Rivonia-Prozess
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Der Rivonia-Prozess war ein berühmter Gerichtsprozess im Juni 1964 in Pretoria, Südafrika. Er ist nach Rivonia, einem Vorort von Johannesburg benannt, in dem die Verurteilten bei einer Razzia festgenommen wurden.
Der Prozess richtete sich gegen Mitglieder von Umkhonto We Sizwe, dem militärischen Arm des African National Congress (ANC). Sie waren Widerstandskämpfer gegen das Apartheidsregime, die sich für Freiheit und Gleichberechtigung einsetzten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Angeklagte
- Nelson Mandela
- Walter Sisulu
- Denis Goldberg
- Govan Mbeki
- Ahmed Kathrada
- Raymond Mhlaba
- Elias Motsoaledi
- Andrew Mlangeni
[Bearbeiten] Verteidiger
- Vernon Berrangé
- Joel Joffe
- George Bizos
- Arthur Chaskalson
- Bram Fischer
- Albert Hoegh
[Bearbeiten] Ankläger
- Der Staat, vertreten durch Dr. Percy Yutar, stellvertretender Generalstaatsanwalt von Transvaal
[Bearbeiten] Richter
- Mr. Quartus de Wet, Gerichtspräsident von Transvaal
[Bearbeiten] Urteil
Die Angeklagten wurden wegen Terrors, Umsturzversuches und kommunistischer Aktivitäten zu lebenslanger Haft verurteilt. Ursprünglich war die Todesstrafe beantragt worden, welche aber wegen weltweiter Proteste auf lebenslänglich herabgesetzt wurde. Daraufhin rief Denis Goldberg im Gerichtssaal zu seiner Mutter: "Leben! Zu leben ist wundervoll!"
Denis Goldberg, der einzige Weiße der Gruppe, verbrachte seine Strafe im Zentralgefängnis von Pretoria, damals der einzige Hochsicherheitstrakt für weiße politische Gefangene in Südafrika.
Die anderen Verurteilten wurden auf die berüchtigte Gefängnisinsel Robben Island im Atlantik vor Kapstadt gebracht.
Erst bei der Auflösung der Apartheid 1990 wurden die Angeklagten rehabilitiert.
[Bearbeiten] Literatur
Nelson Mandela: Der lange Weg zur Freiheit - Autobiographie, ISBN 3596138043
Joel Joffe: Der Staat gegen Mandela. Die Jahre des Kampfes und der Rivonia-Prozeß - Report, ISBN 3320020765