Quecksilber(II)-oxid
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Strukturformel | |||
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Keine Strukturformel vorhanden | |||
Allgemeines | |||
Name | Quecksilber(II)-oxid | ||
Andere Namen | Quecksilberoxid | ||
Summenformel | HgO | ||
CAS-Nummer | 21908-53-2)[1] | ||
Kurzbeschreibung | rotes oder gelbes Pulver | ||
Eigenschaften | |||
Molmasse | 216,59 g/mol | ||
Aggregatzustand | fest | ||
Dichte | 11,1 g/cm3 | ||
Schmelzpunkt | >400 °C (Zersetzung)[1] | ||
Siedepunkt | nicht zutreffend | ||
Dampfdruck | 0,12 Pa[1] (20 °C) | ||
Löslichkeit | schlecht in Wasser (0,052 g/l)[1] | ||
Sicherheitshinweise | |||
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. 1 | |||
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R- und S-Sätze | R: 26/27/28-33-50/53 | ||
S: (1/2-)13-28-36-45-60-61 | |||
weitere Sicherheitshinweise | |||
MAK | 0,1 mg/m3[1] | ||
LD50 (oral, Ratte) | 18 mg/kg[1] | ||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Quecksilber(II)oxid ist ein orange-rotes Salz, das in Wasser löslich ist. Wie Quecksilber selbst ist auch dieses Salz extrem giftig. Erwärmt man Quecksilberoxid, so zerfällt es in Sauerstoff und Quecksilber:
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Quecksilber(II)-oxid nimmt je nach Verteilungsgrad eine rote oder eine gelbe Farbe an: Gelbe Kristalle besitzen einen Durchmesser von etwa 2 Mikrometer, rote Kristalle um die 10 Mikrometer. Beim Erhitzen färbt sich das rote Quecksilberoxid schwarz und das gelbe rot, da sich die Kristallkörner vergrößern. Oberhalb von 450 °C zersetzt es sich in seine Elemente. Es kondensiert dabei Quecksilber an der Reagenzglaswand, der entstehende Sauerstoff kann mit der Spanprobe nachgewiesen werden.
[Bearbeiten] Herstellung
Das gelbe Quecksilber(II)-oxid entsteht bei der Reaktion von Quecksilber(II)-chlorid mit Natronlauge:
- HgCl2 + 2 NaOH -----> HgO + H2O + 2 NaCl
Rotes Quecksilber(II)-oxid erhält man beim vorsichtigen Erhitzen von Quecksilber(II)-nitrat oder beim Erhitzen von elementarem Quecksilber auf 350 °C:
- 2 Hg(NO3)2 -----> 2 HgO + 4 NO2 + O2
- 2 Hg + O2 ---350°C---> HgO
[Bearbeiten] Verwendung
Zur Herstellung anderer Quecksilberverbindungen; in Trockenbatterien als Depolarisator; als Nachweisreagenz für Zitronensäure und Essigsäure im chemischen Labor; früher als Pigment bei Schiffsanstrichen und für Porzellanfarben (heute verboten).
[Bearbeiten] Vergiftung
[Bearbeiten] Symptomatik
Bei einer inhalativen Aufnahme kommt es zu einem Husten. Der Stoff kann über die intakte Haut aufgenommen werden. Auf der Haut selbst ruft er eine Rötung hervor. Bei einer oralen Aufnahme kommt es zu Durchfall und abdominellen Schmerzen. Prinzipiell reizt die Substanz die Atemwege, die Augen und die Haut. Ein wiederholter oder chronischer Kontakt mit Quecksilberoxid kann eine Sensibilisierung verursachen. Es kann auch zur Entwicklung von Nierenschäden kommen.
[Bearbeiten] Notfallmaßnahmen
Der Patient ist mit umluftunabhängigem Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei einer oralen Aufnahme erhält der Patient 1 Gramm medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. In der Klinik kann als spezifisches Antidot Dimercaptopropansulfonat eingesetzt werden.