Sambesi-Steilhang
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Als Sambesi-Steilhang, auch Sambesi-Escarpment, werden die nur sehr schwer zu überwindenden Talhänge rechts und links des Sambesi zwischen Livingstone und Tete bezeichnet, besonders der Teil unter Mount Darwin in Simbabwe und der Teil um Siavonga und Maamba am Karibastausee in Sambia.
Das Sambesital ist zwischen den Victoriafällen und Tete eine tiefe Schlucht, die das sambische Plateau vom simbabwesischen trennt. Die in das Tal abfallenden Hänge sind sehr steil, über sehr viele Kilometer auch senkrecht. Selbst für Wildtiere sind sie unüberwindbar. Vor dem Bau von Brücken und Talsperren war das Sambesital nur bei Ingombe Ilede und bei Zumbo passierbar, wo die Mündungen der Flüsse Lusitu und Luangwa die Steilhänge abgewaschen hatten und auf der gegenüberliegenden Talseite passierbare Pfade lagen.
Die Uferregionen rechts und links des Sambesi sind zwischen den Victoriafällen und Zumbo durchgehend Nationalparks oder Tierschutzgebiete. Auf der Talseite Simbabwes liegen ineinander übergehend Nationalpark Victoriafälle, Chizarira-Nationalpark, Matusadona-Nationalpark, Chete, Chirisa, Mana-Pools-Nationalpark, Sapi, Chewore. Auf der Talseite Sambias liegen Mosi-oa-Tunya und Unterer-Zambesi-Nationalpark. In Mosambik liegen auf beiden Seiten Safarigebiete.
Die Sambesi-Steilhänge sind für menschliche Siedlungen völlig untauglich. Selbst Nomaden und Viehhirten hätten hier keine Überlebenschance. Die Böden sind dünn und karg, die Felsen ausgewaschen von Erosion. Buschland und Miombowald dominieren über eine Distanz bis zu hundert Kilometer vom Strom. Bis hinein ins 19. Jahrhundert galten die Sambesi-Steilhänge als faktisch unüberwindlich.