Sandefjord
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Fylke: | Vestfold |
Fläche: | 121 km² |
Einwohner: | 41.777 (01.07.2006) |
Postleitzahl: | N 3247 |
Website: | http://www.Sandefjord.kommune.no |
Politik | |
Bürgermeister: | Bjørn Ole Gleditsch (H) |
Koordinaten: 59°8´45" N 10°13´25" O
Sandefjord ist eine Kommune in der norwegischen Provinz Vestfold. Die Kommune grenzt im Norden an Stokke, im Westen an Andebu, im Südwesten an Larvik und im Osten an den Tønsbergfjord und Tjøme.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das wichtigste Zeugnis aus der Wikingerzeit ist das Königsgrab Gokstadhaugen und der Handelsplatz Kaupang/Skiringssal in Tjølling. Kaupang war eine der großen Handelsplätze der Wikingerzeit und der ganze Umkreis, der Viken genannt wurde, war eine wichtige Station für die Küstenfahrt der Wikinger. Der Meeresspiegel lag damals 2 Meter höher als heute, und als Olav Geirstadalv um das Jahr 900 in seinem Schiff im Gokstadhügel begraben wurde, lag das Ufer wesentlich näher am Grabhügel als heute. Sowohl Vesterøya als auch Østerøya waren ohne Landverbindung und Schiffsroute zwischen dem Tønsbergfjord und dem Sandefjordsfjord ging durch den inneren Wasserweg.
Gokstadhaugen wurde 1880 ausgegraben. Man fand dabei eine reiche Ausstattung: Ein Schiff mit blockhausartiger Grabkammer, Betten, Zelt, Kochgeschirr, Segelzeug, Waffen, zwölf Pferden, sechs Hunden und einen Pfau. Mitten in der Grabkammer lagen einige Menschenknochen und ein Schädelfragment. Lange glaubte man, es handele sich dabei um die Überreste von König Olav Geristadalv, der dem ostschwedischen Königsgeschlecht der Ynglingene zugerechnet wurde.
Die Funde des Gokstadschiffes sind nun in Oslo zu besichtigen.
1837 wurde in Sandefjord ein Schwefelbad als Heilbad für rheumatische Krankheiten eingerichtet. Als Kurmittel wurde neben den Schwefelbädern auch Moorbäder und Applikationen mit Feuerquallen verabreicht. Selbst Mitglieder des Königshauses und Staatsminister zählten zu den Kurgästen. Zwischen 1837 und 1939 dürften ungefähr 50.000 Menschen das Bad besucht haben. Vor allem waren es Norweger, aber auch Dänen, Schweden, Deutsche, Briten, Amerikaner und Russen kamen nach Sandefjord. Der Badebetrieb wurde 1939 eingestellt. Heute sind die Gebäude als Kulturhäuser restauriert.
Sandefjord bekam 1845 die Marktrechte.
1850 wurde Sandefjord auch ein Zentrum für den Walfang in der Nordsee und an der Küste von Finnmark. 1905 ging die erste Walfangexpedition in die antarktische See. Der Walfang brachte eine neue Blüte. Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hatte Sandefjord 90 Walfangschiffe und 15 Walkochereien. Mitte der 50er Jahre wurde der Höhepunkt des Walfangs erreicht. Danach ging diese Aktivität stark zurück, weil der Wal in der Antarktis fast ausgerottet war. 1967/1968 wurde der Walfang ganz eingestellt. Es ist nur noch ein Walfangmuseum und ein restauriertes Walfangschiff am Kai aus dieser Zeit erhalten.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt hat den Flughafen Oslo-Torp (norw. Sandefjord Lufthavn) mit nationalen und internationalen Verbindungen sowie eine Fährverbindung mit der Gesellschaft Color Line nach Strömstad in Schweden.
[Bearbeiten] Sport
Sandefjord Fotball spielt ab 2006 in der der norwegischen Eliteserie.
Darüber hinaus gibt es in Sandefjord zwei Erstligateams im Handball, Runar und TIF. Letzteres Team ist in den letzten Jahren einige Male Norwegischer Meister der Herren geworden. Der Spieler Jonny Jensen (SG Flensburg Handewitt) hat einige Jahre bei TIF gespielt.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Anita Hegerland, norwegische Sängerin
- Dag Solstad, norwegischer Autor
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Sandefjord – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |