Salzenforst-Bolbritz
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Salzenforst-Bolbritz ist der westlichste Ortsteil von Bautzen. Die ehemals eigenständige Gemeinde besteht aus den Dörfern Salzenforst (Słona Boršć), Bolbritz (Bolborcy), Bloaschütz (Błohašecy), Döberkitz (Debrikecy), Löschau (Lešawa), Niederuhna (Delni Wunjow), Oberuhna (Horni Wunjow), Schmochtitz (Smochćicy) und Temritz (Ćemjercy) Er hat etwa 900 Einwohner.
Im Ortsteilgebiet liegt der Chorberg, mit 266 m die höchste Erhebung des Bautzener Stadtgebietes. Dieser ist Teil einer Sand- und Kiesmoräne, die in Teilbereichen auch zur Sand- und Kiesgewinnung genutzt wird. Der ehemals südlich davon gelegene Lerchenberg ist schon im Zuge des Autobahnbaus der A4 verschwunden. Dabei wurden Urnen, Siedlungen, Geräte, Waffen und der Raseneisenerzvorrat mit Holzkohlelager gefunden, die alle auf ein Alter von bis zu 4000 Jahren datieren und einen der vielen Beweise dafür darstellen, dass das Gebiet um Bautzen zu den ältesten in bemerkenswerter Größenordnung besiedelten Gebieten im heutigen Ostdeutschland gehörte.
Am Chorberg befindet sich ein Mahnmal für 43 jüdische Frauen, die hier 1943 von SS-Truppen auf brutalste Weise ermordet wurden [1].
Salzenforst ist der Geburtsort zweier bekannter sorbischer Künstler. Für den Dichter Handrij Zejler (1804–1872) wurde 1980 ein Denkmal errichtet. Außerdem wurde der Bildhauer Jakub Delenka (1695–1763) in Salzenforst geboren.
Die in DDR-Zeiten ansässige LPG besaß unter anderem ein Rinderkombinat.
Salzenforst lag an der alten Hohen Straße (Via regia), die hier auch Salzstraße genannt wurde. Zum 1. Januar 1999 wurde Salzenforst-Bolbritz nach Bautzen eingemeindet.
Im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz befindet sich eine Katholische Bildungsstätte des Bistums Dresden-Meißen.
[Bearbeiten] Industriegebiet Salzenforst
Das Industriegebiet Salzenforst liegt direkt an der A 4. Erste Erschließungsarbeiten begannen bereits in der Zeit, als die Gemeinde noch kein Teil von Bautzen war. Hier hat sich unter anderem die derzeit modernste Aluminiumgießerei Deutschlands angesiedelt.
[Bearbeiten] Sonstiges
Da Fronleichnam kein gesetzlicher Feiertag in Sachsen ist, aber einzelne katholische Gemeinden mittels Fronleichnamsverordnung diesen trotzdem begehen, kommt es zur Besonderheit in Bautzen, dass nur der Ortsteil Salzenforst-Bolbritz zum Fronleichnamsfest einen gesetzlichen Feiertag besitzt, während die Bautzener in den anderen Ortsteilen arbeiten gehen müssen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Friedrich Lehmann: Wanderwege durch die Oberlausitz. VEB Domowina Verlag Bautzen, 1. Auflage 1981 S. 144/145
Koordinaten: 51° 12' N, 14° 20' O
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