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Schlacht von Shiloh

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Schlacht von Shiloh
Konflikt Amerikanischer Bürgerkrieg
Datum 6.-7. April 1862
Ort Hardin County, Tennessee
Ausgang Sieg der Union
Beteiligte

USA

CSA
Kommandanten / Befehlshaber
Ulysses S. Grant Albert S. Johnston

P.G.T. Beauregard

Stärke
65.085 44.968
Verluste
13.047 10.699
Vorstoß der Union entlang des
Cumberland und des Tennessee
Fort Henry - Fort Donelson - Shiloh - Corinth I

Die Schlacht von Shiloh ereignete sich am 6. April und 7. April 1862 im US-Bundesstaat Tennessee, ca. 100 km nordöstlich der Stadt Corinth im US-Bundesstaat Mississippi. Sie fand während des amerikanischen Bürgerkrieges zwischen Truppen der Union (Nordstaaten) und der Konföderation (Südstaaten) statt und wird auch Schlacht bei Pittsburg Landing genannt. Grund für die unterschiedliche Namensgebung ist, dass die Konföderierten Schlachten in der Regel nach der nächstgelegenen Ortschaft benannten, während die Union ein markantes, in der Nähe des Schlachtfeldes befindliches Landschaftsmerkmal wählte. Die Verluste betrugen 23.746 Mann (Union: 13.047, Konföderation: 10.699, darunter General Johnston)


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Nach der Einnahme der Forts Henry und Donelson durch Ulysses S. Grant und Andrew H. Foote wurde Halleck zum Oberkommandierenden der Unionstruppen westlich der Appalachen ernannt. Halleck befahl dem inzwischen zum Major General beförderten Grant, mit seinen Truppen nach Pittsburg Landing am Tennessee River zu marschieren, wo Don Carlos Buells Ohio-Armee sich mit Grants Tennessee-Armee vereinen sollte. Diese Armee von 75.000 Mann wollte Halleck dann nach Süden führen, um Corinth einzunehmen. Die Konföderierte Armee von Earl Van Dorn war Anfang März 1862 in der Schlacht von Pea Ridge geschlagen worden, woraufhin Albert S. Johnston Van Dorn mit seinen 15.000 Mann nach Corinth beorderte. Van Dorns Armee traf jedoch nicht rechtzeitig ein, um an der Schlacht von Shiloh mitwirken zu können. Johnston selbst hatte Nashville am 23. Februar evakuieren müssen, woraufhin die Stadt von Don C. Buells Ohio-Armee eingenommen wurde. Als auch Columbus fiel, war ein Großteil von Kentucky und Tennessee unter die Kontrolle der Union geraten. Albert Sidney Johnston, der ranghöchste General der Konföderierten, brauchte nun unbedingt einen Sieg. Pierre Gustave Toutant Beauregard zog eine Armee zusammen, die aus den beiden Flügeln von Johnstons Armee, sowie 15.000 Mann aus New Orleans und Mobile, geführt von Braxton Bragg , bestand. Diese 42.000 Mann sollten Corinth verteidigen. Corinth war ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Tal des Mississippi. Beauregard wollte allerdings nicht nur Corinth verteidigen, er beabsichtigte, in die Offensive gehen und die Yankees aus Tennessee vertreiben. Bevor sich die Armeen von Grant und Buell vereinen konnten, wollte Beauregard Grant angreifen. Dazu entwarf er einen Plan, um seine Armee am 4. April in Gefechtsposition zu bringen, um dann einen Überraschungsangriff gegen Grants ahnunglose Tennessee-Armee zu führen. Da Beauregard jedoch nur über unerfahrene Truppen und Stabsoffiziere verfügte und strömender Regen die Straßen in Morast verwandelte, dauerte es bis zum Abend des 5. April, die Soldaten in Stellung zu bringen. Durch diese Verzögerungen glaubte Beauregard mittlerweile, das Überraschungsmoment verloren zu haben und wollte den geplanten Angriff abbrechen, aber da die Konföderierte Armee inzwischen bereit zur Attacke war, konnte Johnston ihn von der Durchführung des Angriffes überzeugen. Grant, der davon ausging, dass Johnstons Armee völlig demoralisiert war, glaubte nicht an einen Angriff der Rebellen, so dass fünf seiner Divisionen bar jeglicher Vorsichtsmaßnahmen auf offenem Feld lagerten. Einzig der Division unter Lew Wallace, die fünf Meilen entfernt den Nachschub bewachte, empfahl er besondere Wachsamkeit. William T. Sherman, der eine von Grants Divisionen befehligte, war ebenfalls davon überzeugt, dass die Konföderierten nicht angreifen würden.

[Bearbeiten] Die Schlacht

[Bearbeiten] Der erste Tag der Schlacht

Schlacht von Shiloh - der erste Tag
Schlacht von Shiloh - der erste Tag

Am Morgen des 6. April stürmten die Konföderierten Truppen aus den Wäldern und trafen auf die beiden überraschten Divisionen von Sherman und Prentiss, die noch beim Frühstück saßen oder sich diversen Freizeitvergnügungen hingaben. Sherman brachte seine Männer dazu, den Ansturm der Rebellen aufzuhalten, wobei er selbst zweimal leicht verwundet wurde. Als Verstärkungen eintrafen, behaupteten sich vorerst auch die Soldaten von Prentiss' Division. Während die Unionstruppen angegriffen wurden, weilte ihr Befehlshaber Ulysses S. Grant neun Meilen entfernt in seinem Hauptquartier. Durch das intensive Musketenfeuer aufgeschreckt, ließ er sich auf einem Depeschenboot nach Pittsburg Landing fahren. Mittlerweile gewannen die Kämpfe an Intensität, nachdem Beauregard und Johnston ihre gesamten Truppen in den Kampf geworfen hatten. Als Grant gegen neun Uhr morgens das Schlachtfeld erreichte, ließ er sofort nach der Division von Lew Wallace schicken, die sich aber verirrte und an der Schlacht des 6. April nicht teilnahm. Sobald eilig herangeführte Truppenteile der Tennessee-Armee die Front erreichten, wurden sie genutzt, um die 6 Meilen lange, an mehreren Stellen wankende Frontlinie zu stützen. Geschockt davon, praktisch ohne Vorwarnung in einem harten und chaotischen Kampf zu stehen, liefen zahlreiche der unerfahrenen Unionssoldaten davon. Sie flohen bis zur Uferböschung bei Pittsburg Landing und verschanzten sich dort. Entsetzt flohen auch tausende Rebellen, so dass eine heilose Verwirrung herrschte. Auf beiden Seiten versuchten die Kommandeure, ihre Truppen zu organisieren und die Flüchtenden aufzuhalten. Grant ließ mit Artillerie und einem Teil der geflohenen Soldaten eine Auffangstellung westlich von Pittsburg Landing errichten. Albert Sidney Johnston wurde am Nachmittag von einer Kugel getroffen und tödlich verwundet. Beauregard übernahm darauf hin das Kommando der Konföderierten. Inzwischen waren die Unionstruppen um zwei Meilen zurückgewichen. Die Überreste von Prentiss` Division hatten sich zusammen mit einer Batterie leichter Artillerie und Teilen von drei weiteren Divisionen in einem Hohlweg verschanzt, der als „das Hornissennest“ bekannt werden sollte. Grant befahl Prentiss, die Stellung um jeden Preis zu halten und Prentiss tat sein Möglichstes. Immer wieder griffen die Konföderierten diese Stellung an (insgesamt zwölfmal), aber die 4.500 Soldaten unter Prentiss konnten die Angriffe ein ums andere Mal abwehren. Schließlich brachten die Konföderierten 62 Artilleriegeschütze bis auf Kernschussweite an die Stellung heran und eröffneten das Feuer. Um 17.30 Uhr musste sich Prentiss mit 2.200 Überlebenden ergeben. Mittlerweile hatte Grant den Rest seiner Armee bei Pittsburg Landing postiert und Lew Wallaces Division war eingetroffen. Buells Vorauseinheiten setzten über den Fluss.

Da Beauregard der Meinung war, seine Armee sei zu erschöpft für einen weiteren Angriff, ließ er den Kampf für den Rest des Tages ruhen. Zweitausend Soldaten beider Seiten waren tot, zehntausende verwundet. Viele der Verwundeten starben in der Nacht bei strömendem Regen. Die Kommandeure beider Seiten waren zuversichtlich, den Gegner am nächsten Tag zu schlagen. Beauregard, der aufgrund einer Falschmeldung annahm, Buells Armee würde nach Alabama marschieren, schickte ein Telegramm nach Richmond, in dem er von einem vollständigen Sieg sprach. Während Beauregard in Shermans erbeutetem Zelt schlief, verbrachte Grant die Nacht bei seinen Soldaten im Feld.

[Bearbeiten] Der zweite Tag der Schlacht

Der zweite Tag der Schlacht
Der zweite Tag der Schlacht

Der 7. April begann wieder mit einem morgendlichen Angriff, doch diesmal von Seiten der Union. Grants und Buells Armeen rückten um 5.20 Uhr auf breiter Front vor und stießen nur auf geringen Widerstand des Feindes. Während des Vormittags wurden die Kämpfe heftiger. Die vorrückenden Unionssoldaten drängten die Rebellen immer weiter zurück, schließlich bis zum Ausgangspunkt der Schlacht. Beauregard, der erkannte, dass an einen Sieg nicht mehr zu denken war, gab gegen 15.00 Uhr den Befehl zum Rückzug. Die erschöpften Unionseinheiten setzten nicht nach und blieben in ihrem zurückeroberten Lager.

[Bearbeiten] Nachspiel

Shiloh war die bis dato verlustreichste Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges. Nach einem Jahr Krieg wurde nun deutlich, dass der Süden erobert werden musste, um den Krieg und die Rebellion zu beenden. Grant wurde ob der erlittenen Verluste heftig kritisiert, während Beauregard darauf beharrte, Shiloh sei ein großer Sieg des Südens. Später erkannten die Konföderierten schließlich, dass Shiloh eine verheerende Niederlage war und die öffentliche Meinung wandte sich gegen Beauregard, der sich geweigert hatte, am Abend des 6. April einen letzten Sturmangriff zu führen. Zur gleichen Zeit war Grant, dem nachgesagt wurde, er wäre bei Shiloh betrunken gewesen, in der Gunst der Öffentlichkeit wieder gestiegen, als sein Gönner Elihu Washburne ihn in einer Rede vor dem Repräsentantenhaus lobte. Als die vereinigten Armeen Grants, Buells und Popes unter dem Kommando Hallecks schließlich auf Corinth vorrückten, das von Beauregard evakuiert wurde, der in Tupelo sein neues Hauptquartier aufschlug und die Evakuierung als strategischen Sieg feierte, hatte Präsident Jefferson Davis genug von diesen „Siegen“ Beauregards. Er setzte ihn ab und Braxton Bragg übernahm das Kommando über Beauregards Armee.

Die Schlacht von Shiloh wurde von Chronisten als "blutig, schmutzig und verworren" bezeichnet, da ein Großteil des Geländes dichter, sumpfiger Wald war. „Ich hatte mehr Angst als bei Shiloh“ wurde zum geflügelten Wort unter den Veteranen der Schlacht, um darauf hinzuweisen, wie grauenvoll ein Gefecht war. Grant schrieb später in seinen Memoiren, dass es "möglich war, über das ganze Schlachtfeld zu laufen ohne den Boden zu berühren, so war das Schlachtfeld mit Leichen bedeckt."

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