Schloss Scharfenberg
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Schloss Scharfenberg ist eine der typischen im Zuge der Festigung der Herrschaft um 1200 errichteten Burganlagen Sachsens. Sie liegt auf einen Felsvorsprung über dem Elbtal bei Meißen. Von dem Schloss hat man einen herrlichen Blick auf das Elbtal bei Coswig und auf das Spaargebirge. Das Schloss kann nach Rücksprache besichtigt werden; Gästezimmer und andere Räume werden auch vermietet.
[Bearbeiten] Geschichte
Gebaut wurde das Schloss im Zuge der deutschen Ostsiedlung in den Jahren um 1200, wie aufgrund umfangreicher archäologischer Grabungen zweifelsfrei festgestellt werden konnte. Älteste Bauteile sind Reste der Ringmauer im Nordwesten und im Südwesten (um 1200) sowie der ausgegrabene runde Bergfried (um 1220). Ob das spätromanische Hofportal aus der Zeit um 1200, das seit dem 16. Jh. in sekundärer Verwendung an der Innenseite der Tordurchfahrt angebracht ist, vom Scharfenberg selbst stammt (Palasportal) oder von einem nahegelegenen Sakralbau (vermutet wurde Heilig Kreuz elbaufwärts bei Meißen), lässt sich nicht mehr feststellen. Der Name Scharfenberg ist eine typischer Burgenname, der nichts mit den im 13. Jh. bezeugten Silbergruben zu tun hat, wie aufgrund mangelnden namenkundlichen Forschungsstandes im 19. Jh. zunächst vermutet worden ist.
Die angebliche Burggründung durch König Heinrich den Vogler im Jahre 938 ist eine gelehrte Erfindung des 19. Jahrhunderts. Urkundlich erwähnt wurde das Schloss das erste Mal 1227. Scharfenberg war zunächst im Besitz der Meißner Bischöfe; im Jahr 1390 ist Bernhard von Maltitz bezeugt und 1403 Dietrich von Miltitz.
Von 1403 bis 1941 war sie im Besitz derer von Miltitz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch die Schweden erobert und teilweise zerstört. Danach wurde sie im Renaissancestil umgebaut. 1706 im Großen Nordischen Krieg wurde das Schloss nochmals vergeblich von den Schweden belagert. 1783 brannte das elbseitige Palais ab. Auch das bergseitige Palais ist nur als Ruine erhalten. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde Schloss Scharfenberg durch die kunstliebende Familie von Miltitz (Dietrich von Miltitz und Karl Borromäus von Miltitz) Zentrum der Romantik (als sogenannter "Scharfenberger Kreis"), u. a. Novalis (Friedrich von Hardenberg) und Theodor Körner. Schloss Scharfenberg war wegen seiner wildromantischen Lage vor allem für die Maler Ferdinand Oehme, den Norweger Thomas Fearnley, Christian Clausen Dahl und Caspar David Friedrich geliebtes Motiv. Nach 1945 wohnten im Schloss Um- und Aussiedler. Danach diente es als Heimatmuseum. Das Schloss befindet sich heute in privatem Besitz und wird sukzessive ausgebaut und renoviert.
[Bearbeiten] Lage
Schloss Scharfenberg liegt in der Groß-Gemeinde Klipphausen im unteren Teil des Ortsteiles Scharfenberg und ist leicht von der B 6 über den Erlichtgrund zu erreichen. Die Orte Meißen und Dresden befinden sich in unmittelbarer Nähe.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 51° 7′ 30" n. Br., 13° 31′ 41" ö. L.