoteles
- Christof Rapp: Aristoteles zur Einführung. Junius-Verlag, Hamburg 2004 ISBN 3-88506-398-0
- Höffe, Otfried (Hg.): Aristoteles-Lexikon, Stuttgart 2005
Protreptiokos: Aristoteles, Protreptikos - Hinführung zur Philosophie. Rekonstruiert, übersetzt und kommentiert von Gerhart Schneeweiß, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005.