Rundordner
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Das Wort Rundordner oder auch Rundablage bezeichnet sowohl die drehbare, turmförmige Ordnersäule, den raumsparender Regalordner des Informations-Managements bzw. die Ablage der Registratur , wie auch in ironischer Verwendung den handlungsbezogenen, geistigen Papierkorb (ähnlich wie: etwas abhaken) in der weit verbreiteten Redewendung: Etwas in den Rundordner geben oder: Etwas in die Rundablage ablegen.
[Bearbeiten] Die Redewendung vom Rundordner
Der Reiz dieser zugleich vom Bild der Ordnersäule wie des runden Papierkorbes getragenen Redewendung wird also dadurch mitgetragen, dass mit Rundordner sowohl der Papierkorb bezeichnet wird - wie zugleich auch das Ordnungsmöbel. Mit der Vorstellung vom Sortieren und Ordnen von Papieren und Informationen wird dadurch die geistige Beseitigung von Information verbundenen. Die Redewendung spricht also vom Ordnen und meint, etwas unberücksichtigt zu beseitigen.
Die Redewendung tritt in verschiedenen Abwandlungen unter Verwendung von Ordnungsbegriffen auf. Dementsprechend sind Synonyme für Rundordner im Sinne von Papierkorb: Amerikanische Rundablage (für: waste-basket), Ablage P.(apierkorb), Rundablage P., Ablage 999 und stärker im Sinne von Mülltonne oder Recyclingbehälter: grüne Rundablage. Arbeiten für den Rundordner ist vergebliche Mühe und die Redewendung zur Chefsache erklären - im Sinne von hoch einordnen - wird als vorgebliche Handlungsabsichtserkärung zur Schröder'schen Rundablage.
[Bearbeiten] Herkunft der Redewendung
Die Redewendung könnte aus dem Englischen kommen: "circular file" im Sinne von "to thrash" verwendet und bedeutet soviel wie Rundcontainer. Es tritt auf anstatt der Worte "waste basket", "waste-paper basket", "wastebasket", "wastepaper basket" oder auch "hum" - wie in dem Satz: Put that home page in the circular file.
Dementsprechend gibt es als Circular file oder Trash can den zuerst beim Apple eingeführten Papierkorb der Betriebssysteme (dev/null und Unix und Linux).
[Bearbeiten] Anwendungsbeispiele
Anwendungen sind in den Wortschatzdatenbanken nachgewiesen wie z. B. Jeder Verleger würde einen solchen Text im großen Rundordner ablegen. (Quelle: TAZ 1996) http://wortschatz.uni-leipzig.de und http://www.ostarrichi.org/wort-2492-at-Rundordner.html
Nicht dass du dir Arbeit machst und später wandert der Katalog in die grüne Rundablage.[1]
"Nachdem der PC das Stehpult abgelöst hat, gehören nun auch die geistigen Ärmelschoner in die ,große Rundablage'![2]
Mit unbefangenem Pragmatismus machte sich die gesundheitspolitische Novizin ans Werk und schickte grüne Politlyrik wie etwa ein sogenanntes Patientenschutzgesetz vorerst einmal in die Rundablage.[3]
