Rhinitis
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Als Rhinitis, Nasenkatarrh, Schnupfen oder Koryza (griech. für „Erkältung“) wird eine akute oder chronische Entzündung der Nasenschleimhaut durch infektiöse, allergische und pseudoallergische Mechanismen bezeichnet. Am häufigsten tritt sie im Rahmen einer banalen Erkältung auf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Formen von Rhinitis
[Bearbeiten] Rhinitis acuta
Bei der akuten Rhinitis – dem gewöhnlichen Schnupfen – handelt es sich in der Regel um einen harmlosen Infekt und damit um eine „infektiöse Rhinitis“ , die durch eine Vielzahl von Viren – vor allem Rhinoviren (eine Gattung des Picornavirus) und Adenoviren – ausgelöst werden kann. Hauptmerkmal ist eine laufende Nase und die Verstopfung der Nase durch die Anschwellung der Schleimhäute.
Insgesamt sind mehr als 200 „Schnupfenviren“ mögliche Auslöser einer viralen Rhinitis, wie sie im Rahmen einer „Erkältung“ auftritt. Darunter fallen auch Erreger wie das Poliovirus und die drei Subtypen des Influenzavirus.
Auch eine Erkältung kann mit einer Rhinitis beginnen. Die Rhinitis acuta verschwindet aber in der Regel nach einer Woche. Es gibt allerdings auch ein Sprichwort, welches besagt: "Ein Schnupfen kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage."
Da es mehr als 200 verschiedene Typen von Viren gibt, die einen Schnupfen auslösen können, wird es kaum je möglich sein, einen Impfstoff dagegen zu entwickeln. Es gibt aber Nasensprays, die den Atemweg befreien (zum Beispiel der Wirkstoff Xylometazolin). Regelmäßige Durchspülung der Nase mit einer Salzlösung (Nasendusche) kann die Anfälligkeit für Schnupfen senken.
Die Inkubationszeit (als Zeit zwischen Infektion und Auftreten der ersten Symptome) beträgt zwischen wenigen Stunden und 7 Tagen, Symptome sind:
- Niesen oder Niesreiz
- Juckreiz
- übermäßige Absonderung von dick- oder dünnflüssigem Sekret (Fließschnupfen, Katarrh, Rotz)
- Schwellung der Nasenschleimhaut und damit Behinderung der Nasenatmung (Stockschnupfen)
[Bearbeiten] Rhinitis atrophicans
Die Erkrankung der Nase, die von Gewebsschwund (Atrophie) begleitet wird, ist auch als Ozaena bekannt. Ein anderer Name dafür lautet Stinknase. Es treten auch gelblich-grüne Beläge in der Nase auf, die süßlich-faulig riechen. Die primäre Ozaena ist vermutlich erblich bedingt, die sekundäre Ozaena kann verschiedene Ursachen haben wie
- Tumoren des Nasopharynx
- Fehlbildungen der Nasenscheidewand (Nasenseptum)
- Missbrauch von Xylometazolin, (Wirkstoff in abschwellenden Nasentropfen)
[Bearbeiten] Rhinitis atrophicans beim Schwein
Infektiöse Entzündung der Nasenschleimhaut, die enzootisch auftritt und nach chronischem Verlauf bei jungen Schweinen zur Atrophie der ventralen Conchen und durch Osteoblastenhemmung zur Verformung der angrenzenden Knochen führt.
[Bearbeiten] Pathogenese
Toxinbildende Stämme von Pasteurella multocida sind der entscheidende pathogenetische Faktor, Bordetella bronchiseptica spielt eine Rolle bei der Ansiedelung der Pasteurellen auf der Nasenschleimhaut.
[Bearbeiten] Erscheinungsformen
Es gibt zwei Formen zu unterscheiden:
[Bearbeiten] progressive Ra:
Infektion mit toxinbildenden Pasteurella multocida (tPm) allein oder in Kombination mit anderen Erreger (wie Bordetella bronchiseptica). Grad der Krankheitserscheinungen ist unterschiedlich, jedoch mit stärker ausgeprägten wirtschaftlichen Schäden.
[Bearbeiten] nicht-progressive Form:
Infektion mit Bordetella bronchiseptica (Bb). Meistens nur Conchenhypoplasie bei jungen Ferkeln. Diese Hypoplasien regenerieren teilweise, wenn die Nasenmuscheln nicht vollständig reduziert wurden, und die wirtschaftlichen Schäden bleiben gering. Nach einigen Monaten findet man nur eine geringgradige Brachygnathia superior und sporadisch eine geringgradige Nasenverbiegung.
[Bearbeiten] Infektionswege
Infektion findet durch aerogene Übertragung (Tröpfcheninfektion) zwischen infizierten und empfänglichen Schweinen sowie benachbarten infizierten Beständen statt. Über indirekten Übertragungsweg (Hund, Katze, Nager) ist wenig bekannt.
[Bearbeiten] Therapie
Veränderungen sind irreversibel, wenn sie äusserlich sichtbar sind. Betroffene Tiere sind palliativ zu behandeln. Medikamentell kann man Schäden eindämmen, aber keine Krankheitstilgung erreichen. Med.: Sulfonamide, Tetrazyklin, Tylosin, ev. Kombination.
[Bearbeiten] Prophylaxe
V.a. die Einschleppung der Ra tPm verhindern. Das heisst, den Bestand in erster Linie geschlossen zu halten oder Schweine nur aus Ra-freien Herden zukaufen. Haltungsbedingungen, Stallklima verbessern.
[Bearbeiten] Vakzination:
Sauen: 1. Impfung 4 Wochen a.p., 2. Impfung 2 Wochen a.p. Ferkel: 1. Impfung 7 Tage p.p. 2. Impfung 28 Tage p.p. Durch Vaccination verschwinden klinische Symptome, aber keine Tilgung. Solche Impfungen dürfen im Rahmen von Ra-Überwachungsprogrammen nicht durchgeführt werden, weil diese Impfungen die klinische Diagnostik und den serologischen und bakteriologischen Nachweis von tPm erschweren. Zuchtbetriebe, die impfen und/oder nicht geprüft werden, können nicht als Ra-unverdächtig gelten.
[Bearbeiten] Rhinitis allergica
siehe allergische Rhinitis
[Bearbeiten] Rhinitis hypertrophica
[Bearbeiten] Rhinitis pseudomembranacea
Bei der pseudomembranösen Rhinitis handelt es sich um ein heute selten gewordenes Erscheinungsbild der Diphtherie. Meist ist einseitig der vordere Teil der Nasenschleimhaut (Nasenscheidewand oder Nasenmuscheln) isolierte betroffen. Kennzeichnend ist die Bildung einer sog. Scheinmembran: Dabei kommt es durch die Ektotoxinwirkung des Bakteriums Corynebacterium diphtheriae zur Schädigung der Nasenschleimhaut und zur Bildung eines zähen, fibrinreichen, grau-weißen Sekrets mit Beimengung von Zelltrümmern (abgestorbene Epithelzellen der Nasenschleimhaut), und Makrophagen (weißen Blutkörperchen) sowie Krankheitserregern selbst. Trocknet das Sekret ein, haftet es dermaßen fest auf der Unterlage, dass es beim Versuch dieses zu entfernen zu Blutungen kommt.
Die auf die Nase beschränkte Diphtherie ist neben der Hautdiphtherie jene Form der Erkrankung, die zu den geringsten systemischen Wirkungen (Auswirkungen auf den Organismus) führt.
[Bearbeiten] Rhinitis sicca
mit dem Kennzeichen einer trockenen Schleimhaut - siehe Rhinitis sicca
[Bearbeiten] Rhinitis vasomotorica
Bei dieser Nasenschleimhautentzündung ist die Regulation der Schleimhautschwellung gestört. Deren Ursache ist bislang ungeklärt und kann zur Schlafapnoe führen.
[Bearbeiten] Literatur Schweineerkrankungen
Elektronisches Lernmittel "Untersuchungsgang beim Schwein" von Matthias Knöri und Stefan Herrli unter der Leitung von Prof. Dr. med. vet. W. Zimmermann
Dep. für klinische Veterinärmedizin, Abt. für Schweinemedizin und Schweinegesundheitsdienst der Universität Bern, im Auftrag der Schweizerischen Vereinigung für Schweinemedizin (SVSM)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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