Rangeinteilung der Kriegsschiffe
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Mit der Entwicklung der Kiellinientaktik der Flotten im 17. Jahrhundert begann man, die Kriegsschiffe entsprechend ihrer Fähigkeit, im Kampf in der Linie zu segeln, als Linienschiffe zu bezeichnen, in Ränge einzuteilen (engl.: rating of warships). Der entscheidende Faktor hierbei war die Anzahl der Kanonen, aber auch die Größe und die damit verbundene Widerstandsfähigkeit flossen mit ein. Ein Schiff konnte durch andere Kanonenbestückung seinen Rang wechseln.
Als Beispiel sei die Rangeinteilung (oder Klasseneinteilung) der Royal Navy aufgeführt, wie sie im 18. Jahrhundert galt; die Einteilungen der anderen Marinen waren sehr ähnlich.
- Rang: 100 und mehr Kanonen; Dreidecker (Vierdecker); ab 2600 to; 850-950 Mann Besatzung
- Rang: 98 - 90 Kanonen; Dreidecker; ab 2000 to; 750 Mann Besatzung
- Rang: 80 - 64 Kanonen; Zweidecker; 1300-2000 to; 490-720 Mann Besatzung
- Rang: 60 - 50 Kanonen; Zweidecker; 1100 to; 350 Mann Besatzung
- Rang: 44 - 32 Kanonen; Eindecker-Fregatte; 700-900 to; 215-320 Mann Besatzung
- Rang: 28 - 20 Kanonen; Eindecker-Fregatte; 550-650 to; 160-200 Mann Besatzung
Nicht klassifiziert: Sloops bzw. Korvetten, Kriegskutter usw.
Die Schiffe des 1. bis 4. Ranges waren die eigentlichen Linienschiffe. Jedoch galten Mitte des 18. Jahrhunderts bereits die 50-Kanonen-Schiffe als zu schwach für die Schlachtlinie, ebenso wie die kleinen 40-Kanonen-Zweidecker des 5. Ranges. Obgleich nie für die Linie gedacht, waren die Fregatten auch klassifiziert, im 5. und 6. Rang.
Sloops, Kriegskutter und ähnliche Fahrzeuge mit bis zu 18 Kanonen waren nicht klassifiziert. Die klassifizierten Schiffe wurden von Offizieren im Kapitänsrang kommandiert, Sloops von Commandern und kleinere Schiffe von Leutnanten.