Sant' Agnese in Agone
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Basisdaten | |
---|---|
Patronat: | Hl. Agnes von Rom |
Weihetag: | 8. h. |
Kardinaldiakon: | Lorenzo Antonetti |
Anschrift: | Piazza Navona - Via S. Maria dell' Anima, 30/A 00186 Roma |
Die Kirche Sant' Agnese in Agone (lat. Sanctis Agnetis in Agone) steht an der westlichen Längsseite der Piazza Navona in Rom. Sie ist der Agnes von Rom geweiht, die der Legende nach an dieser Stelle im Stadion des Domitian von ihren Verfolgern nackt zur Schau gestellt werden sollte, woraufhin ihr Körper auf wunderbare Weise von ihren langen Haaren bedeckt und so dem Blick der Schaulustigen entzogen wurde. Eine Kultstätte besteht hier seit dem 8. Jahrhundert.
Der Bau der heutigen barocken Kirche wurde im Jahr 1652 von Girolamo Rainaldi (1570-1655) anstelle des mittelalterlichen Vorgängerbaues als Grablege für Papst Innozenz X. (1644-55) begonnen. Geplant war zunächst ein achteckiger, mausoleumsartiger Bau mit Kreuzarmen, einer mächtigen Vorhalle und einer relativ niedrigen Kuppel. In den Jahren 1653-1657 wurden die Arbeiten unter Leitung von Francesco Borromini fortgesetzt. Er änderte den ursprünglichen Entwurf, indem er die Vorhalle durch eine konkav eingeschwungene Fassade ersetzte, die Kuppel mit einem Tambour versah und wesentlich erhöhte und das Innere so umgestaltete, dass die acht vorgesehenen Marmorsäulen besser zur Geltung kamen. Nach dem Tod des Papstes fügte er auf Wunsch von dessen Neffen Camillo Pamphili die beiden Türme an. Von 1657 bis 1672 brachte Carlo Rainaldi (1611-1691), der Sohn des Girolamo, durch die Vollendung der Türme und der Kuppellaterne den Bau zum Abschluss. Einige Veränderungen an der Fassade wurden von Gian Lorenzo Bernini vorgenommen.
Die Wände des Inneren sind aufwendig mit weißem und rotgeflecktem Marmor (brocatello) verkleidet. Die Altäre sind mit kostbaren Reliefs aus weißem Marmor geschmückt, die vor allem von Domenico Guidi (Hochaltar), Antonio Raggi und Ercole Ferrata stammen. Über dem Eingang ist das ebenfalls marmorne Papstgrabmal von Giovanni Battista Maini (1730) angebracht. Die Malereien in der Kuppel stellen die Glorie des Paradieses dar. Sie wurden in den Jahren 1670-1689 von Ciro Ferri und Giovanni Battista Gaulli, genannt Baciccia, geschaffen.
Sant' Agnese in Agone wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. zur Titeldiakonie erhoben.
Bisherige Kardinaldiakone von Sant' Agnese in Agone:
[Bearbeiten] Literatur
- Gerhard Eimer: La fabbrica di S. Agnese in Navona: Römische Architekten, Bauherren und Handwerker im Zeitalter des Nepotismus, 2 Bde., Stockholm 1970/71
- Heinz-Joachim Fischer, Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt, DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 232
- Anton Henze, "Kunstführer Rom", Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 142-144
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Seite (it., en.)
- RomaViva: "Sant'Agnese in Agone - The basilica by Borromini in Piazza Navona" (en., it.)
Koordinaten: 41° 53' 55" N, 12° 28' 21" E