Radiusköpfchen-Subluxation
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Radiusköpfchen-Subluxation (auch Chassaignacsche Lähmung; lateinisch: Subluxatio capituli radii; englisch: Nursemaid's elbow - deutsch: Kindermädchen-Ellenbogen oder Sonntagsarm; französisch: Pronation douloureuse) ist eine bei Kleinkindern häufig vorkommende Teilausrenkung des Speichenköpfchens. Sie entsteht dadurch, dass der gestreckte Unterarm plötzlich hochgezogen wird, beispielsweise, wenn das an der Hand geführte Kind stolpert oder sich plötzlich fallen lässt. Dabei schlüpft das Speichenköpfchen teilweise aus seinem haltenden Ringband (Ligamentum anulare radii). Es treten danach schmerzhafte Beschwerden auf, so dass der Unterarm in Einwärtsdrehung gehalten und geschont wird und wie gelähmt wirkt. Auch zum Spielen wird der Arm nicht mehr benutzt.
[Bearbeiten] Diagnose
Für den erfahrenen Arzt ist die Diagnose anhand des Beschwerdebildes und des vorangegangenen Ereignisses einfach. Auf eine Röntgenaufnahme kann verzichtet werden, wenn kein Hinweis auf einen Unfall oder einen entzündlichen Prozess vorliegt.
[Bearbeiten] Therapie
Die Behandlung besteht in der gleichzeitigen Streckung und Auswärtsdrehung (Supination), Druck von vorn mit dem Daumen auf das Radiusköpfchen des Unterarmes unter Zug und anschließender Beugung des Unterarms (Chassignacscher Handgriff). Eine Narkose ist dazu nicht erforderlich. Die Besserung tritt - zum Erstaunen der Angehörigen - unmittelbar ein: Der Arm wird wieder normal bewegt und benutzt. In seltenen Fällen kann es passieren, dass ein Rand des Ringbandes einklappt und somit zum „Repositionshindernis“ wird.
[Bearbeiten] Siehe auch
![]() |
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |