RailCab
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Das RailCab (auf Deutsch in etwa Schienentaxi) ist ein Forschungsprojekt der Universität Paderborn, das die Nutzung von Linearmotoren zum Antrieb von autonomen schienengebundenen Fahrzeugen erforscht.
Ähnlich dem Transrapid werden die Fahrzeuge durch verschleißfreie und wartungsarme Linearmotoren angetrieben. Anders als beim Transrapid sollen die Fahrzeuge jedoch nicht auf einem Magnetfeld schweben, sondern von Rad und Schiene getragen werden. Das Konzept kann somit durch Nachrüstung bestehender Trassen verwirklicht werden.
Die Fahrzeuge können über Telekommunikationsdienste oder Internet geordert und entsprechend den Transportanforderungen konfiguriert werden, z. B. klimatisierte Ausstattung für eine Fahrt zu einer geschäftlichen Besprechung mit der erforderlichen Infrastruktur. Dabei bleiben die Wagen kleine Einheiten des Individualverkehrs. Es gibt weder große Bahnhöfe, noch feste Fahrpläne, noch vorgeschriebene Strecken. Ein wesentliches Element des Konzepts ist, dass sich die Fahrzeuge für ca. 10 Personen auf höher frequentierten Strecken des Netzes treffen und berührungslose Konvois bilden. Das reduziert den Luftwiderstand und spart Energie. Elektronische Abstandshalter und autonome Steuercomputer sorgen für den reibungslosen Transport über beliebige Strecken. Weichen der herkömmlichen Art müssen allerdings durch starre Abzweigungen ersetzt werden. Ein sensorgesteuertes Spurführungssystem, unterstützt von der Feder-/Neigetechnik, ermöglicht den lenkbaren Fahrzeugen das Ausscheren aus einem Konvoi bei voller Geschwindigkeit. Die Bestandsgleise müssen außer mit neuen Weichen auch mit einer Mittelmagnetenschiene ausgestattet werden, die für den Linearen Antrieb zuständig ist. Es wird an Konzepten für den Mischbetrieb mit dem bisherigem Schienenverkehr gearbeitet.
Derzeit existiert eine Versuchsstrecke, auf der die Technik im Maßstab 1:2,5 untersucht wird.
Es gibt Überlegungen, eine Teststrecke auf der Schleifkottenbahn einzurichten. Die Schleifkottenbahn zweigt in Oberbrügge von der Aggertalbahn in Richtung Halver ab. Der Personenverkehr auf der Wuppertalbahn wurde 1964 eingestellt. Das Teilstück zwischen Oberbrügge und Halver dieser Bahnstrecke wird als Schleifkottenbahn bezeichnet.
[Bearbeiten] Literatur
- Manfred Dworschak: Internet auf Rädern. in: Der Spiegel. Hamburg 2007,2,S.196f. ISSN 0038-7452
- Riesengroße Kiste. in: Technology Review. Heise, Hannover 2007,1. ISSN 1613-0138