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Kartoffel - Wikipedia

Kartoffel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kartoffel
Blüten der Kartoffel (Solanum tuberosum)
Blüten der Kartoffel (Solanum tuberosum)
Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten (Solanum)
Art: Kartoffel
Wissenschaftlicher Name
Solanum tuberosum
L.

Die Kartoffel (Solanum tuberosum), auch Erdapfel oder Speisekartoffel, veraltet Tartuffel, Krumenbeere oder Grundbirne (daraus kroatisch Krumpir, pfälzisch Grumbeer und schwäbisch Grombire) genannt, ist eine Nutzpflanzenart in der Gattung Nachtschatten (Solanum) und wird der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) zugerechnet. Sie ist mit Tomate, Paprika und Tabak verwandt, nicht jedoch mit der Süßkartoffel (Ipomoea batatas).

Ihre Samen bildet sie in einer tomatenähnlichen Beere, die für Menschen ungenießbar ist. Neben der geschlechtlichen Vermehrung verbreitet sie sich durch ihre unterirdischen Knollen vegetativ. Letztere sind auch das, was im deutschen Sprachgebrauch mit Kartoffeln gemeint ist: die essbaren Sprossknollen.

Wie alle Nachtschattengewächse enthält die Kartoffelpflanze giftige Alkaloide (zum Beispiel Solanin, syn. Solanidin). Der Verzehr von oberirdischen Teilen der Pflanze führt zu Vergiftungserscheinungen. Dies gilt auch für die aus den Knollen, dort aus den sog. Augen der Kartoffel, herauswachsenden Triebe.

Weltweit werden jährlich etwa 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Die Kartoffel ist damit in großen Teilen der Welt ein wichtiges Grundnahrungsmittel. In Mitteleuropa ist sie sogar das Hauptgrundnahrungsmittel.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Die ältesten Spuren der Wildkartoffel wurden auf der patagonischen Insel Chiloe gefunden, man schätzt ihr Alter auf 13.000 Jahre.

Kartoffelknollen
Kartoffelknollen

Die Kartoffel stammt vermutlich aus den südamerikanischen Anden. Dort lernten die Spanier in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von den Inka das Gemüse Papa (aus Quechua: die Knolle) kennen. In Europa angekommen, zunächst auf den Kanarischen Inseln und in Andalusien, wurde sie Patata genannt – der englische Name potatoes oder der französische Spitzname patate erinnern noch heute daran, ebenso wie die alte deutsche Bezeichnung Batate, die heute die Süßkartoffel bezeichnet. Der gebräuchliche deutsche Name Kartoffel erinnert dagegen an Trüffel, italienisch tartufo, mit denen die Pflanze am Anfang verglichen wurden. Der französische Ausdruck pomme de terre bedeutet hingegen Erdapfel – ein auch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gebräuchlicher Name. Der ostpreußische Name Bulwe schließlich ist vom polnischen bulwa (deutsch: Knolle) herzuleiten.

Nach Europa wurde die Kartoffel zuerst wegen der schönen Blüte und des üppigen Laubes als reine Zierpflanze importiert und als seltene Pflanze in botanische Gärten aufgenommen. Mitte des 16. Jahrhunderts tauchte sie in den Niederlanden, in Italien und in Burgund auf. In Deutschland erschien sie erstmals unter der Regierung Karl V. Nach einigen Quellen sollen die ersten Kartoffeln innerhalb Deutschlands in Bayern angebaut worden sein [1].

Der Anbau in großem Stil begann 1684 in Lancashire, 1716 in Sachsen, seit 1728 in Schottland und 1738 in Preußen und seit 1783 in Frankreich.

Verbreitung

Hauptartikel siehe Kulturgeschichte der Kartoffel

Wann, wie und durch wen die Kartoffel nach Europa kam, ist bis heute nicht genau geklärt. Allgemein gilt 1555 als das Jahr, in dem die Kartoffel aus den Anden nach Spanien kam. Lange Zeit wurde der legendäre englische Seefahrer Sir Francis Drake als erster Importeur der Kartoffel nach Europa verehrt. In den Tagebuchaufzeichnungen der Mitreisenden auf seiner Weltumsegelung findet sich jedoch kein Hinweis, der dies bestätigen würde. Wahrscheinlicher ist demnach, dass ein Zeitgenosse Drakes, der berühmte Seefahrer und Entdecker Walter Raleigh (1552–1618), die Kartoffel in Irland eingeführt hat. Die landwirtschaftliche Nutzung begann erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In Preußen verhalf Friedrich der Große mit Verordnungen der Kartoffel zum Durchbruch.

Außerhalb tropischer, arktischer und subarktischer Klimazonen wird die Kartoffel heute weltweit angebaut. Nachdem sich ihre Kultur in Europa durchgesetzt hatte und die Kartoffel zu einem Grundnahrungsmittel geworden war, brachten Europäer sie überall mit, wo sie später Fuß fassten. Im Supermarkt werden heute neben den einheimischen Kartoffeln auch solche aus Sizilien, von den Kanarischen Inseln, aus Ägypten oder aus Südafrika angeboten. Auf Teneriffa oder auf Madeira wachsen Kartoffeln unter Palmen und neben Bananengärten. Dort sind zwei Ernten im Jahr möglich, der Export erfolgt vornehmlich in die Staaten der Europäischen Union. Aus Gründen des Ertrags werden Kartoffeln im Alpenraum nur noch selten bis auf zweitausend Meter Höhe angebaut, doch manchmal kann ein Bergwanderer neben einer Almhütte noch einen Pflanzplatz sehen, der mit ein paar Zeilen Kohl und Kartoffelstauden der Selbstversorgung des Almbauern dient.

Weltproduktion 2002

73 % der Welternte von Kartoffeln wird von 12 Staaten erbracht
73 % der Welternte von Kartoffeln wird von 12 Staaten erbracht

Der weltweit größte Kartoffelproduzent ist die Volksrepublik China mit 66,573 Mio. tonnen. Danach folgen Russland (32,871 Mio. t), Indien (24,082 Mio. t), die USA (20,856 Mio. t), die Ukraine (16,620 Mio. t), Polen (15,524 Mio. t), Deutschland (11,492 Mio. t), Weißrussland (7,421 Mio. t), die Niederlande (7,363 Mio. t), Frankreich (6,877 Mio. t), Großbritannien (6,375 Mio. t) und die Türkei (5,200 Mio. t). Diese zwölf Staaten produzierten rund 71 % der gesamten Welternte des Jahres 2002.

In Deutschland nahm die Anbaufläche in den vergangenen Jahren stark ab und betrug 2004 nur noch 293.000 Hektar gegenüber 548.000 im Jahr 1990. Die Erntemenge stieg 2004 auf 12,6 Mio. t, gegenüber 9,2 Mio. t im Vorjahr. Deutschland ist zudem wichtigstes Importland für Frühkartoffeln, die überwiegend aus Frankreich und Ägypten kommen. Wichtige Exportländer sind neben Frankreich die Beneluxstaaten und für Kartoffelprodukte auch Deutschland.

Weltproduktion 2005

Laut Food and Agriculture Organization betrug im Jahr 2005 die Weltproduktion 322 Millionen Tonnen Kartoffeln. Die führenden Anbauländer sind:

Land Menge 2005,
in Mio. t
Menge 2003,
in Mio. t
Menge 2002,
in Mio. t
Menge 1995,
in Mio. t
China 73 67 67 43
Russland 36 36 33 34
Indien 25 24 24 18
Ukraine 19 18 16 16
USA 19 21 21 20
Deutschland 11 10 11 10
Polen 11 14 16 23

Handel

Die Bedeutung der Kartoffel als Grundnahrungs- und Futtermittel hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. In den Einzelhandel gelangt die Kartoffel meist gewaschen in handlichen Packungen zu 1–2,5 Kilogramm oder in Säcken zu 5–25 Kilogramm während des ganzen Jahres in verschiedenen Sorten, wobei die Vielfalt des Ursprungskontinents Südamerika lange nicht erreicht wird. Dabei wird je nach Saison sowohl regionale, inländische als auch Importware angeboten.

Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2002 in Deutschland bei 68,4 kg pro Jahr, davon 30 kg für Kartoffelerzeugnisse. 1992 betrug der Verbrauch noch 74,1 kg.

Landwirtschaft

Diese als relativ anspruchslos geltende Ackerfrucht wird heute nicht mehr wie früher praktisch überall dort angebaut, wo sie auch gedeihen könnte. In der modernen mechanisierten Landwirtschaft wird auch die Kartoffel vorwiegend auf großen, zusammenhängenden, nicht allzu steilen Äckern angebaut, da die großen schweren Maschinen, die im Frühjahr Kartoffeln pflanzen, die Pflanzdämme später anhäufeln und im Herbst die Knollen aus der Erde ernten, auf kleinen, steilen, steinigen Bergparzellen nicht einzusetzen sind. Bei vielen Steinen im Boden können die Knollen bei maschineller Rodung stark beschädigt werden. Die Inkas bauten ihre Kartoffeln dort an, wo Mais nicht mehr wuchs, heute wachsen Mais und Kartoffeln im Mittelland und im Voralpengebiet nebeneinander.

Kartoffeln sind kälteempfindlich; sie dürfen erst gepflanzt werden, wenn im Frühjahr kein Frost mehr droht. Nicht aus Samen, sondern aus Pflanzkartoffeln/Saatkartoffel werden neue Pflanzen gezogen, daher können auch keine Sämaschinen verwendet werden, sondern es kommen sog. Kartoffellegemaschinen zum Einsatz. Nur zu Kreuzungszwecken werden die neuen Sorten aus Samen gezüchtet. Die aus der Knolle entstandene Tochterpflanze ist ein Klon, sie ist also mit der Mutter genetisch identisch. Ohne regelmäßigen Bezug von neuem Saat- bzw. Pflanzgut können Ernteausfälle die Folge der Ausbreitung von verschiedenen Virus- und Bakterienkrankheiten sein.

Schnellrestaurantketten lassen meist bestimmte, besonders geeignete Sorten anbauen, weil die daraus erzeugten Pommes Frites eine charakteristische Farbe und Größe haben sollen.

ausgetriebenes grünes Blattwerk der Kartoffel, giftig
ausgetriebenes grünes Blattwerk der Kartoffel, giftig

Die Kartoffel ist im Unterschied zu ihrem Ruf nicht ganz pflegeleicht: Sie muss während ihrer Jugendentwicklung mehrmals von Unkraut befreit werden. Die Pflanze speichert Nährstoffe, die sie durch Photosynthese gewinnt, in der unterirdischen Knolle. Die Knollen dagegen dürfen kein Licht sehen, da sie sonst Chlorophyll bilden (grüne Farbe) und durch Synthese von Alkaloiden giftig werden wie der gesamte grüne Teil der Pflanze. Daher müssen hohe Dämme um das Knollennest gebildet werden. Was früher anstrengende Arbeit mit der Hacke war (daher auch der Name Hackfrucht), besorgen heute Maschinen.

Am Anfang fand in der Alten Welt die neue Frucht aus Übersee nur wenig Schädlinge und Krankheiten. Das änderte sich jedoch spätestens am Anfang des 18. Jahrhunderts gründlich: Die Fressfeinde und Kartoffelkrankheiten kamen wie die Knolle selbst aus Amerika. Noch in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts sah man in Mitteleuropa ganze Schulklassen den aus den USA stammenden Kartoffelkäfer von Hand sammeln.

Gegen Schädlinge, Pilze und auch gegen Unkraut werden Pflanzenschutzmittel zur Sicherung des Ertrags eingesetzt.

Nährstoffbedarf

Stickstoff (N) wird vor allem während der Ausbildung des Blattapparates benötigt und bestimmt somit die Ertragsleistung. Stickstoffmangel wirkt sich negativ auf den gesamten Stoffwechsel und Wachstum aus. Auf einem durchschnittlichen Boden wird eine Düngung von 160 kg N/ha empfohlen. Ein übeschüssige Düngung oder Stickstoffverfügbarkeit kann negative Folgen haben: (a) die Bestände bleiben länger grün und zeigen eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Schaderregern. (b) unausgereifte Knollen weisen eine geringere Schalenfestigkeit, niedrigere Trockensubstanz- und Stärkegehalte sowie höhere Gehalte an reduzierten Zuckern. Diese Knollen verlieren an Lagereignung und an positiven Kocheigenschaften.

Phosphor (P) ist entscheidend am Energiestoffwechsel der Pflanzen und am Aufbau von Eiweißstoffen und Kohlenhydraten beteiligt. Das Phosphat spielt eine Rolle in der Ertragsstabilisierung und beschleunigt die Abreife der Knollen. Die Widerstandfähigkeit und die Lagerfähigkeit steigt. Bei gut versorgten Böden wird im Kartoffelbau eine Aufwandmenge von 60 bis 90 kg P2O5/ha empfohlen.

Kalium (K) spielt eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt der Pflanzen. Gut mit Kalium versorgte Pflanzen überstehen Trockenperioden besser und weisen bei trockenwarmem Wetter eine bessere Nettoassimilation auf. Zudem fördert Kalium die Stärkesynthese und somit die Qualitätseigenschaften der Knollen: Es reduziert die Neigung zu Schwarzfleckigkeit, die Rohbreiverfärbung und die Mehligkeit und erhöht die Lagerstabilität. Ein Überangebot senkt den Stärkegehalt der Knollen und verändert die Kocheigenschaft (gekochte Kartoffeln bleiben fester) und führt zu Haltbarkeitsproblemen im Lager.

Magnesium (Mg) ist generell sehr wichtig für Pflanzen. Bei der Kartoffel wirkt sich ein Magnesiummangel negativ auf den Stärkegehalt aus. Im Gegensatz zu anderen Nährstoffen wird Magnesium von der Kartoffel verzögert aufgenommen. Auf mittelversorgten Böden kann mit einem durchschnittlichen Magnesiumbedarf von 40 bis 60 kg MgO/ha gerechnet werden. Vorzugsweise sollte dies über die mineralische Bodendüngung gedeckt werden.

Selen: (Se) Steigende Selengaben führten zu signifikanten Selengehalten in den Kartoffelknollen. Verschiedenen Versuchen zufolge sind bereits Selengaben von 5 bis 10 g/ha ausreichend, um den von Ernährungswissenschaftlern geforderten Selen-Gehalt von 0,1 mg/kg TS zu erreichen. Über die Selendüngung führen steigende Selengehalte zu einem erhöhten Nährwert der Kartoffel. Dieser Zusatznutzen für die menschliche Ernährung kann bei der Vermarktung Mehrerlöse erzielen.

Die Düngungskosten verursachen bei der Kartoffelproduktion nur einen kleinen Anteil an den Gesamtkosten. Deshalb ist nicht nach einem Sparpotenzial zu suchen, vielmehr sollte man eine auf Sorteneigenschaften, Produktionsbedingungen und Verwertrichtung abgestimmte und ausgeglichene Düngung beachten.

Düngung

Zeitpunkt: Aufgrund der Pflanzenentwicklung empfehlen sich für gute Erträge zwei Zeitpunkte für eine Düngung: Zuerst nach der Pflanzung (Frühjahrsdüngung) und später, wenn die Kartoffelpflanze den Boden bereits gut bedeckt (Herbstdüngung). Beim zweiten Zeitpunkt ist darauf zu achten, dass das Ausbringen von Nährstoffen vor der Bildung von Rhizomen erfolgt. Ansonsten verzögert sich der Entwicklungskreislauf der Pflanze und somit die Reife der Knollen.

Düngerart: Stickstoff lässt sich grundsätzlich in allen Formen ausbringen. Da der Bedarf der Kartoffelpflanze während der Entwicklung relativ konstant ist und Stickstoff leicht ausgewaschen wird, sind stabile Formen mit kontinuierlicher Abgabe zu bevorzugen. Phosphor ist hauptsächlich im Frühjahr, für die Wurzelbildung, in einer möglichst aufgeschlossenen und dadurch pflanzenverfügbaren Form nötig. Kalium braucht die Kartoffel sowohl für die Bildung von Blatt-, als auch von Wurzelmasse und es ist somit sowohl in der Frühjahrs- als auch in der Herbstdüngung wichtig. Dabei sind chloridfreie Düngemittel zu bevorzugen. Organische Dünger verbessern die Bodeneigenschaften auf chemischer, physikalischer und biologischer Ebene. Bei ihrer Anwendung ist jedoch speziell auf die Nährstoffbilanz und den Zeitpunkt zu achten. Mist zum Beispiel sollte nur im Vorjahr ausgebracht werden, Gülle mit einem geringen Stickstoffgehalt vor der Pflanzung.

Ausbringung: Düngemittel können oberflächlich breit ausgebracht werden (d. h. mechanisch großflächig verteilbar). Eine weitere Methode ist die Unterfußdüngung, wo die Nährstoffe fünf Zentimeter unter oder neben der Pflanzknolle platziert werden.

Düngung und Qualität: Mit der Düngung wird nicht nur der Nährstoffbedarf der Pflanzen, sondern auch die Qualität der Kartoffel(knolle) beeinflusst. Die Düngung muss bezüglich Menge, Zusammensetzung und Zeitpunkt den verschiedenen Verwertungsrichtungen (Frischkartoffeln, Veredelungskartoffeln, Stärkekartoffeln/Futterkartoffeln oder Pflanzkartoffeln) ausgerichtet werden. In der Regel stehen die technische sowie die Vermarktungsqualität und weniger die biologische Qualität im Vordergrund. Wichtige Qulitätskriterien sind u. a. Knollenform, Schalenfarbe, Lagerfähigkeit und Inhaltsstoffe (z. B. Mindeststärkegehalt für Chips- und Pommes-frites-Hersteller). Letztlich ist auch die Kochqualität entscheidend. Grundsätzlich erhöht eine Steigerung der Düngung die Knollenfrischmasse sowie das Knollengewicht und reduziert den Gehalt an Trockenmasse sowie Saccharose, die Lagerfähigkeit und Gewebefestigkeit. Bei zu geringer Düngung kann die Pflanze in eine Wachstumsdepression verfallen.

Düngung und Acrylamidproblematik: Acrylamid bildet sich beim Verarbeiten der Kartoffelknollen unter Temperatureinwirkung von > 120 °C (z. B. frittierten Lebensmitteln wie Pommes frites und Chips) aus freien Aminosäuren und freien Zuckern sowie geringen Wassergehalten im Ausgangsmaterial. Acrylamid wirkt toxisch und weist bei hoher Konzentration mutagene sowie karzinogene Eigenschaften auf, deren Werte allerdings noch nicht abschließend geklärt sind. Weil die Bildung von Acrylamid im Zusammenhang mit der N-Verfügbarkeit steht, muss beim Anbau auf eine bedarfsgerechte N-Düngung geachtet werden: N-Überschüsse führen zu einer vermehrten Bildung von freien Aminosäuren und sollen vermieden werden. Es ist zu beachten, dass erhöhte Zuckergehalte nach Blattdüngungen zu vermehrt stärker verbräunten Chips führen. Eine ausreichende Ca-Versorgung reduziert die Acrylamidbildung, da die Gehalte an reduzierenden Zuckern sich so senken.

Speisekartoffeln benötigen eine niedrige bis mittlere N-Düngung sowie hohe P- und K-Düngungen.

Pflanzkartoffeln brauchen eine niedrige N-Düngung sowie hohe P- und K-Düngungen.

Stärkekartoffeln verlangen nach mittlerer N-Düngung sowie hoher P-Düngung und niedriger K-Düngung.

Quellen:

Kartoffelanbau

Allgemein

In der Landwirtschaft gibt es verschiedene Formen des Kartoffelanbaus. Dies hängt davon ab, nach welchen Richtlinien der Landwirt seine Kartoffeln produzieren will. Einige Gemeinsamkeiten gibt es jedoch in allen Anbausystemen.

Die Vorbereitung des Ackers auf die Saat erfolgt im Frühjahr. Das Saatbett sollte feinkrümelig sein um den Saatvorgang, die mechanischen Pflegemaßnahmen und die Ernte zu erleichtern. Der Boden sollte einen guten Luft-, Wasser- und Wärmeaustausch ermöglichen. Die Kartoffeln werden in allen Systemen in Dämmen angebaut, was dem vorher erwähnten Anspruch an den Boden entgegenkommt. Die Pflanzendichte und - Anordnung im Feld (Reihen- und Pflanzenabstände) sind abhängig vom Nutzungszweck und nicht zwingend spezifisch für einzelne Anbausysteme: größere Bestandesdichten sind typisch für die Erzeugung von Pflanzgut und haben kleiner Knollen zur Folge. Beim Anbau der Kartoffeln für Nahrungszwecken sind die Bestandesdichten geringer und die Knollen größer.

Die Verfahren der Unkrautregulierung sind je nach Anbausystem verschieden. Wichtig ist dabei, dass das keimende Unkraut aus dem Boden gelöst wird und dadurch in der Sonne verdörrt. Diese Massnahme muss bei entsprechendem Auflauf von Unkräutern bis die Kartoffelstauden den Boden vollständig abdecken so oft wie nötig wiederholt werden. Meistens überwiegt die mechanischen Unkrautbekämpfung, welche mit folgenden Geräten betrieben werden kann: Hackgerät mit Gänsefußschar, Vielfachgerät, Rollsternhacke, Netzegge, Dammformer, Dammfräse, Dammstriegel oder der gewöhnliche Striegel.

Gegen Ende der Vegetationszeit, wenn die Knollen genügend groß sind, wird das Kraut abgetötet, um das Wachstum bei optimalen Knollenbeschaffenheit zu unterbrechen, die Erntefähigkeit herbeiführen und die Ansteckung der Knollen durch Krankheiten zu verhindern. Auch für diese Arbeit gibt es verschiedene Methoden, welche vom Anbausystem abhängig sein können.

Konventioneller Kartoffelanbau

Flache, große und zusammenhängende Flächen mit feinen, sandigen Böden ohne Steine eignen sich besonders für den Kartoffelanbau. Zudem sind Gebiete mit geringerer Luftfeuchtigkeit, z.B. in trockenenren Regionen oder in höhere Lagen, wegen des reduzierten Krankheitsrisikos, besonders interessant für den Kartoffelanbau.

Kartoffeln werden typischerweise in prismenförmigen Dämmen angebaut. Diese Dämme ermöglichen durch ihre vergrößerten Oberflächen eine vermehrte Sonneneinstrahlung und einen verbesserten Luftaustausch. Im Frühjahr, wenn tiefere Temperaturen wachstumslimitierend sind, wird der Boden dadurch besser und stärker erwärmt. Außerdem kann nach intensiven Regenfällen, welche die Krankheitsanfälligkeit erhöhen, der Boden rascher abtrocknen. Im Laufe der Zeit wurde die Basis der Dämme von 66 cm auf 77 cm verbreitert, was zu einer zusätzlich verbesserten Sonneneinstrahlung führt.

Die Bodenbearbeitung im Hinblick auf die Saat der Kartoffel erfolgt in mehreren Schritten. Im ersten Bearbeitungsschritt wird der Boden mit dem Pflug umgebrochen. Bei dieser Operation werden die spätern Dämme z.T. vorgeformt. Bei schweren Böden wird dieser Schritt bereits im Herbst durchgeführt; bei leichten Böden kann bis im Frühjahr damit zugewartet werdern. Weitere Arbeitsschritte dienen zur Bereitstellung eines feinkrümmeligen Zustand des Bodens. Falls der Boden größere Mengen an Steinen aufweist, wird in einem Zwischenschritt mit einem Separator oder einer Umkehrfräse die Erde von größeren Steinen befreit.

Das Setzen der Saatgut-Kartoffeln erfolgt durch eine spezielle Setzmaschine, welche die kleinen Kartoffelknollen im Abstand von 33 cm in eine Tiefe von 8-10 cm setzt und den bis auf diese Tiefe fein bearbeiteten Ackerboden wieder in Dammform verschließt.

Der Saat-Zeitpunkt für Speisekartoffeln sollte einerseits so früh wie möglich gewählt werden, es muss aber andererseits darauf geachtet werden, Frostschäden zu vermeiden. Daraus folgt, dass die Aussaat nicht vor Anfang April statt findet. (Die Kartoffel gehört zu dem Nachtschattengewächsen, eine Faustregel besagt, dass diese Pflanzen am längsten Tag des Jahres, am 21. Juni, vollkommen ausgewachsen sein sollten, um einen hohen Ertrag zu erreichen.)

Im konventionellen Anbau wird großzügig gegen Unkräuter, Kraut- und Knollenfäule (14-16 mal pro Saison), Insekten und Pilze gespritzt.

Kartoffelanbau nach IP-Produktionsrichtlinien

Bei der integrierten Kartoffelproduktion geht es darum, in biologischen Kreisläufen unter Schonung der Ressourcen und Bewahrung der Artenvielfalt auf eine wirtschaftlich vertretbare Weise qualitativ hochwertige Kartoffeln zu produzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird insbesondere eine Verringerung des Einsatzes an chemischen Hilfsstoffen in Pflanzenschutz und Düngung angestrebt. Die schweizerische IP-Verordnung wurde 1998 vom Bund unter dem Programm ÖLN (Ökologischer Leistungsnachweis) übernommen, welches Bedingung für Direktzahlungen ist. Für das Label IP-Suisse gelten die IP-Suisse-Richtlinien, welche den ÖLN erfüllen, jedoch strengeren Kriterien genügen und folgende Aspekte enthalten:

  • ausschließlich mechanische Unkrautregulierung
  • eingeschränkter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (z. B. Verbot von kupferhaltigen Mitteln)
  • keine chemische sondern mechanische und thermische Verfahren zur Krautvernichtung
  • längere Anbaupausen (Kartoffeln nicht öfter als alle vier Jahre auf einer Parzelle)
  • häufigere Bodenproben/-analysen (pH, P, K, Mg; alle 10 Jahre)
  • Einschränkungen bei Düngergaben (für Nitrat (maximal 70 kg N/ha), Phosphat)
  • kein Einsatz von Klärschlamm, maximale Mistgabe: 30 dt/ha
  • nützlingsschonende Insektizide
  • IP-Suisse Richtlinien für Kartoffeln, publiziert von IP-Suisse
  • http://www.ipsuisse.ch; Produktion von Kartoffeln, Aesch Jonas

Biologischer Kartoffelanbau

In der Schweiz richtet sich der biologische Kartoffelanbau nach den Vorschriften des Bundes und nach den Richtlinien der Bio-Suisse([1]). Diese Vorgaben gehen über die Anforderungen des ÖLN (Ökologischer Leistungsnachweis) hinaus.

Das Pflanzgut muss grundsätzlich aus biologischer Vermehrung stammen. Falls für eine Sorte kein biologisches Pflanzgut vorhanden ist, muss eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Es wird besonders darauf geachtet, dass Sorten gewählt werden, die resistenter gegen Krankheiten sind. Oft finden solche Sorten aber keinen guten Marktabsatz, was die Biobauern veranlasst, auch weniger geeignete Sorten anzubauen.

Bevor die Knollen gesetzt werden, werden sie vorgekeimt. Das bewirkt, dass die ertragsbildende Phase zeitlich vorverlegt wird und sich die neuen Knollen in einem fortgeschrittenerem Stadium befinden, wenn Kartoffelkäfer oder Krautfäule auftreten. Die Methode des Vorkeimens ist nicht nur für den biologischen Kartoffelanbau zu empfehlen, sondern auch für konventionelle Anbauverfahren, da damit der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gesenkt werden kann.

Im biologischen Anbau dürfen keine chemisch-synthetisch hergestellten Mittel (Dünger und Pflanzenschutzmittel) eingesetzt werden. Analog zur IP-Produktion ist die Unkrautbekämpfung rein mechanisch. Gegen Insekten (Kartoffelkäfer) dürfen nur natürliche Präparate wie Bacillus thuringiensis eingesetzt werden. Als Fungizide sind einzig Kupferpräparate erlaubt, aber nur in genau festgelegten Mengen (4kg Reinkupfer pro Jahr und ha).

Als Düngemittel sind ausschließlich organische Dünger wie Gülle und Mist erlaubt. Die Düngerplanung muss auf Pflanzen- und Bodenanalysen basieren, damit wird eine ausgeglichene Düngebilanz angestrebt.

Im biologischen Anbau wird zur Entfernung des Kartoffelkrauts vor allem der Krautschläger eingesetzt. Dabei wird das Kraut durch kleine Hammer einfach abgeschlagen. Weitere Methoden sind Abflammen (Verbrennen der oberidischen Pflanzenteile) und Krautziehen (maschinelles Abreißen der oberirdischen Pflanzenbestandteile).

  • Bio-Kartoffeln - Qualität mit jedem Anbauschritt; Merkblatt; FiBL, Bioland, KÖN, Bio Austria 2006

Biologisch-dynamischer Kartoffelanbau

Die wichtigsten Faktoren für ein gutes Wachstum und einen hohen Ertrag sind guter Boden (humusreich, lose strukturiert), eine geeignete Vorfrucht (Gemüse und auf sandigen Böden vor allem Lupine und Serradella), angemessene Düngung (Ausbringen von humifiziertem und kompostiertem Düngungsmaterial vor der Pflanzung hilft der Pflanzenentwicklung und reduziert die Anfälligkeit gegenüber Mehltau und dem Kartoffelkäfer) und die Qualität des Pflanzgutes. Bei selbstgezogenem Pflanzgut besteht die Gefahr von Degeneration (reduzierte Erträge auf Grund von erhöhter Anfälligkeit gegenüber Viren und erhöhtem Verderb), was rasch zu Missernten führen kann.

Konventionelle Bauern brauchen jedes Jahr neues, zertifiziertes Pflanzgut. Im bio-dynamischen Landbau gibt es eine Methode, wie man selber qualitativ hochstehendes Pflanzgut herstellen kann: Pflanzen, die einen gesunden Eindruck machen und ein gutes Wachstum zeigen, werden markiert, separat geerntet und gelagert. 3 bis 4 Wochen vor dem idealen Pflanzdatum werden die Enden der Knollen abgeschnitten und die Augen keilförmig herausgeschnitten, diese werden dann mit Asche und feinem Silikatsand gemischt und an einem gut beleuchteten Ort ausgebreitet. Die Knospen werden so kurz vor die Keimung gebracht. Die Stücke werden dann von Hand in die Reihen gepflanzt, so dass die Knospe nach oben schaut. Die Distanz zwischen den Reihen beträgt normalerweise 62,5 oder 75 cm und zwischen den Stücken in den Reihen 15 cm. Diese Methode führt dazu, dass einzelne, mittelgroße Knollen entstehen.

Die optimale Anzahl Pflanzen pro ha beträgt 50.000. Mit einem Reihenabstand von 62,5 cm bedeutet das eine Distanz von 30-32 cm in der Reihe. Abhängig vom Knollengewicht ergibt dies einen Pflanzgutbedarf von 1,75-3 t/ha. Die Pflanztiefe beträgt 5-10 cm und sollte so gleichmäßig wie möglich sein. Eine dünne, geschlossene Bedeckung mit Erde schützt die Knolle vor Frost und hilft dem Boden sich aufzuwärmen. In schweren Böden und bei später Pflanzung sollten die Knollen weniger tief gepflanzt werden.

  • Bio-dynamic Farming Practice; Sattler und Wistinghausen 1992

Anbau weltweit

Dank der großen Anpassungsfähigkeit der Kartoffel wird diese heutzutage praktisch auf der ganzen Welt angebaut. Während der Anbau in entwickelten Ländern über die letzten zwei Jahrzehnte tendenziell abgenommen hat, war in Drittweltländern eine Zunahme zu beobachten, am deutlichsten in Asien. Diese Zunahme beruht sowohl auf der Ausdehnung der Anbauflächen wie auf der einfachen Einbeziehung der Kartoffel in bestehende Anbausysteme: Die Entwicklung von früh reifenden Sorten mit einer Vegetationszeit von 80 bis 100 Tagen erlaubt es z. B. in Indien, die Anbaupause zwischen Reis- und Weizenanbau ideal zu nutzen.

Die Anbautechniken in der Dritten Welt sind sehr unterschiedlich, je nach Wachstums- und Marktbedingungen. In den Anden, Zentralafrika und dem Himalaja werden Kartoffeln hauptsächlich von kleinen Subsistenzbetrieben von Hand angebaut. Ansonsten ist der Anbau in den meisten Regionen stark mechanisiert worden.

Anbaubeispiel Afrika - Äthiopien: In Äthiopien werden Kartoffeln hauptsächlich in Rotations- und Mischanbau ("multicropping")-Systemen während der großen Regenzeit angebaut. Die Saatbettbereitung wird vor der Regenzeit durchgeführt, meist ein bis zwei Monate vor dem Pflanzen. In vielen Regionen ist diese Feldbestellung noch mit Handarbeit oder mit Hilfe von Ochsen verbunden. Als Pflanzgut werden hauptsächlich ganze Knollen verwendet, da diese weniger anfällig auf Krankheiten sind und chemische Pflanzenschutzmittel kaum verwendet werden. Auch die Unkrautkontrolle wird hauptsächlich von Hand erledigt.

Anbaubeispiel Eurasien - Indien: Die Großzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Indien sind kleine Familienbetriebe. Die Kartoffelproduktion erfolgt während des Monsuns von Juli bis September, wie auch im Winter, allerdings nur bei Bewässerung. Je nach Region sind Rotationen von Mais-Kartoffel-Weizen bzw. mit Reis oder Jute üblich.

Anbaubeispiel Amerika - Peru: Peru liegt im Ursprungsgebiet der Kartoffel und noch heute gibt es viele wilde Sorten. Seit ungefähr 7000 Jahren werden Kartoffeln angebaut und stellten lange Zeit das Hauptnahrungsmittel der Menschen dar. Der Hauptanteil der Kartoffelernte wird von Kleinbauern mit weniger als 3 ha Anbaufläche produziert. Grundsätzlich ist der Kartoffelanbau in zwei Zyklen aufgeteilt: das "frühe Pflanzen" und das "große Pflanzen". Je nach Gegend sind die beiden Zyklen unterschiedlich wichtig. In der Fruchtfolge folgen auf Kartoffeln zuerst meist andere südamerikanische Wurzel- oder Knollenfrüchte und danach Quinoa oder Gerste.

  • http://research.cip.org
  • Beukema, van der Zaag: Introduction to Potato Production. Pudoc Wageningen 1990
  • Paul M. Harris: The potato crop. Chapman and Hall 1992

Pflanzkartoffeln

Pflanzkartoffeln, auch Saatkartoffeln genannt, werden in speziellen, staatlich kontrollierten Betrieben angebaut. Werden vom Landwirt die selbst produzierten Knollen als Pflanzgut verwendet, so steigt von Jahr zu Jahr die Verseuchung mit bestimmten Krankheiten an. Hier sind an erster Stelle bestimmte Viruskrankheiten zu nennen, die den sog. „Kartoffelabbau“ verursachen. Aber auch der Befall durch bestimmte Pilz- und Bakterienkrankheiten kann durch die wiederholte Verwendung eigenen Pflanzgutes steigen. Daher sollten die Landwirte in regelmäßigen Abständen neues, gesundes Pflanzgut beziehen.

Ertrag

Der Ertrag schwankt stark aufgrund von Wetter, Bodenqualität, Düngung und eventuellem Schädlingsbefall. 2003 betrug der Durchschnittsertrag in Deutschland 35 Tonnen pro Hektar, 2002 hingegen 39 Tonnen pro Hektar (d. h. er lag bei bis zu ca. 4 kg pro Quadratmeter).

Nachbarn in der Mischkultur

Pflanzen vertragen sich mit unterschiedlichen Nachbarn, die direkt angrenzend wachsen, unterschiedlich gut:

Gute Nachbarn

Schlechte Nachbarn

Wichtige Krankheiten und Schädlinge (unvollständig)

Pilzkrankheiten der Kartoffelpflanze

Durch Bakterien hervorgerufene Kartoffelkrankheiten

Durch Viren hervorgerufene Kartoffelkrankheiten

Insekten (Insecta)

Fadenwürmer (Nematoda)

Quellen:

Ernte

Bedingungen

  • Knollenreife: Zum Zeitpunkt der Reife müssen die Knollen schalenfest sein, das heißt, die Schale soll sich nicht ablösen lassen, und die Stolonen leicht von den Knollen lösbar sein. Dieser Zustand stellt sich ca. 20 Tage nach dem Absterben des Krautes ein. Mit einer gezielten Krautabtötung kann die Knollenreife induziert und der Erntetermin manipuliert werden. Durch die Krautabtötung wird auch vermieden, dass Viren aus dem Spross in die Knollen wandern, was hauptsächlich bei der Saatgutproduktion zu vermeiden ist. Wartet man auf das natürliche Absterben des Kartoffelkrauts, und verzögert dadurch die Ernte, vergrößert sich das Risiko eines Drahtwurmbefalls. Die Krautabtötung erfolgt oft durch Spritzen mit einem Wachstumsregulator / Herbizid. In der ökologischen Landwirtschaft, bei der der Einsatz dieser chemischen Substanzen verboten ist, wird das Kartoffelkraut mit physikalischen Verfahren abgetötet, d.h mechanisch oder mit Feuer. Der angestrebte Stärkegehalt der Kartoffel hängt von der Verwendung ab. Die Schlagempfindlichkeit der Knollen nimmt in der Regel mit steigendem Stärkegehalt zu.
  • Temperatur: Eine Knollentemperatur von 15 °C ist für die Kartoffelernte optimal. Jedes Grad unter 15 °C vergrößert die Knollenempfindlichkeit auf Schlagschäden und anderen Bewegungen um 10 %. Denzufolge wird die Ernte bei Temperaturen unter 12 °C nicht empfohlen. Die Knollentemperatur kann bestimmt werden, indem man aus dem Damm einige tief liegende Knollen entnimmt und einen Thermometer ins Knollenfleisch steckt.
  • Boden: Der Boden sollte zum Zeitpunkt der Ernte leicht feucht sein, denn ein zu trockener Boden kann harte Schollen bilden, die Schlagschäden verursachen. Anderseits ist bei einem zu feuchten Boden die Ernte stark erschwert und es entstehen Bodenschäden.

Technik

Kartoffelpflug
Kartoffelpflug

Ursprünglich erfolgte die Ernte von Kartoffeln mit einem Kartoffelpflug, einem speziellen Pflug, der nicht den Boden wendet, sondern den Damm, in dem sich die Knollen befinden, nach beiden Seiten aufreisst. Die dadurch freigelegten Kartoffelknollen wurden dann eingesammelt. Der Kartoffelpflug wurde anfangs von Pferden gezogen; mit dem Aufkommen von Traktoren wurde dieser vor den Pflug gespannt. Ende des 19. Jahrhunderts kamen Kartoffelroder auf, die die Kartoffeln aus dem Damm herauswarfen. Kartoffelroder für Traktoren wurden über die Zapfwelle angetrieben. Diese wurde dann von den ebenfalls über die Zapfwelle angetriebenen Kartoffelvollerntern abgelöst, bei denen das Aufsammeln der Kartoffeln komplett entfällt.

  • Vorratsroder: Vorratsroder werden eingesetzt, wenn ungünstige Verhältnisse bestehen, sei es durch Steine, oder durch schlecht siebbare Böden. Mit dem Vorratsroder werden Knollen aufgenommen und zum Abtrocknen auf dem Feld abgelegt. Der Vorteil des Vorratsroders besteht darin, dass die Knollen die unbedingt erforderliche Abtrocknungszeit noch auf dem Feld erfahren.
  • Sammelroder: Beim Einsatz eines Sammelroders werden bei der Ernte von zirka 400 dt Kartoffeln/ha zusätzlich 800 bis 1.200 dt Erde, Kluten und Steine aufgenommen. Diese müssen vom Erntegut aber wieder getrennt werden. Bis zu 20 % der Knollen werden bei diesem Verfahren durch Schläge beim Fallen oder durch Steine beschädigt. Daher ist beim Einsatz des Sammelroders besonders wichtig die Wundheilung der Knollen durch Trocknung im Lager während zwei Wochen bei 12 ° bis 15 °C zu fördern. Der Gebrauch eines Sammelroders ist besonders ungünstig bei niedrigen Bodentemperaturen und hohen Bodenfeuchte.

Beim Maschinengebrauch muss berücksichtigt werden, dass möglichst wenige Knollen beschädigt werden, indem man zum Beispiel die Trommeldrehzahl so tief wie möglich hält und eine nicht zu große Siebbandgeschwindigkeit einstellt. Die Erntegeschwindigkeit soll der Bodenart angepasst werden, so dass ein schützendes Erdpolster bis zum Ende der Siebelemente erhalten bleibt (mindestens 1,5 km/h). Es ist zu beachten, dass Knollenbeschädigungen erst nach zwei Tagen sichtbar werden. Gelegentliche Waschproben sollten über grobe Maschineneinstellfehler Aufschluss geben. Wenn das Aussortieren von kranken und faulen Knollen bereits auf der Erntemaschine erfolgt, ist die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung des Krankheitserregers im Erntegut vermindert. Nach der Ernte mit der entsprechenden Maschine müssen die Kartoffeln noch sortiert werden, was noch nicht ganz ohne Menschenhand und ohne das menschliche Auge möglich ist. Wichtig ist dabei, dass alle angeschnittenen und verletzten Knollen oder solche mit Fäulnisflecken oder Grünstellen entfernt werden, sowie auch jene, welche zu groß oder zu klein für den Verwendungszweck sind.

Ertragprognose

Will man eine Prognose des Ertrags, z.B. um die Erntearbeiten zu planen, kann man wie folgt vorgehen: auf einer Fläche von einem Quadratmeter (bei einer Reihendistanz von 75 cm entspricht ein Quadratmeter 1.33 Metern in Bezug auf die Reihenlänge) die Knollen ausgraben und wiegen. Danach berechnet man: Probegewicht x 10 = Hektarertrag in Tonnen.

Lagerung

Historisches

Bis Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Kartoffeln in begehbaren Erdkellern eingelagert, welche mit Heidekraut, Grassoden und Stroh abgedeckt wurden. In Holland entstanden aber schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts Lagerhäuser mit Belüftungsmöglichkeiten.

Bedingungen

  • Licht: Die völlige Dunkelheit ist für die Kartoffellagerung eine sehr wichtige Bedingung. Die Knollen entwickeln bereits unter geringem Lichteinfluss grüne Stellen, die Solanin – ein giftiges Alkaloid - beinhalten. Diese grünen Stellen sollen vor dem Verzehr sorgfältig entfernt werden. Solanin ist wasserlöslich und nicht hitzebeständig. Wenn es im Lager Lichtquellen gibt, sollten diese nur grünes Licht abgeben, da rotes und blaues Licht die Bildung des Chlorophylls und Solanins begünstigen.
  • Temperatur: Die ideale Lagerungstemperatur hängt von der Kartoffelsorte bzw. von der Verwendung ab. Bei Speisekartoffeln ist eine drei- bis vierwöchige Vorlagerungszeit bei 15 °C empfohlen, damit die Schalen fest werden und verkorken. Anschließend kann die Speisekartoffel bei 4 °C gelagert werden. Ist die Temperatur unter 8 °C, wandelt sich die Stärke der Knolle schneller in Zucker um, als der Zucker veratmet wird. Dadurch wird Zucker in der Knolle angereichert, was ihr einen süßlichen Geschmack verleiht. Industriekartoffeln können bei 8-10 °C gelagert werden. Diese höhere Temperatur ist erforderlich, um der Zuckeransammlung vorzubeugen. Ansonsten würde beim Frittieren in Öl eine Karamelisierung des Zuckers erfolgen, was zu unschönen braunen Flecken führt. Saat- und Futterkartoffeln werden idealerweise bei 2-4 °C gelagert. Auf diese Weise bleibt die Keimruhe erhalten; die Kartoffel treibt nicht vorzeitig aus.
  • Belüftung: In der industriellen Lagerung werden, um optimale Bedingungen zu schaffen, meistens klimatisierte Räumlichkeiten verwendet. Nach der Ernte müssen die Knollen stark belüftet werden, um eine sofortige Abtrocknung zu erreichen. Anschließend ist eine reduzierte, aber gleichmäßige Belüftung notwendig. Oft wird auch die Luftzusammensetzung geändert, um eine längere Lagerdauer zu erzielen. Es gibt zwei Arten der Belüftung: Zwangsbelüftung und Raumbelüftung. Bei der Zwangsbelüftung sind die Kistenwände geschlossen und der Luftstrom tritt über die Palettenöffnungen in den Kistenstapel ein. Im Gegensatz dazu sind bei der Raumbelüftung die Seitenwände der Kisten offen und der ganze Raum wird belüftet.
  • Luftfeuchtigkeit: Die optimale Luftfeuchtigkeit im Lagerraum liegt bei 90-95%. Zu trockene Luft (< 85%) führt zu Dehydrierung der Knollen, Eisenflecken, Druckschäden und Gewichtsverlusten.

Die maximale Lagerungsdauer hängt von der Sorte ab. Frühreife Sorten wie Agata oder Amandine können höchstens 2 Wochen, spätreife wie Agria können auch über Winter eingelagert werden.

Kartoffeln sollten nicht zusammen mit Äpfeln oder anderen nachreifenden Früchten gelagert werden, da diese das Reifegas Ethylen absondern, welches schon in geringer Konzentration die Atmung und Keimbereitschaft der Kartoffel erhöht. Dadurch werden die Knollen schnell welk und schrumpelig.

Verfahren

  • Lagerung im eigenen Kartoffelkeller: Die Kartoffeln sollten auf Holz und nicht auf Stein oder Beton gelagert werden. Nach Möglichkeit sollten die optimalen Lagerbedingungen eingehalten werden, d. h. dunkel, trocken, kühl und luftig. Dann kann die Lagerzeit maximiert werden.
  • Loselagerung mit Zwangsbelüftung über Über- und Unterflurkanäle: Die Kartoffeln werden über einen Flächenstapler mit Schwenker gleichmäßig im Raum verteilt. Die maximale Lagerhöhe mit Zwangsbelüftung liegt bei 5 m. Die Loselagerung eignet sich für große Mengen und ist sehr kostengünstig.
  • Großkistenlagerung mit Raumbelüftung: Die Kartoffeln werden in Einheiten von etwa einer Tonne pro Kisten gelagert und gestapelt. Die Seitenwände sind vergittert und erlauben eine Belüftung. Die Kisten werden direkt vom Kartoffelroder befüllt, daher müssen die Kartoffeln zwischen Ernte und Lagerung nur einmal bewegt werden. Dadruch wird auch das Risikon von weiteren mechanischen Schäden minimiert. Durch die kleineren Lagermengen ist das Verlustrisko auf eine geringes Volumen des eingelagerten Erntegutes reduziert.

Verluste

Unter idealen Bedingungen gehen 1 % des Ausgangsgewichtes als Atmungsverlust verloren. Der Verdunstungsverlust beträgt zusätzlich 6-15 %. Der Verdunstungsverlust könnte auf < 1 % reduziert werden, wenn die Luftfeuchtigkeit ständig bei 100 % läge. Allerdings wären dann die Wachstumsbedingungen für Krankheitserreger besser und die Verluste durch Fäulnis und der Anteil an krankem Gewebe wäre größer.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Keimhemmer: Sie verhindern die vorzeitige Keimung der Kartoffeln und machen sie so länger haltbar. Keimhemmer sind beispielsweise
    • Carbamate: Werden auf der Schale angewendet und verhindern die Keimung vollständig. Die Kartoffeln können also nicht mehr als Pflanzgut verwendet werden.
    • Ätherische Öle: Pulegon, Kümmelöl oder Jasmonat (Duftstoff aus Jasmin) sind reversible Keimhemmer, d. h. die Keimung ist nach einer bestimmten Zeit wieder möglich.
    • Dimethylnaphtalen (DMN): natürlicher Keimhemmer in Kartoffeln
  • Ionisierende Strahlung: Auch sie wirken keimungshemmend. Allerdings ist die Behandlung mit ionisierender Strahlung nur in gewissen Ländern erlaubt (bspw. Frankreich). Die unerwünschten Nebenwirkungen auf die Knollen können Zuckeranreicherungen und Verfärbungen sein.

Transport

Heute werden Konsumkartoffeln nicht mehr in Säcken, sondern in großen Standardboxen transportiert. Diese sind leichter mechanisch zu bewegen und die Knollen werden weniger bewegt und demzufolge verletzt. Industriekartoffeln werden hingegen lose als Schüttgut bewegt. Die Verteiler werden heute aus der ganzen Welt versorgt, billige Importe haben meist lange und teuere Lagerung ersetzt. In der Saison werden Kartoffeln jedoch meistens von umliegenden Bauernhöfen angeboten. Fast überall in Mitteleuropa ist es heute möglich, dort direkt einzukaufen.

Verwendung

Weniger als ein Viertel der Kartoffelernte gelangt direkt zum menschlichen Verzehr. Ein Viertel wird zu Stärke und Alkohol verarbeitet, ca. vierzig Prozent landen im Futtertrog von Nutztieren, ca. zehn Prozent der Ernte werden als Saatkartoffeln wieder in die Erde versenkt.

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges werden in Deutschland immer weniger Kartoffeln gegessen, der Verbrauch hat sich mehr als halbiert. Die Nahrungsmittelindustrie versucht immer mehr Fertiggerichte aus Kartoffeln auf den Markt zu bringen. Kartoffelchips, Pommes Frites, Kroketten, Fertig-Rösti und Trockenflocken werden zwar immer mehr konsumiert, als Beilage zum Fleisch werden jedoch auch häufig Alternativen wie Reis und Teigwaren gewählt, die noch leichter zuzubereiten sind.

Futterkartoffel

Billige Futterimporte, besonders von stärkereichen Futtermitteln, machen der Kartoffel auch als Viehfutter große Konkurrenz.

Seit dem 19. Jahrhundert werden in Mitteleuropa die Schweine mehrheitlich nicht mehr auf die Weide getrieben, sondern im Stall gehalten. Die früher von den Schweinen so geliebte Eichel und andere Waldfrüchte wurden zuerst vor allem durch die kostengünstigere Kartoffel ersetzt. Eine Ausnahme sind z. B. Schweine, die zur Herstellung von Spezialitäten wie dem Jamón Ibérico de Bellota gehalten werden. In den letzten Jahrzehnten werden immer mehr Mastmittel auf dem Weltmarkt eingekauft. Gegen die billigen Weltmarktpreise des häufig in Entwicklungsländern produzierten Sojas hat die im Inland angebaute Kartoffel einen schweren Stand.

Kartoffelsorten

Weltweit gibt es rund 5.000 Kartoffelsorten. Diese sind aufgrund der vielen verschiedenen Verwendungszwecke und weit verbreiteten Anbaugebieten gezüchtet worden. Zudem werden ständig weitere Sorten entwickelt. Die weltweit größte Gendatenbank unterhält mit ca. 100 wilden und 3.800 in den Anden traditionell kultivierten Kartoffelsorten das internationale Kartoffelinstitut mit Sitz in Lima, Peru.

Man kann die verschiedenen Sorten nach der Reifezeit oder nach dem Verwendungszweck unterscheiden:

  • Reifezeit: Dieses Kriterium ist für den Produzenten von großer Wichtigkeit. Die Sortenwahl hängt von den klimatischem Bedingungen und der Dauer der Vegetationsperiode ab. Folgende Kategorie werden unterschieden:
    • Die frühreifen Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 90–110 Tagen auf. Meist kann man sie im Juni-Juli ernten (wenn die Knollen im März-April gepflanzt worden sind). In Küstengebieten, welche schon früher forstfrei sind, ist sogar noch eine frühere Ernte möglich. Damit die frühreife Kartoffel bereits im Juni–Juli geerntet werden kann, muss schon früh die Anlage für die Knollen gebildet werden sowie auch das Wurzelwachstum schnell erfolgen. Dabei wird nicht nur der Ertrag sondern auch die Stärkeeinlagerung in die Knollen reduziert, da diese verzögert zum Volumenwachstum erfolgt.
      • Beispiele für die frühreifen Sorten sind: Agata, Amandine, Derby, Lady Christl, Lady Felicia
    • Die mittelfrühreifen Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 120–140 Tagen auf.
      • Beispiele für die mittelfrühreifen Sorten sind: Gourmandine, Bintje, Victoria, Ditta, Nicola, Urgenta, Pamela, Naturella, Désirée, Agria, Eden
    • Die mittelfrüh-späten Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 140–160 Tagen auf.
      • Beispiele für die mittelfrüh-späten Sorten sind: Lady Jo, Lady Claire, Innovator, lady Rosetta, Marlen, Fontane, Hermes, Eba, Markies, Panda
  • Verwendungszweck:
    • Kartoffel zu Speisezwecken

Speisekartoffeln werden nach ihren Kocheigenschaften unterschieden. Vorwiegend können Speisekartoffeln in vier Klassen eingeteilt werden:

Festkochende Speisekartoffeln:

  • Sorten: Charlotte, Nicola, Amandine, Stella
  • Form: Länglich bis oval
  • Konsistenz: fest, feinkörnig, feucht
  • Kocheigenschaften: Kein Aufspringen
  • Geschmack: mild bis angenehm kräftig
  • Gerichte: Bratkartoffeln, Gratins, Kartoffelsalat

Vorwiegend festkochende Speisekartoffeln:

  • Sorten: Marabel, Agria, Solara, Satina, Quarta, Granola
  • Form: uneinheitlich
  • Konsistenz: feinkörnig, mäßig feucht
  • Kocheigenschaften: Geringes Aufspringen
  • Geschmack: mild bis angenehm kräftig
  • Gerichte: Salz- und Pellkartoffeln, Bratkartoffeln, Suppen

Mehlig kochende Speisekartoffeln:

  • Sorten: Adretta, Aula, Freya, Melina, Karlena Likaria
  • Form: uneinheitlich
  • Konsistenz: grobkörnig, trocken
  • Kocheingenschaften: häufiges Aufspringen
  • Geschmack: angenehm kräftig
  • Gerichte: Eintöpfe, Kartoffelpüree
    • Veredlungskartoffel
      • Pommes Frites: Agria, Eba, Fontane, Innovator
      • Pommes Chips: Erntestolz, Fontane, Hermes, Lady Claire, Lady Rosetta
      • Kartoffelflocken: Saturna, Eba
    • Wirtschaftskartoffel
      • hoher Stärkegehalt
    • Futterkartoffel
    • Pflanzkartoffel
  • Stärkegehalt
  • Schalenfarbe
    • gelb: Karlena
    • rot: Rode Eersteling
    • blau: Blauer Schwede
  • Fleischfarbe
    • weiss: Urgenta
    • hellgelb: Charlotte, Ostara
    • gelb: Bernadette, Gala, Donella
  • Knollenform
    • lang: Bernadette
    • oval: Marabel, Donella
    • rund: Gala, Adretta
    • nierenförmig
  • Schalenbeschaffenheit
    • glatt: Marabel
  • Resistenzen

Die meisten Sorten können anhand folgender typischer Eigenschaften charakterisiert werden:

  • Schlagempfindlichkeit
  • Speisequalität
  • Vorkeimen

Früh- und Spätkartoffeln (Lagerkartoffel) sowie festkochende, vorwiegend festkochende und mehlige Sorten. Die Lebensmittelindustrie hat für ihre Zwecke eigene Sorten entwickeln lassen.

Verschiedene Kartoffelsorten
Verschiedene Kartoffelsorten

Bekannte Kartoffelsorten in Deutschland sind insbesondere Hansa, Sieglinde, Agria, Nicola, Linda und Bintje. Weitere in größerem Umfang angebaute Sorten sind

  • festkochend: Belana, Cilena, Ditta, Filea, Kipfler, Linda, Nicola, Princess, Selma, Sieglinde, Vitelotte
  • vorwiegend festkochend: Agria, Arkula, Bolero, Colette, Christa, Désirée, Finka, Granola, Jelly, Laura, Leyla, Marabel, Quarta, Rosara, Saturna, Solara, Tizia, Bamberger Hörnchen
  • mehligkochend: Adretta, Afra, Bintje, blauer Schwede, Karlena, Likaria

Die Kartoffelsorten sind in Deutschland beim Bundessortenamt in Hannover registriert und unterliegen für dreißig Jahre einem Sortenschutz. Dies bedeutet, dass bei Anbau Lizenzabgaben an den jeweiligen Züchter fällig werden können. Dadurch kann es zu Konflikten mit Anbietern kommen, etwa wenn etablierte Sorten nach Ablauf der Schutzfrist vom Markt genommen werden müssen – ein freier Verkauf ist nicht mehr erlaubt (siehe Kartoffelsorte Linda). In der Schweiz wird die Weiterentwicklung der Kartoffel von den Agroscope Forschungsstationen Changins-Wädenswil (ACW) und Reckenholz-Tänikon (ART) betrieben. Die aktuelle Sortenliste umfasst 31 Sorten.

Züchtung der Kartoffel

Bei der Züchtung der Kartoffel muss zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden werden. Einerseits der Neuzüchtung der Kartoffel, welche dazu dient neue bessere Sorten zu züchten, andererseits die Erhaltungszüchtung der Kartoffel, die sich um die Reinhaltung der Sorten von Viren und anderen Krankheiten bemüht.

Neuzüchtung

Der Unterschied zwischen Getreide- und Kartoffelzüchtung liegt darin begründet, dass beim Getreide eine generative Vermehrung und bei der Kartoffel eine vegetative Vermehrung erfolgt. In der Kartoffelzüchtung werden üblicherweise zwei dem Zuchtziel (z.B. Resistenz gegenüber Kälte, Trockenheit, Krankheit oder Schädlingen) entsprechende Sorten oder Stämme miteinander gekreuzt. Dies geschieht durch generativ durch Befruchtung. Die aus den Samen dieser Kreuzung entstandenen Kartoffelpflanzen sind zwar miteinander verwandt aber enthalten unterschiedliche genetische Informationen. Jeder Sämling wird dadurch zur Grundlage einer neuen Sorte.

Die besten dieser Sämlinge werden nun vegetativ vermehrt und intensiven Tests bezüglich dem Zuchtziel unterzogen. Dies dauert in der Regel 6-7 Jahre wobei die zu prüfende Population immer kleiner wird und schlussendlich 1-3 Sorten aus den ursprünglich ca 100 Sämlingen übrigbleiben. Diese werden vom Bundessortenamt auf ihren landeskulturellen Wert geprüft. Ist dieser vorhanden, wird die Sorte in die amtliche Sortenliste eingetragen. Insgesamt dauert die Züchtung einer neuen Sorte 10-12 Jahre und ist mit erheblichen Kosten verbunden.

Erhaltungszüchtung

Die Erhaltungszüchtung gewährt die Erhaltung der Reinheit und Gesundheit einer Sorte. Damit sich Pflanzen, die z.B. durch Viren infiziert sind, nicht weiter verbreite können, müssen sie eliminiert werden. Nur durch konsequentes Ausmerzen kranker und schwacher lassen sich Sorten rein halten. Die gesunden Pflanzen werden aus Zuchtkulturen ausgewählt und danach im Labor oder im Gewächshaus mit verschiedenen Methoden auf Virosen getestet. Der vegetative Nachkomme einer einzigen Mutterpflanze ergibt nach 6-7 Jahren individueller Vermehrung und strenger Kontrolle einen Klon. So erhaltene Knollen werden anschliessend vermehrt und für die Saatgutproduktion eingesetzt.

Heute werden die Zuchtkulturen vorwiegend durch Stecklingsvermehrung und anschliessender Erzeugung von Miniknöllchen unter kontrollierten Bedingungen im Gewächshaus angebaut.

Inhaltsstoffe, Nährwert und ökotrophologische Besonderheiten

Gepellte/geschälte Kartoffeln enthalten:

Hochwertiges Eiweiß liefert die Kartoffel zwar in bescheidener, dafür um so wertvollerer Menge. Von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten hat sie den höchsten Anteil an verwertbarem Eiweiß, das Kartoffeleiweiß verfügt also über eine hohe biologische Wertigkeit. Besonders reich ist das Knollengewächs an den Vitaminen B1, B2 und C.

100g Kartoffeln enthalten:
kcal kJoule Wasser Fett Kalium Calcium Magnesium Vitamin C
70 298 78 g 65 mg 411 mg 6 mg 20 mg 17 mg

Quelle: Souci.Fachmann.Kraut 1994

100 Gramm frische Kartoffeln entsprechen einer Energiemenge von etwa 294 Kilojoule, das entspricht 70 Kilokalorien.

Dass die Kartoffel dick machen soll, ist ein altes Vorurteil. Die Frucht besteht zum großen Teil aus Wasser. Kartoffelgerichte werden jedoch oft mit viel Fett zubereitet, das mit seinem hohen Kaloriengehalt die Gewichtszunahme bewirkt. Richtig zubereitet behält die Kartoffel ihre Vitamine und wichtige Spurenelemente, die ideale Kombination zu Milchprodukten oder Eiern. Kartoffeln haben einen relativ hohen glykämischen Index, jedoch bei einer kleinen Mahlzeit nur eine relativ geringe glykämische Last. Dennoch ist die Kartoffel in den Kohlenhydrat-armen Ernährungsformen (Logi-Methode, Atkins-Diät, ...) nicht oder nur in geringen Mengen vorhanden.

Als erste Babynahrung nach der Muttermilch ist Karotten- und Kartoffelbrei beliebt und bewährt.

Bei der Zubereitung sollen Anbraten und Frittieren mit Temperaturen über 180 °C vermieden werden, da bei hohen Temeraturen in der Maillard-Reaktion das Krebs erregende und evtl. erbgutverändernde Acrylamid entstehen kann.

Die Kartoffelschale enthält neben Ballaststoffen auch das Mineral Fluorit.

Die grünen Stellen und die um die Kartoffelaugen enthalten, ebenso wie die oberirdischen Teile der Pflanze, das Pflanzengift Solanin, ein Alkaloid, mit dem sich zahlreiche Pflanzen vor dem Fraß durch Feinde schützen. Es wird immer wieder davon abgeraten, Kartoffeln mit grünen Stellen zu verzehren, da das Solanin als krebserregend gilt.

Zubereitung in Großküchen und Gastronomie

In der Gastronomie werden Kartoffeln meist vor dem Kochen maschinell geschält. Wenn sie dann längere Zeit an der Luft stehen, verlieren sie die meisten Vitamine und Mineralstoffe. Dies führt oft zu der falschen Annahme, dass geschälte Kartoffeln weniger Vitamine enthalten als Kartoffeln, die mit Schale gekocht und serviert werden.

Kartoffeln können auf unzählige Art und Weise zubereitet werden, auch im Mikrowellenherd werden sie in wenigen Minuten ohne Wassereinsatz gar.

Immer häufiger bedienen sich auch Großküchen industriell hergestellter Halbfabrikate, von der städtischen Volksküche bis zu gehobenen Restaurants. Die manuelle Zubereitung in der Küche ist bei der Verwendung frischer Kartoffeln häufig zu teuer, auch bei schlecht bezahlten Saisoniers. Auf der Speisekarte von Restaurants findet man deshalb frisch zubereitete Kartoffeln immer seltener; sie sind zu teuer geworden und haben gleichzeitig ihren Ruf als Nahrung der Armen und Rückständigen nicht verloren. In Form meist industriell hergestellter Pommes Frites werden Kartoffeln dagegen noch häufig gegessen, z. B. an Imbissbuden oder in Fastfood-Restaurants.

Zubereitung im Haushalt

Eine der beliebtesten Zubereitungsarten der Kartoffeln ist das Garen in Salzwasser (Salzkartoffeln). Weitere Verwendung findet sie als Pellkartoffel, als Kartoffelsalat, als Bratkartoffel oder als Rösti.

In Deutschland wird die Kartoffel zunehmend in Form von Veredelungsprodukten verzehrt, z. B. Pommes Frites, Chips, Fertiggerichte. Hier noch eine kleine Auswahl von traditionellen Gerichten aus den "Tollen Knollen" – die französischen Namen zeigen, wie edel die Kartoffel durchaus auch in der feinen Küche eingestuft werden kann:

Verschiedene Kartoffelgerichte
Verschiedene Kartoffelgerichte
  • Annakartoffeln – pommes Anna
  • Bratkartoffelnpommes sautées
  • Französische (Brat)Kartoffeln – pommes rissolées
  • Herzogin-Kartoffeln – gratin dauphinois oder pommes duchesse
  • Kartoffelkrokettenpommes croquettes
  • Glacierte Kartoffeln – pommes glacées
  • Haushofkartoffeln – pommes à la maître d'hôtel
  • Kartoffelbrei, Stock, Püree – pommes en purée
  • Kartoffelgratinpommes au gratin
  • Kartoffelrösti, Berner Röstipommes à la bernoise
  • Ofenkartoffeln – pommes au four
  • Schlosskartoffeln - pommes château
  • Schnürsenkelkartoffeln – cordon de soulier
  • Streichhölzerkartoffeln – pommes allumettes
  • Suzette-Kartoffeln – pommes Suzette

Weitere traditionelle Kartoffelgerichte sind Kartoffelklöße, Kartoffelpuffer, Kartoffelsterz und Kartoffelsalat. Zum Beispiel im Westerwald beliebt sind die Döbbekuchen. Die englischen Chips, die in der Kombination mit frittiertem Fisch als Fish and Chips bekannt geworden sind, sind darüber hinaus ein beliebtes Gericht der englischen Küche. Kartoffeln eignen sich sogar zu Desserts. So werden in Sachsen aus Pellkartoffeln und Quark die Quarkkäulchen zubereitet.

Industrieverwertung

Die Kartoffelstärke ist ein Ausgangsprodukt für viele Verwendungen, ob Stoffveredelung oder Papierherstellung, Medikamentenproduktion und vieles mehr. Doch wie auf anderen Gebieten wird auch die Kartoffelstärke immer mehr durch die noch billigere Maisstärke verdrängt. Aus Kartoffeln lässt sich auch Alkohol brennen, den man vielleicht als Wodka konsumieren kann, in Mitteleuropa jedoch herrscht ein Überangebot an Obst und Wein, der bereits subventioniert zu Spiritus verarbeitet wird.

Treibstoff aus Kartoffeln

Aus jeder organischen Substanz lässt sich technisch ein Alkoholderivat herstellen, mit dem man auch Verbrennungsmotoren betreiben könnte. So kann man theoretisch auch aus Kartoffeln oder Rüben Ethanol herstellen, wie es in Brasilien aus Zuckerrohr gemacht wird. Die Ökobilanz von solcherart erzeugtem Biotreibstoff ist derzeit umstritten. Kritiker bringen vor, dass ein Liter Biotreibstoff aus einheimischen Früchten mehr als anderthalb Liter Treibstoff als Energieeinsatz erfordert.

Forschung, Genforschung

Wissenschaftliches Versuchsfeld mit Hybridpflanzen
Wissenschaftliches Versuchsfeld mit Hybridpflanzen

Die Forschung versucht stets einerseits, Sorten mit höheren Erträgen zu züchten, andererseits auch schädlings- und krankheitsresistente Sorten zu entwickeln, daneben auch Sorten, die gegenüber Herbiziden zur Ausschaltung der Unkräuter resistenter sind. Die Lebensmittelindustrie, die Chips- und Pommes-frites-Hersteller und die Konservenindustrie, die auch für Großküchen immer mehr Halbfabrikate anbietet, sucht nach einer Kartoffel, die sich gut maschinell schälen lässt; die Augen sollen nicht zu tief liegen, die Form soll geometrisch genau für die Verarbeitungsmaschine angepasst sein. Auch die Genforschung kümmert sich sehr um die Kartoffel. So versuchte BASF die neuentwickelte Kartoffelsorte Amflora, die für eine maximale Gewinnung von industriell nutzbarer Kartoffel-Stärke optimiert ist, bisher vergeblich auf den Markt zu bringen. Bereits vor Jahren haben Greenpeace-Aktivisten vergebens gegen die ersten Freilandversuche an genmanipulierten Kartoffeln protestiert.

Das bekannte Internationale Kartoffelforschungsinstitut (Centro Internacional de la Papa) befindet sich bei Lima in Peru.

Vorurteile gegenüber Kartoffeln

Bereits als fremdländische Rarität weckte die Kartoffel auch Furcht und Vorurteile; sicher haben sich aus Unkenntnis einige Menschen an den oberirdischen Pflanzenteilen den Magen verdorben, große Vergiftungen wird es wohl nicht gegeben haben, da kaum jemand zu viel von den bitteren Früchten gegessen haben dürfte. Im damaligen Europa waren die Menschen nicht gewohnt, Früchte aus dem Boden zu essen. Was aus dem Boden kam, hätte vom Teufel sein können. Im zwanzigsten Jahrhundert warnte Rudolf Steiner die Mütter, sie sollen ihren Kindern diese Früchte der Finsternis nicht geben, denn die Kartoffel sei als Nachtschattengewächs unberechenbar. Wer grüne Kartoffeln gegessen hat, der hat sich leicht vergiftet. Bei Brennstoffmangel roh gegessene Kartoffeln waren sicher nicht gesund, weil die ungekochte Stärke nicht verdaut werden kann. Auch als Kartoffeln zur Hauptnahrung oder sogar zur einzigen Speise der armen Leute wurden, entstanden viele Vorurteile gegenüber der Armenkost. Und nicht zuletzt die Verwendung als Schweinefutter hat diese Frucht als nur wenig salonfähig deklariert – man wollte nicht dasselbe auf dem Teller haben wie die Sau im Trog. Bis heute leben solche Vorurteile weiter, nicht wenige Leute behaupten, dass sie vom Kartoffelessen Kopfschmerzen bekommen. Sofern dies tatsächlich auftritt, liegt die Ursache möglicherweise in einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (Kartoffeln werden zum Beispiel gelegentlich als Histamin-Liberatoren erwähnt) oder in einem anderweitigen Stoffwechselproblem (insbesondere Kohlehydrate-Stoffwechsel).

Regionale Namen

Es haben sich zahlreiche Regionalnamen für die Kartoffel entwickelt, darunter Arber, Ärpel, Bramburi (im Norden Niederösterreichs, vermutlich aus dem tschechischen von Lilek brambor abgeleitet), Erdapfel (Erdtoffel), Erdbirn, Flezbirn, Grübling, Grundbirn, Knulle (im Süden von Brandenburg), Krumbiir, Krumbeer, Nudel, Schucke, Bulwe, Kästen und Erpfel. In Franken verwendet man noch vereinzelt die Bezeichnung Potacken oder, näher an der Aussprache, Bodaggn. In Teilen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland nennt man die Kartoffeln Grumbeere oder Grumbiere, so auch in der benachbarten Kurpfalz oder in Nordbaden, im Luxemburgischen sagt man Gromper. In Trier wird Gromper aber eher als "Krumpa" ausgesprochen. Dafür wird in Schwaben das ähnliche Wort Grombiera verwendet. Im Salzburger Lungau sagt man Eachtling dazu. Auf Grund unterschiedlicher Dialektvarianten können die Namen bereits von Ort zu Ort wechseln: Ebbiera und im Nachbarort heißen die Kartoffeln schon: Eaberra.

Das Wort "Grumbier" (Erd-Birne) hat sich auch in den südslawischen Sprachen verbreitet: Im Bereich von Ex-Jugoslawien heißt die Kartoffel Krumpir. Im Russischen und Polnischen wurde dagegen "Kartoffel" als Fremdwort übernommen, wobei in Polen auch der Begriff "ziemniak" (Erdling) verbreitet ist. Der tschechische Begriff "brambor" leitet sich von "Braniborsko" (Brandenburg) ab, von wo aus die Kartoffel einst nach Böhmen eingeführt wurde.

Siehe auch

Literatur

  • B. A[non]: Ueber die Kartoffelpflanze. Vortrag gehalten im Vereine zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse am 26. November 1879. Wien 1880.
  • Josef Buchinger: Der Bauer in der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Österreichs. Wien 1952.
  • [Präzeptor] Bolz: Ueber die Einführung der Kartoffeln in Europa und ihre Anpflanzung in Württemberg, 115 Jahre früher, als man seither annahm. In: Correspondenzblatt des Königlich Württembergischen Landwirthschaftlichen Vereines, Neue Folge, Bd. XXIX, Jg. 1845, 1. Bd. Stuttgart / Tübingen 1846, 1-21.
  • Wilhelm F. K. Fueß: Die Geschichte der Kartoffel. Dargestellt nach alten und neuen Quellen. Hg. vom Forschungsinstitut für Stärkefabrikation. Berlin 1938.
  • Burghart G. Häfele: Kulturgeschichtlich-volkskundliche Aspekte der Kartoffel und des Kartoffelanbaus in Vorarlberg. Diplomarbeit an der Universität Innsbruck / Studienzweig Europäische Ethnologie. Innsbruck Juli 2006.
  • Henry Hobhouse: Sechs Pflanzen verändern die Welt. Chinarinde, Zuckerrohr, Tee, Baumwolle, Kartoffel, Kokastrauch. Klett-Cotta, Hamburg 42001. ISBN 3-608-91024-7 (Geschichte aus komplett anderer Perspektive)
  • Wilhelm Kolbe: Kulturgeschichte der Kartoffel und ihrer Schaderreger. 2. Aufl. Burscheid 2000.
  • Bernhard Martin: Die Namengebung einiger aus Amerika eingeführter Kulturpflanzen in den deutschen Mundarten (Kartoffel, Topinambur, Mais, Tomate). Giessen 1963 (Beiträge zur deutschen Philologie. Hg. von L. E. Schmitt, Bd. 25).
  • Wolfgang Radtke, Walter Rieckmann, Fritz Brendler: Kartoffel. Krankheiten - Schädlinge - Unkräuter. Mann, Gelsenkirchen 2000. ISBN 3-7862-0113-7
  • Redcliffe N. Salaman: The History and Sozial Influence of the potato. Cambridge 1970 (Erstauflage 1949, rev. ed. Cambridge 1985).
  • Roman Sandgruber: Die Einführung der Kartoffeln in Österreich. Sozialgeschichtliche und volkskundliche Interpretation. In: Sozialer und kultureller Wandel in der ländlichen Welt des 18. Jahrhunderts. Wolfenbüttel 1982 (Ernst Hinrichs u. Günter Wiegelmann (Hgg.): Wolfenbütteler Forschungen 19), 163-194.
  • Peter Roger: Wie die Kartoffel im Kanton Zürich zum "Heiland der Armen" wurde. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der Kartoffel in der Schweiz. Dissertation an der Universität Zürich 1994. Zürich / Rohr 1996.
  • Larry Zuckerman: Die Geschichte der Kartoffel. Von den Anden bis in die Fritteuse. Berlin 2004 (Erstausgabe unter dem Titel The Potato. From the Andes in the sixteenth century to fish and chips. The story of how vegetable changed history. London 1999).

Filme

  • Äpfel aus der Erde. Wie die Kartoffel nach Bayern kam. 45-minütige Dokumentation von Reinhard Stohn. Bayerischer Rundfunk/Studio Franken 2006.

Weblinks

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