Relatives Risiko
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Das relative Risiko ist ein Begriff der deskriptiven Statistik. Es drückt aus um welchen Faktor sich ein Risiko (beispielsweise für eine Erkrankung) in zwei Gruppen unterscheidet. Es wird also das Verhältnis der Wahrscheinlichkeiten für ein Ereignis/Merkmal dargestellt. Das relative Risiko, die Bedeutung eines Risikofaktors, errechnet sich aus Quotienten dieser beiden Wahrscheinlichkeiten.
In der medizinischen Statistik ergibt sich häufig folgende Datensituation:
Anzahl der Personen mit Risikofaktor | Anzahl der Personen ohne Risikofaktor | |
---|---|---|
Anzahl der erkrankten Personen |
|
|
Anzahl der nichterkrankten Personen |
|
|
Das relative Risiko errechnet sich hier folgendermaßen

oder formell ausgedrückt

Das relative Risiko nimmt Werte zwischen 0 und Unendlich an. Ein Wert von 1 bedeutet, dass das Risiko in beiden Gruppen gleich ist.
[Bearbeiten] Ein Beispiel mit fiktiven Daten
Angenommen man möchte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Herzinfarkten und Rauchen untersuchen. Man beobachtet 10000 Patienten und stellt fest, ob sie rauchen oder nicht und ob sie schon einmal einen Herzinfarkt erlitten haben. Es ergibt sich folgende Kreuztabelle:
Anzahl der Personen die rauchen | Anzahl der Personen die nicht rauchen | |
---|---|---|
Anzahl der Personen mit Herzinfarkt |
|
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Anzahl der Personen ohne Herzinfarkt |
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|
Es ergibt sich folgendes relatives Risiko

Das heißt, das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden ist unter Rauchern 7,4-mal so hoch wie unter Nichtrauchern.
[Bearbeiten] Zusammenhang mit dem Odds Ratio
Das relative Risiko ist verwandt mit dem Odds Ratio. Anders als das Odds Ratio kann man das relative Risiko aber nur errechnen, wenn die Randwahrscheinlichkeiten der Häufigkeitstabelle zufällig sind. D.h. die Anzahl der Erkrankten darf nicht durch das Studiendesign fest vorgegeben sein. Wenn die Wahrscheinlichkeit zu erkranken gering ist, sind Odds Ratio und relatives Risiko ungefähr gleich.