Schlesische Klöße
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Schlesische Klöße bezeichnen meistens Kartoffelklöße, es gibt aber auch Schlesische Hefeklöße, eine Art Dampfnudeln. Sie sind der regionalen Küche Schlesiens zuzuordnen. Unter den salzigen Kartoffelklößen sind sie die bekannteste Form aus ausschließlich gekochten Kartoffeln. Im lokalen Dialekt heißen sie Kartoffelkliessla.
Neben den bekannteren Arten, die aus rohen Kartoffeln oder aus einer Mischung von rohen und gekochten Kartoffeln hergestellt werden, sind Klöße nur aus gekochten Kartoffeln selten. Man findet verhältnismäßig selten ein Rezept dafür, selbst in Beschreibungen der schlesischen Küche fehlen sie oft unter den verschiedenen Klößen der Region. Lediglich für die Süßspeise Zwetschgenknödel sind Kloßteige aus gekochten Kartoffeln bekannt.
Dabei sind Schlesische Kartoffelklöße viel leichter herzustellen und Fehler bei der Zubereitung haben weniger Auswirkungen auf das Ergebnis. Anders als bei rohen Kartoffeln ist die Einhaltung bestimmter enger Verarbeitungszeiten nicht notwendig.
[Bearbeiten] Herstellung
Im Gegensatz zu Klößen aus rohen Kartoffeln erfordert der Teig aus gekochten zu Zugabe von Ei. Während für Klöße aus rohen Kartoffeln die Masse zuerst gerieben und dann ausgepresst werden muss, um die in der Kartoffel enthaltene Flüssigkeit zu entfernen, werden gekochte Kartoffeln für die Schlesischen Klöße nur gepellt und durch eine Kartoffelpresse gedrückt. Zwar muss nicht wie bei den rohen Klößen die mit der Flüssigkeit ausgetretene Stärke wieder zugefügt werden, jedoch ist die Zugabe von Weizenmehl oder Kartoffelstärke erforderlich. Die Mengen richten sich nach dem Ausgangsprodukt; mehlig kochende Kartoffeln brauchen am wenigsten. Die Menge an Mehl, die zugegeben werden muss, um einen haltbaren, lockeren Teig zu erhalten, entscheidet über den Geschmack der Klöße - je weniger Mehl, desto aromatischer. Hierfür ist es hilfreich, die heiß gepressten Kartoffeln einige Stunden ausdämpfen zu lassen, bevor sie mit Mehl, Ei und Gewürzen vermischt werden. Je weniger Feuchtigkeit sie enthalten, desto weniger Mehl muss zugegeben werden. Ein ungefährer Richtwert ist ein Viertel der Kartoffelmenge, aber es reicht auch deutlich weniger Mehl, je nach Sorte.
Typisch für die Schlesischen Klöße ist ein Kern aus gerösteten Weißbrotwürfeln. Gewürzt wird mindestens mit Salz und Pfeffer, aber auch Muskatnuss oder getrockneter Majoran sind übliche Zutaten. Daneben existieren viele Varianten, bei denen Gemüse, Speck oder Obst in den Teig gegeben werden.
Beliebt ist das knusprige Ausbacken erkalteter Restklöße in Butter. Gekochte Kartoffelklöße halten sich gekühlt drei bis vier Tage, eingefroren bis zu sechs Monaten. Ungekochten Teig sollte man nicht aufbewahren wegen der Bakteriengefahr.