Prozedur (Programmierung)

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Eine Prozedur (oder auch Unterprogramm) in der Programmierung von Computersystemen ist ein Stück zusammengehörigen Codes, der es erlaubt, eine bestimmte Aufgabe in wiederverwendbarer Art umzusetzen. In der objektorientierten Programmierung spricht man auch von Methode.

Eine Prozedur kann sein:

• eine Subroutine im Rahmen in der imperativen Programmierung
• ein Prozedur-Segment als Teil der Auswertungsmethodik eines Programms auf einer (abstrakten) Maschine für imperative Programmiersprachen (z.B. P-Code), meist abgeleitet aus einer Subroutine
• In der Programmiersprache Pascal eine Subroutine, die keinen Rückgabewert hat

[Bearbeiten] Details

In der Programmiersprache Pascal, die Prozeduren explizit als Sprachelement verwendet, gibt eine Prozedur im Gegensatz zu einer Funktion keinen Wert (kein "Ergebnis") zurück. In anderen Programmiersprachen muss dies nicht zwingend der Fall sein.

Im Allgemeinen kann eine Prozedur oder Funktion mehrere Aufrufparameter besitzen und auch Variablenwerte ändern (siehe z.B. unten).

Prozeduren können in Bibliotheken thematisch zusammengestellt werden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, eine Prozedur auch aus anderen Programmen oder separaten Programmdateien heraus aufzurufen. Eine wichtige Standardprozedur ist die Bildschirmausgabe. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, selbst Prozeduren und Bibliotheken zu erstellen, um damit den eigenen Code modularer und wiederverwendbarer zu gestalten.

Besondere Beachtung bei der Arbeit mit Prozeduren verdienen die in den Prozeduren verwendeten Variablen. Man kann hier zwischen globalen (d.h. während der gesamten Laufzeit des Programmes gültigen) und lokalen Variablen (d.h. nur während der Laufzeit der Prozedur gültigen) unterscheiden. Innerhalb einer Prozedur ist es möglich, auch globale Variablen zu verändern, was die Übersicht des Programms beeinträchtigen kann.

Die folgenden Beispiele zeichnen jeweils eine Linie mit anzahl Punkten.

Beispiel einer Prozedur in Pascal:

 PROCEDURE Punkte_zeichnen(Anzahl:Integer);
 VAR
   i:Integer;
 BEGIN
   FOR i := 1 TO Anzahl DO
   BEGIN
     Write('.');
   END;
 END;

Beispiel eines Prozeduraufrufs in Pascal:

 Punkte_zeichnen(5);

Realisierung einer Prozedur in Java (Methode ohne Rückgabewert):

 public void Punkte_zeichnen (int anzahl) {
   for (int i = 0; i < anzahl; i++){
     System.out.print (".");
   }
 }

Beispiel eines Methodenaufrufs in Java:

 Punkte_zeichnen(5);

[Bearbeiten] Methode in der objektorientierten Programmierung

In der objektorientierten Programmierung werden meist Prozeduren und Funktionen mit dem Begriff Methode zusammengefasst. Methoden sind üblicherweise Operationen auf einem Objekt (und durch Polymorphie vererb- bzw. austauschbar). Je nach Programmiersprache gibt es entweder nur solche (Exemplar-)Methoden, zusätzlich statische Methoden (nicht Objekt-gebunden, aber innerhalb einer Klasse definiert) oder echte Funktionen bzw. Prozeduren.

In einigen Sprachen gibt es auch Multimethoden, welche gleichzeitig auf mehreren (Parameter-)Objekten operieren und daher in mehreren Parametern polymorph sein können.

procedure rechnen(eingabe:Integer);
begin;
  ...
end;

public void rechnen(int eingabe) 
{
  ...
}

function String rechnen(eingabe:Integer);
begin;
  ...
end;

public String rechnen(int eingabe) 
{
  ...
}

Siehe auch: Programmiersprache, Funktion (Programmierung), Unterprogramm