Sächsische Weltchronik

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Abbildung der Schlacht von Bornhoeved in der Sächsischen Weltchronik (Manuskript aus dem 14. Jhdt.)

Die Sächsische Weltchronik (SW) ist die erste deutschsprachige Chronik in Prosa. Abgefaßt wurde sie in mittelhoch- und mittelniederdeutscher Sprache. Im Gegensatz zu anderen Chroniken ihrer Zeit, ist sie in Prosa statt in Reimform niedergeschrieben. Die Entstehungszeit ist die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie liegt in drei sich unterscheidenden Rezensionen (A,B und C) vor.

Verfasst wurde sie vermutlich im Bereich des Erzbistums Magdeburg. Lange galt sie als das Werk Eikes von Repgow, des Autors des Sachsenspiegels. Diese Zuschreibung gilt heute nicht mehr als stichhaltig. Vermutet wurde sie aufgrund eines Zitats in der Reimvorrede der Chronik: daz ist des van Repegouwe rat.

Die SW erzählt die Geschichte der Welt nach. Beginnend mit der Schöpfung der Welt durch Gott, geht der Chronist schnell zur Geschichte Roms über, um dann ausführlicher die Ereignisse im zunächst fränkischen, dann Deutschen Reich zu berichten. Ihr Ende findet die Chronik zur Zeit der Kreuzzüge, die der Gegenwart des Chonisten entspricht. Je nach Handschrift sind Fortsetzungen beigefügt. Im Gegensatz zu den Verschroniken dieser Zeit (siehe Rudolf von Ems, die Christherre-Chronik oder Jans der Enikel) zeigt sie wenig Interesse an biblischen Erzählstoffen, was für den Typ der Weltchronik nicht untypisch ist.

Die SW ist in über 50 Handschriften und Fragmenten überliefert und wurde mehrfach mit Fortsetzungen versehen.

[Bearbeiten] Ausgabe

Ludwig Weiland (Hrsg.): Die Sächsische Weltchronik. Monumenta Germaniae Historica, Deutsche Chroniken II, Hannover 1877 online

Das Buch der Welt [Faksimile und Kommentarband:] Das Buch der Welt. Kommentar und Edition zur 'Sächsischen Weltchronik'. Ms. Memb. I 90 Forschungs- und Landesbibliothek Gotha, hg. von Hubert Herkommer, Luzern 2000 (mit Abdruck).

[Bearbeiten] Literatur

Hubert Herkommer: Überlieferungsgeschichte der "Sächsischen Weltchronik" : ein Beitrag zur deutschen Geschichtsschreibung des Mittelalters. München 1972
Karl Heinz Krüger: Die Universalchroniken : Typologie des sources du moyen age occidental. Turnhout 1985
Michael Menzel: Die Sächsische Weltchronik : Quellen und Stoffauswahl. [Vorträge und Forschungen] Sonderbd. 34, Sigmaringen 1985
Friedrich Scheele: Die Sächsische Weltchronik. (In: Alles was Recht war. Hrsg. Hans Höfinghoff u.a. Essen 1996, Seite 123-138)
Jürgen Wolf: Die Sächsische Weltchronik im Spiegel ihrer Handschriften, Überlieferung, Textentwicklung, Rezeption. (Münstersche Mittelalter-Schriften Bd. 75). München 1997