Rossbreiten
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Rossbreiten liegen zwischen den Passatgebieten und den Westwindgebieten der Nord- und der Südhalbkugel inmitten von subtropischen Hochdruckgebieten. Sie treten damit in etwa jeweils zwischen 25° und 35° nördlicher sowie südlicher Breite auf. In dieser Zone herrscht fast immer Windstille.
Die Ursache für diese Windstille liegt im Bereich der innertropischen Konvergenzzone, einer wenige hundert Kilometer breiten Tiefdruckrinne in Äquatornähe, an der die Passatwinde aufeinandertreffen. In diesem Bereich steigt kalt und trocken gewordene Luft auf und fließt in etwa 15 Kilometer Höhe vom Äquator nach Norden und Süden. In den Rossbreiten sinkt die Luft auf die Erdoberfläche, wodurch sie sich wieder erwärmt und extrem trocken wird.
Der Ursprung des Ausdruckes "Rossbreiten" ist ungewiss. Eine mögliche Erklärung führt ihn auf Seeleute zurück, die auf ihren Segelschiffen Pferde aus Spanien transportierten. Da es sich bei den Rossbreiten charakteristisch um nahezu windlose Gebiete handelt, saßen die Schiffe oft wochenlang in der Windstille fest. Die auf den Schiffen mitgeführten Rösser wurden deshalb in diesen Breiten häufig aus Wasser- und Nahrungsmangel geschlachtet. Der Wahrheitsgehalt dieser Erklärung ist allerdings unklar.
Eine weitere nahezu windlose Zone ist der äquatorial gelegene Kalmengürtel. Im Gegensatz zu den Rossbreiten handelt es sich bei ihm jedoch um eine nahezu windstille Tiefdruckbreite.
Siehe auch. Winde und Windsysteme, Wind und Luftdruckgürtel, Roaring Forties