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Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra
Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra
Portalansicht des Schulgebäudes
Schultyp: Gymnasium mit Internat für mehrfach Hochbegabte
Anschrift: Freiheit 13
PLZ: 01662
Ort: Meissen
Bundesland: Sachsen
Land: Deutschland
Schulträger: Freistaat Sachsen
Gründungsjahr: 2001
Schülerzahl (ges): 290 (weibl. 151; männl. 139 ) (Stand: Schuljahr 06/07)
Lehrerzahl: 45 (weibl. 26; männl. 19) (Stand: Schuljahr 06/07)
Besondere Fächer: Theorien der Gegenwart; Astronomie;
Sprache und Theater; Altgriechisch
Schulleiter: Dr. Werner Maria Esser
Internatsschüler ges.: 290 (Stand: Schuljahr 06/07)
Internatsschüler (w): 151 (Stand: Schuljahr 06/07)
Internatsschüler (m): 139 (Stand: Schuljahr 06/07)
Webadresse: www.sankt-afra.de

Das Sächsische Landesgymnasium zu Meißen ist das Gymnasium für Hochbegabtenförderung des Freistaates Sachsen. Es trägt den Namen der heiligen Afra. Ziel der Schule ist es, Schüler mit Mehrfachbegabung zu fördern. Der Besuch des staatlichen Gymnasiums ist kostenlos; Kosten fallen jedoch für Unterbringung und Verpflegung im Internat an.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte des Gymnasiums reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Zuge der Reformation wurde das Stift der Augustiner-Chorherren Sankt Afra aufgelöst. Das ehemalige Klostergebäude wurde umgebaut und 1543 durch Herzog Moritz von Sachsen als eine von drei Fürstenschulen, Internatsschulen für Knaben, wiedereröffnet. Die beiden Schwesterschulen waren die Landesschule Pforta in Schulpforte sowie das Gymnasium St. Augustin in Grimma.

Der bekannteste Rektor der Schule war Georg Fabricius (1546–1571). Zu den bekanntesten Absolventen der Einrichtung zählen Christian Fürchtegott Gellert, Gotthold Ephraim Lessing, Samuel Hahnemann, Friedrich Naumann und Ernst Schnabel.

Im Mai 1945 wurde die Einrichtung von der Roten Armee besetzt und verwüstet. Danach wurden die Räumlichkeiten anderweitig genutzt: ab 1946 als Lehrerbildungsinstitut, ab 1947 zur Ausbildung von Russischlehrern, ab 1950 als Landesparteischule der SED und von 1953 bis 1991 als LPG-Hochschule.

Nach der Wende 1989 wurde diese Einrichtung im Sommer 1991 geschlossen und der Evangelischen Akademie wurden die Gebäude des Ökonomiehofs zugesprochen.

Das 1877 neu gebaute neoklassizistische Schulgebäude wurde vom Freistaat Sachsen zunächst als Zwischenquartier für die Fachhochschule der sächsischen Verwaltung Meißen genutzt, bevor dort 1992 das St.-Afra-Gymnasium eröffnet wurde. Das St.-Afra-Gymnasium wurde später mit dem Franziskaneum vereinigt.

Im Jahr 2001 wurde die Schule durch den derzeitigen Schulleiter, Werner Maria Esser, im Sinne des Humanismus wiederbelebt.

[Bearbeiten] Gymnasium

Schüler und Lehrer durchlaufen vor ihrer Aufnahme ein anspruchsvolles Assessment-Center. Der Unterricht zielt auf eine generalistische Bildung ab. Neben dem normalen Lehrplan sächsischer Gymnasien, welcher im Fundamentum abgehandelt wird, vertieft sich jeder Schüler nach Wahl in mindestens zwei Bereichen (Additum). In der Oberstufe belegen die Schüler, im Gegensatz zum Regelgymnasium, drei statt zwei Leistungskursen, schreiben eine wissenschaftliche Belegarbeit (Besondere Lernleistung - kurz: BeLL) und müssen die Latinums- oder Graecumsprüfung ablegen.

Mehrere Schüler konnten bereits erste Preise bei internationalen Wettbewerben erreichen, wie Reinhard Zschoche die Goldmedaille bei der European Science Olympiad und Silvana Konermann den ersten Preis beim European Union Contest for Young Scientists in Moskau 2005.

[Bearbeiten] Internat und Architektur

Das Gelände des Internates ist durch sein Landschaftskonzept geprägt. Aus einem Architektenwettbewerb mit mehr als 350 Einsendungen ging das Architekturbüro Friedrich und Partner als Gewinner hervor.

Der vorhandene Internatsbau wurde abgerissen und durch kleinere Baueinheiten ersetzt, die dem Stadtbild Meißens mit seinen Treppen und Gassen nachempfunden sind. Die natürliche Parksituation des Hangs blieb erhalten und die Großbauten Turnhalle und Mensa mit Cafeteria wurden in den Hang hinein und damit teilweise unterirdisch angelegt.

Mittel- und Oberstufe sind in zwei (durch eine Straße) getrennte Dörfer eingeteilt. Im Mittelstufendorf gibt es fünf zweigeschossige und vier viergeschossige Häuser, im Oberstufendorf haben alle vier Häuser jeweils drei Etagen. Auf jeder Etage befinden sich jeweils vier Doppelzimmer, zwei separate Toiletten, ein gemeinsam genutztes Bad mit drei Duschkabinen und vier Waschbecken, sowie ein Gemeinschaftsraum mit Kochzeile, Telefon und Fernseher. Außerdem gibt es auf jeder Etage zwei Abstellkammern und eine Kammer zum Wäschetrocknen.

Betreut werden die nach Geschlechtern getrennten Schülerhäuser von einem Internatsmentor, der in unmittelbarer Nähe in einem eigenen Haus (ggf. mit Familie) wohnt. Der Internatsmentor ist zugleich Lehrer am Gymnasium, jedoch mit geringerem Stundendeputat. Für die viergeschossigen Gebäude des Mittelstufendorfes gibt es zwei verschiedene "Hausnummern", sodass jeder Internatsmentor die Betreuung für zwei Etagen übernimmt. Im Oberstufendorf betreut ein Mentor, aufgrund der höheren Eigenverantwortlichkeit der Schüler ein ganzes Haus mit drei Etagen.

[Bearbeiten] Tagesablauf

Der Schultag beginnt mit dem Frühkonzil um 7:25 Uhr in der Aula der Schule, an dem alle Schüler zur Teilnahme verpflichtet sind. Es werden Nachrichten verlesen, Ankündigungen gemacht und jede Woche ein bestimmtes Thema im "Kulturteil" von Schülern aufbereitet.

Im Anschluss an das Frühkonzil beginnt für die Mittelstufe der Unterricht um 7:45 Uhr. Es wird in Doppelstunden unterrichtet, zwischen denen jeweils eine Pause von einer halben Stunde liegt. Der Unterricht in der Oberstufe beginnt zeitversetzt um 8:00 Uhr, um die Mensakapazitäten nicht unnötig zu belasten, da in vielen Pausen eine Verpflegungsmöglichkeit besteht.

Die Mahlzeiten verteilen sich wie folgt über den Tag:

  • Für die Mittelstufe
    • 1. Frühstück: 7:00 Uhr bis 7:20 Uhr
    • 2. Frühstück: 9:15 Uhr bis 9:45 Uhr
    • Mittagessen: 13:30 Uhr bis 14:15 Uhr
    • Vesper: 16:15 Uhr bis 16:45 Uhr
    • Abendessen: 18:15 Uhr bis 19:30 (für Teilnehmer am Internatssport schon ab 18:00 Uhr)
  • Für die Oberstufe
    • 1. Frühstück: 7:40 Uhr bis 8:00 Uhr
    • 2. Frühstück: 9:30 Uhr bis 10:00 Uhr
    • Mittagessen: 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr
    • Vesper 16:00 Uhr bis 16:30 Uhr
    • Abendessen 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr

In der Mittelstufe findet am Vormittag das "Fundamentum", am Nachmittag die "Studienzeit" oder die "Werkstätten/Services" und anschließend das "Additum" statt. Nach dem Abendessen gibt es zahlreiche Angebote, insbesondere im sportlichen und musikalischen Bereich, wie zum Beispiel Chor und Gospelchor, Sprach-AGs, verschiedene Ballsportarten, Judo oder Tae Bo. In unregelmäßigen Abständen findet am Mittwochabend das "Kulturforum" statt, bei dem teils Innerschulisches, wie die Hausvorstellungen, Theatersport, die Schulkonzerte ("audi afra" [lat. – höre Afra]) oder Schülervollversammlungen, teils Vorträge von externen Referenten veranstaltet werden. Etwa dreimal im Schuljahr findet Samstagabends eine "Filmnacht" in der Turnhalle statt. Andere Veranstalungen, die den Jahresplan auflockern, sind das Herbst-, Faschings- und Sommerfest, das Formal Dinner, verschiedene Sportturniere oder das Sprachenfest.

Der Stundenplan für die Oberstufe ist flexibler, da das "Additum" in die Leistungskurse integriert wird. Dennoch bleibt der Rahmen des Mittelstufenplans erhalten (s. Mahlzeiten), sodass auch die Oberstufenschüler die zahlreichen Angebote wahrnehmen können.

[Bearbeiten] Gelände- / Haus- / Nachtruhezeiten

Ab der Geländezeit sollten die Schüler das Gelände, ab der Hauszeit dürfen sie ihre Häuser nicht mehr verlassen. Die Nachtruhe wird in den unteren Jahrgängen relativ streng behandelt, in den höheren Jahrgängen stellt sie eine Richtzeit dar, ab der jeder die Möglichkeit haben sollte, schlafen zu können. Die Zeiten verteilen sich wie folgt:

  • Klasse 7 und 8: Geländezeit 20:00 Uhr, Hauszeit 21:00 Uhr, Nachtruhezeit 21:30 Uhr
  • Klasse 9 und 10: Geländezeit 20:30 Uhr, Hauszeit 21:30 Uhr, Nachtruhezeit 22:30 Uhr
  • Oberstufe: Geländezeit 21:00 Uhr, Hauszeit 22:00 Uhr, Nachtruhezeit 23:30 Uhr

An Samstagen und vor Feiertagen verschieben sich Gelände- und Hauszeiten um eine halbe Stunde nach hinten.

[Bearbeiten] Bekannte Schüler seit 2001

[Bearbeiten] Bekannte Lehrer

[Bearbeiten] Lehrer der Fürstenschule bis 1945

[Bearbeiten] Weblinks

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