Regionalismus
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Regionalismus ist ein Begriff, der eine gemeinschaftlich empfundene Identität in Kombination mit der Schaffung und Einsetzung von Institutionen auf Grundlage einer geographischen Region bezeichnet.
Dies unterscheidet sich von Regionalisierung, mit der verstärkte menschliche und Handelsbeziehungen innerhalb einer geographischen Region bezeichnet werden.
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[Bearbeiten] Regionalismus im nationalen politischen Leben
Im nationalen politischen Leben ist Regionalismus eine politische Einstellung, die sich für Regionalisierung einsetzt, was die Einteilung eines Staates in kleinere Regionen und die Übertragung von Befugnissen von der Zentralregierung an die Regionen einschließt. Der entgegengesetzte Prozess heißt Unitarisierung.
In Europa ist der Begriff des Regionalismus insbesondere im politischen Leben Frankreichs von Bedeutung, wo zahlreiche Regionalsprachen existieren, ohne von der Zentralregierung anerkannt zu werden. Regionalistische Bewegungen existieren seit den frühen 1970er Jahren beispielsweise in der Bretagne.
[Bearbeiten] Regionalismus in der Literatur
In der US-amerikanischen Literatur bezeichnet Regionalismus eine literarische Perspektive, die im Amerika des Bürgerkriegs populär wurde. Lokale (local-color) Autoren beschrieben nahezu jede Region der Vereinigten Staaten. Beschreibungen von Gebräuchen und Dialekten steigerten den Realismus dieser Werke. Er diente dem Realismus.
[Bearbeiten] Regionalismus in der Sprachwissenschaft
Die Sprachwissenschaftler bezeichnen als "Regionalismen" Begriffe deren Verbreitung sich nur auf bestimme Regionen eines Sprachareals beschränkt.
[Bearbeiten] Regionalismus in der Kunst
In der US-amerikanischen Kunst wird der Ausdruck Regionalismus zur Bezeichnung eines realistischen Stils verwendet, der die Stadt und die sich dort entwickelnde Technologie verabscheute und sich auf Szenen des Landlebens konzentrierte. Regionalistische Stile erleben den Höhepunkt ihrer Popularität von 1930 bis 1935 und die Künstler Grant Wood und Thomas Hart Benton waren ihre bekanntesten Vertreter. Während der Großen Depression der 1930er Jahre war regionalistische Kunst hochgeschätzt, da sich Amerika mit diesen Bildern seiner selbst versicherte.
[Bearbeiten] Literatur (im Aufbau)
- Regionalität als Kategorie der Sprach- und Literaturwissenschaft. Hrsg. v. Instytut Filologii Germanskiej der Uniwersytet Opolski. Frankfurt/M. 2002.
- Gerdes, Dirk et al.(1987): Regionen und Regionalismus in Westeuropa. Kohlhammer Verlag, Stuttgart.
- Marcus Mey. Regionalismus in Großbritannien - kulturwissenschaftlich betrachtet. Duncker & Humblot, Berlin 2003
- Armin von Ungern-Sternberg. Erzählregionen. Überlegungen zu literarischen Räumen mit Blick auf die deutsche Literatur des Baltikums, das Baltikum und die deutsche Literatur. Bielefeld 2003