REM-Schlaf
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Als REM-Schlaf (REM, engl. Rapid Eye Movement; auch paradoxer Schlaf oder desynchronisierter Schlaf) wird eine Schlafphase bezeichnet, die unter anderem durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist. Weitere Merkmale sind ein niedriger Tonus der quergestreiften Muskulatur (Herz, Zwerchfell und Augenmuskeln bleiben ausgespart) und ein bestimmtes Aktivationsmuster im EEG – Thetawellen mit einer Frequenz von 4 bis 8 Hz und langsame Alphawellen.
Der REM-Schlaf wurde 1953 von Eugene Aserinsky und seinem Professor Nathaniel Kleitman (1895-1999) an der University of Chicago entdeckt.
[Bearbeiten] Vorkommen und Dauer
Bei Erwachsenen nimmt der REM-Schlaf etwa 20 % bis 25 % des Schlafes ein. Dabei wird zu Beginn der Nacht nur wenig Zeit im REM-Schlaf verbracht, zum Ende der Nacht nehmen Frequenz und Ausdehnung zu. Die meisten Träume finden in dieser Phase statt, wobei ein Zusammenhang zwischen Augenbewegungen und Blickbewegungen (siehe Scanning-Hypothese) im Traum noch nicht umfänglich nachgewiesen werden konnte. 1960 konnte empirisch belegt werden, dass auch im Non-REM-Schlaf (auch NREM-Schlaf) Träume vorkommen, diesen schreibt der Träumer selbst jedoch eine geringere subjektive Bedeutung zu.
Bis um das achte Lebensjahr verringert sich die Zeit der REM-Phase von neun Stunden (nach der Geburt) auf ca. zwei Stunden. Danach gibt es keine größeren Veränderungen in der Dauer dieser Phase.
[Bearbeiten] Funktion
Über die Funktion des REM-Schlafs gibt es viele sich auch widersprechende Hypothesen. Tatsache ist, dass bei Entzug des REM-Schlafs die REM-Phasen in den folgenden Nächten im Sinne eines Rückschlages (rebound) vermehrt auftreten. Viele Versuchspersonen zeigen ein gesteigertes triebhaftes Verhalten (vermehrtes Hungergefühl, vermehrte sexuelle und aggressive Impulse, Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme), andere tolerieren auch einen langen und fast vollständigen Entzug des REM-Schlafes gut. Dass Ratten nach zwei- bis dreiwöchigem vollständigem REM-Schlaf-Entzug sterben können, zeigt zunächst nur, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen werden können. Die REM-Schlafphase konnte bei allen bisher untersuchten Säugetieren mit Ausnahme des Delphins und dem zu den Schnabeltieren gehörenden Ameisenigel beobachtet werden.
Vermutlich ist der Lernprozess im Allgemeinen eng an den REM-Schlaf gekoppelt. Aufgaben in der Triebregulierung, Informationsverarbeitung und Stressbewältigung werden diskutiert.
Viele Versuchspersonen mit REM-Schlaf-Entzug haben gerade bei komplexen und neuen Herausforderungen besondere Schwierigkeiten – ein Faktum, das gerade für alte Menschen eine große Rolle in deren Alltagsleben spielt. Die klinische Bedeutung von Schlafstörungen und deren Behandlung speziell im Alter wird somit unterstrichen – andererseits die kritiklose Verabreichung von Schlafmitteln auch deshalb getadelt, da diese gerade jene Hirnstromaktivitäten unterdrücken, die im REM-Schlaf dominieren.
[Bearbeiten] Sleep onset REM
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Die meisten Erwachsenen erreichen ihre erste REM-Phase etwa 90 Minuten (+/- 1/2h) nach dem Auftreten der ersten Schlafphase. Sleep-onset-REM ist charakterisiert durch ein Auftreten der ersten REM-Phase innerhalb von 25 Minuten nach dem Einschlafen. Dieses Phänomen ist assoziiert mit Schlafstörungen, z.B. der Narkolepsie, tritt aber auch bei Schlafgesunden unter Schlafentzug auf. Ebenso wird ein Auftreten bei Übergewichtigen beobachtet.
[Bearbeiten] Siehe auch
Schlaf - Schlafforschung - Klartraum - Traumdeutung - Scanning-Hypothese
[Bearbeiten] Literatur
- Carlson, N. R.: Physiologische Psychologie. Pearson Studium, München, 2004. : ISBN-13: 978-3827370877
[Bearbeiten] Weblinks
- E.A.Mitler, M.M.Mitler: "Der Traum vom guten Schlaf" – 101 Fragen und Antworten zum Thema Schlaf und Träume
- "Das Geheimnis des Schlafs" (von Alexander Borbély, Universität Zürich)
- Thema REM-Schlaf auf www.schlaf.de
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