Rieszscher Darstellungssatz
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Der Rieszsche Darstellungssatz (nach Frigyes Riesz) charakterisiert in der Mathematik den Dualraum der Banachräume Lp. Er stellt die stetigen linearen Funktionale als Integral dar. Mit diesem Satz kann man schließlich das Lemma von Lax-Milgram beweisen, welches eine zufriedenstellende Existenztheorie für viele partielle Differentialgleichungen sichert.
[Bearbeiten] Aussage
Sei zunächst zu der konjugierte Exponent q mit gegeben. Im Falle p = 1 wähle man . Dann gibt es zu jedem stetigen linearen Funktional ein , so dass
-
-
- für alle
-
erfüllt ist.
Zum Beweis betrachtet man zunächst den Hilbertraumfall, also p=2, und beweist diese Aussage mit dem Projektionssatz. Den allgemeinen Fall führt man dann geschickt auf den soeben bewiesenen Spezialfall unter Anwendung eines Regularitätssatzes zurück.
[Bearbeiten] Konsequenzen
Neben dem oben erwähnten Lemma von Lax-Milgram folgt aus dem Satz auch noch die Existenz eines isometrischen Isomorphismus von (Lp) * nach Lq. Zweimalige Anwendung dieser Überlegung liefert schließlich die Reflexivität der Banachräume Lp für .
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Wilhelm Alt: Lineare Funktionalanalysis. Springer-Verlag, 2002
- Dieses Buch ist eine schöne Einführung in dieses doch recht abstrakte Themengebiet. Besonderer Wert wird hier auf die Regularitätstheorie schwacher Lösungen partieller Differentialgleichungen gelegt.
- Friedrich Sauvigny: Partielle Differentialgleichungen der Geometrie und der Physik. Band 1, Springer-Verlag, 2004
- Ein sehr ungewöhnliches Buch mit einer ausgeprägten Existenztheorie für klassische Lösungen und mit gut ausgearbeiteten Theorie über nicht-lineare Systeme in zwei Variablen. Hier ist auch der Beweis des Rieszschen Satzes im allgemeinen Fall zu finden.
- Dirk Werner: Funktionalanalysis. Springer-Verlag, 2004
- Hier wird besonders viel Wert auf die Spektraltheorie auch unbeschränkter Operatoren gelegt. Die exakte Einführung der Distributionstheorie könnte ebenfalls interessant sein.