Schachboxen
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Schachboxen ist eine Kombination aus den Sportarten Boxen und Schach. Diese ungewöhnliche Paarung soll der Absicht dienen, sowohl Körper als auch Geist gleichzeitig herauszufordern.
Ein Schachboxkampf sieht elf Runden vor, sechs vierminütige Runden Blitzschach und fünf zweiminütige Boxrunden. Dabei wechseln sich Schach und Boxen regelmäßig ab, jeweils unterbrochen von einer 60-sekündigen Pause zum Umziehen. Der Wettkampf kann durch einen technischen Knockout oder Schachmatt bzw. Ablauf der Schachzeit beendet werden, bei einem Unentschieden entscheiden die Punktrichter.
Der erste Schaukampf wurde im Oktober 2003 in Berlin ausgetragen, in Amsterdam und Tokio folgten weitere. Am 1. Oktober 2005 fand die 1. Europameisterschaft in Berlin statt, veranstaltet vom Weltverband der World Chess Boxing Organisation (WCBO); auch Weltmeisterschaften wurden bereits ausgetragen. Der Berliner Schachbox-Verein CBCB hat zwanzig Mitglieder und ist der einzige seiner Art weltweit.
Das Konzept geht auf den Comiczeichner Enki Bilal zurück. In dem 1992 erschienenen Comic Froid-Équateur spielt ein Schachboxkampf eine Hauptrolle. Im Frühling 2003 verwirklichte der in Berlin lebende, gebürtige Niederländer Iepe Rubingh, ein Aktionskünstler und amtierender Weltmeister im Schachboxen, die Idee. Beim Schachboxen geht es Rubingh nach eigener Aussage um Aggressionskontrolle und die Dialektik von Körper und Geist.