Reibungselektrizität
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Reibungselektrizität ist ein Spezialfall der Berührungselektrizität. Diese beruht auf dem energetisch günstigen Übergang von Elektronen zwischen zwei sich berührenden Stoffen infolge Verschiedenheit der Dielektrizitätskonstante. Es gehen solange Elektronen über, bis die sich dadurch aufbauende Potenzialdifferenz (Berührungsspannung) den Energiegewinn wettmacht.
Die Reibung sorgt für eine effektive Ausprägung der Berührungselektrizität, weil für letztere molekulare Abstände erforderlich sind, die sich bei normalen Stoffen auf nur geringste Anteile der scheinbaren Berührungsfläche beschränkten. Durch Reiben wird für deutlich größere Bereiche der wirklichen Oberfläche vorübergehend eine hinreichende Annäherung der Stoffe erreicht.
Beispiel: Bernstein / Wolle oder Polypropylen / trockenes Papier
Die triboelektrische Reihe (tribos, griechisch: "eine Reibung") gibt die Affinität für Elektronen eines Materials an. Je weiter oben ein Material in der Reihe steht, desto mehr Elektronen wird es bei Berührung an ein tiefer stehendes Material abgeben. Die tatsächliche Quantität der Ladungstrennung hängt jedoch von weiteren Faktoren wie Temperatur, Oberflächenbeschaffenheit usw. ab.
+ positives Ende der Reihe |
Asbest |
Glas |
Nylon |
Wolle |
Blei |
Seide |
Aluminium |
Papier |
Baumwolle |
Stahl |
Hartgummi |
Nickel und Kupfer |
Messing und Silber |
Synthetischer Gummi |
Orlon |
Saran |
Polyethylen |
Teflon |
Silikon |
- negatives Ende der Reihe |