Schlacht von Suomussalmi
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Die Schlacht von Suomussalmi war streng genommen in zwei Schlachten geteilt, die in der Zeit vom 8. Dezember 1939 bis zum 7. Januar 1940 zwischen den beiden Kriegsgegnern Finnland und der Sowjetunion im Winterkrieg stattfanden.
Schlacht von Suomussalmi | |||||||||||||||||
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Konflikt | Winterkrieg | ||||||||||||||||
Datum | 8. Dezember 1939 - 7. Januar 1940 | ||||||||||||||||
Ort | Suomussalmi, Finnland | ||||||||||||||||
Ergebnis | Finnischer Sieg | ||||||||||||||||
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Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Die Rote Armee war sich nach ihrem Überfall auf Finnland eines schnellen Sieges sicher. Die kleine finnische Armee von insgesamt gerade einmal 160.000 Soldaten galt nicht als ernsthafter Gegner und würde gegen die sowjetische Militärmaschinerie kaum bestehen können. Dementsprechend unvorbereitet und ohne geeignete Ausstattung zogen die Rotarmisten in den Kampf.
Die finnischen Truppen hingegen, die als einzige zu der Zeit Wintertarnuniformen und Skiausrüstung verwendeten, waren ideal auf einen Kampf in Eis und Schnee eingestellt. Ihre Taktik war es nicht in großen Verbänden vorzurücken, sondern mit kleinen geschickten Manövern und überfallartigen Angriffen den sowjetischen Vormarsch zu bremsen (Motti-Taktik, dt. Taktik der Nadelstiche). Die finnischen Soldaten selbst waren auch im lautlosen Nahkampf gut ausgebildete Kämpfer, die es verstanden die widrigen Wetterbedingungen zu ihren Gunsten zu nutzen.
[Bearbeiten] Kampfverlauf
Am 30. November überschritt die 163. sowjetische Infanteriedivision die finnische Grenze und rückte auf das Dorf Suomussalmi zu, das nur von einem finnischen Bataillon verteidigt wurde. Das Dorf selber nahmen sie ohne großen Widerstand.
Am 9. Dezember holten die Verteidiger Verstärkung heran und formierten sich zu einem neuen Regiment (JR 27) unter der Leitung von Oberst Hjalmar Siilasvuo. Siilasvuo traf sofort Maßnahmen zur Rückeroberung des kurz zuvor verlorenen Dorfes. Die Hauptstreitkräfte rückten auf Suomussalmi zu, wo sie jedoch auf erbitterten Widerstand stießen, der ihnen eine nicht unerhebliche Zahl an Verlusten einbrachte.
Am 24. Dezember unternahmen die Sowjets einen missglückten Gegenangriff auf die finnischen Verbände, welche die Gegend bereits umstellt hatten.
Am Tag darauf verstärkten zwei neue finnische Regimenter (JR 64 und JR 65) die Verbände bei Suomussalmi, die am 27. Dezember in die Offensive gingen. Die Sowjets wurden förmlich eingekesselt und innerhalb von 3 Tagen aufgerieben. Die verbliebenen Rotarmisten flohen in Panik aus der Gegend.
Während dieser Zeit verschanzte sich die motorisierte 44. sowjetische Division, eine russische Eliteeinheit, auf der Straße zwischen Suomussalmi und Raate. Die Panzer der Division steckten im tiefen Schnee fest und waren kaum in der Lage sich zu wehren. In der Zeit vom 4. Januar bis zum 7. Januar spalteten die Finnen den Verband in zwei Teile und vernichteten ihn vollständig.
[Bearbeiten] Folgen
In den zwei Schlachten von Suomussalmi hatten die Finnen mehr als 900 Gefallene und über 1700 Verwundete zu beklagen. Die sowjetische Armee zählte 27.000 Tote.
Die Finnen erbeuteten während der Kämpfe zahlreiche Panzer und andere Kriegswaffen, die sie ab sofort gegen die sowjetischen Truppen einsetzen konnten.
In der Sowjetunion nahm man den zähen finnischen Widerstand zunehmend ernster, worauf man sich entschloss, weitere mechanisierte Verbände und Geschütze an die Front zu verlegen. Erst diese Truppeneinsätze brachten im Jahr 1940 den entscheidenden Durchbruch.
Im Deutschen Reich waren die zwei Schlachten von Suomussalmi einer der Gründe dafür, dass man die Rote Armee nicht mehr als ernsthaften Feind erachtete.
[Bearbeiten] Literatur
Hj. Siilasvuo: Suomussalmi - Kampf und Sieg in nordfinnischer Wildmark, Potsdam 1943 (Rütten & Loening Verlag).