Rabenschlacht
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Als Rabenschlacht wird in der deutschen Heldensage der Kampf um Ravenna (deutsch Raben) zwischen dem Ostgotenkönig Theoderich dem Großen und dem germanischen Heerführer Odoaker bezeichnet. Theoderich begründet damit das Ostgotenreich in Italien mit der Hauptstadt Ravenna.
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[Bearbeiten] Die historische Schlacht
Nach jahrelangen Kämpfen zwischen Odoaker als "rex italiae" ("König Italiens") und den von Ostrom (Byzanz) gegen ihn ausgesandten Ostgoten unter Theoderich sowie zweijähriger Belagerung des schwer einnehmbaren Ravenna versuchte der Eingeschlossene Anfang 493 einen Ausbruch, die sagenhafte Rabenschlacht, der allerdings misslang. Da beide Seiten schwere Verluste erlitten, willigte Theoderich in den Vorschlag des Bischofs Johannes von Ravenna ein und die beiden Herrscher beschlossen, Italien gemeinsam zu regieren. Der Vertrag wurde am 25. Februar unterzeichnet. Doch zehn Tage nach dem Einzug der Ostgoten in Ravenna, am 15. März 493, tötete Theoderich Odoaker bei einem Versöhnungsmahl eigenhändig und erhob sich zum Alleinherrscher. Unter seiner Herrschaft genoss Italien nach rund 90 Jahren Krieg und zunehmender Zerrüttung endlich Frieden.
Das wilde Schlachten hat die Zeitgenossen und die folgenden Generationen stark beschäftigt. Die Ereignisse bilden möglicherweise die Vorlage für die Sagen um Dietrich von Bern (= Theoderich), so auch für den Bericht über Wittichs Kampf gegen den Bruder Dietrichs und die Söhne Etzels und über Dietrichs Rache.
[Bearbeiten] Literatur
- Josef Breitbach: Die Rabenschlacht und andere Erzählungen, Verlag S. Fischer 1973
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste von Schlachten, Liste der Kriege
[Bearbeiten] Andere Wortbedeutung
Eine Schlacht zweier Vogelheere von Kolkraben wird im 1888 erschienenen Roman Das Odfeld von Wilhelm Raabe wiedergegeben.