Schleifstein
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung. |
Ein Schleifstein ist ein meist länglicher, handteller- bis handgroßer Stein zum Schärfen von Klingen oder zur Formgebung von Edelsteinen. Schleifsteine werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt: Natursteine aus Arkansas, Belgien, den französischen Pyrenäen, oder auch manche platten und harten Sandsteine vom Seeufer; künstliche Steine aus z. B. Karborundum (Siliziumkarbid), das mit einer Härte von 9,6 der eines Diamanten (10 auf der Härteskala nach Mohs) nahe kommt; Keramiksteine, -stäbe und -räder; oder auch Metallplatten mit einer Beschichtung aus Diamantenstaub.
Ein Schleifstein kann auch in Form eines in schnelle Rotation versetzten Rades verwendet werden, was für das Schleifgut einem unendlich langen Stein gleich kommt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sich die Klinge nicht übermäßig erhitzt (damit der Stahl nicht seine Härte verliert), und dass nicht mehr Stahl von der Klinge entfernt wird, als unbedingt nötig.
Gebrauchsanweisung: Mit Ausnahme der Steine aus Diamantenstaub sowie der Keramikstäbe ist es ratsam, den Stein während des Schleifens mit Wasser oder Öl zu benetzen. Diese Maßnahme sorgt u. a. dafür, dass die Poren des Steines sich nicht mit Staub bekleben und dadurch effektiver arbeiten. Mit einem so benetzten Stein, und bei vollem Bewusstsein, wird die Klinge flach auf den Stein gelegt, bevor der Rücken bis zu einem Winkel von ca. 20° leicht angehoben wird. Dann wird die Schneide mit einer bogenförmigen Bewegung und mit leichtem Druck vom Griffansatz bis zur Spitze am Stein entlang gezogen, ungefähr so, als ob vom Stein eine dünne Scheibe abgeschnitten werden sollte. Nach ca. 10 Wiederholungen wird das Gleiche mit der anderen Seite der Klinge wiederholt. Dieses wird so lange fortgesetzt, bis die erwünschte Schärfe erreicht ist. Wenn ein wirklich ungewöhnlich scharfes Messer das Ziel ist, kann danach ein Stein mit noch feinerem Korn („Hard Arkansas“, „Belgischer Brocken“, japanischer "Waterstone" etc.) in der eben beschriebenen Art eingesetzt werden. Darüber hinaus kann ein Winkel von unter 20° versucht werden, obwohl dann eine Klinge zur Instabilität neigen kann. Es ist bei einem wirklich stumpfen Messer nicht selten, dass extrem viel Zeit – auch Stunden – für das Schärfen nötig ist, denn dabei wird viel Stahl von der Klinge abgetragen, und zwar ausschließlich mit Muskelkraft.
Alternativ zu diesem eher aufwändigen Verfahren gibt es heute manuelle Schleifgeräte, bei denen ein kleines Rad aus Keramik in einen Griff aus Kunststoff eingelassen ist. Mit einer gleichmäßigen Hin- und Rückbewegung wird die Klinge über das Rad gezogen, das sich dabei dreht und die Schneide bearbeitet. Denkbar -allerdings nicht aus eigener Erfahrung, sondern nur aus glaubwürdigen Überlieferungen zu bewerten- ist zudem der Einsatz von hochwertigem Leder, wie es orientalische Barbiere verwenden, um den allerletzten Schliff vorzunehmen und somit der Klinge ihren größtmöglichen Glanz zu verleihen. Das Leder wird dabei beidseitig, von der stumpfen zur scharfen Seite, an der Klinge vorbei gezogen. Dadurch wird ein hauchdünner Grat an der scharfen Seite der Klinge abwechselnd auf die Eine und die Andere Seite geschlagen, bis er abbricht.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wetzstein, Scherenschleifer, Wetzstahl.
Josef Schleifstein (Philosoph)
