Schuhgröße
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Mit dem Begriff Schuhgröße, besser Schuhgrößen, ist sowohl die Schuhlänge als auch die Schuhweite gemeint. Aus Kostengründen (Produktion, Bevorratung usw.) wird bei niedrigpreisigen Schuhen jedoch häufig nur eine Einheitsweite angeboten, weshalb im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem Begriff Schuhgröße gemeinhin die Schuhlänge gemeint ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Anforderungen an die Schuhlänge und Schuhweite
Weil der Fuß bei der Schrittabwicklung im Moment des Abrollens sich nach vorne schiebt, ist die Innensohlenlänge im Schuh so zu bemessen, dass zusätzlich zur reinen Fußsohlenlänge ein Freiraum vor den Zehen vorhanden ist. Diese Zugabe, so der Fachbegriff, beträgt etwa 1,5 Zentimeter und ist bei der Wahl der richtigen Schuhlänge zu beachten. Beim Mondopoint-Schuhgrößensystem (siehe unten) wird diese Zugabe bereits bei der Schuhgrößenangabe mit berücksichtigt.
Die in der Praxis erforderliche Zugabe kann vom genannten Normalwert abweichen, da sie auch stark von der Schuhform abhängig ist. Ein Umstand, der bei Mondopointgrößen seitens des Herstellers bereits berücksichtigt wird. Der tatsächlich erforderliche Freiraum in der Länge kann, um den Zehen den notwendigen Raum in der Vertikalen zu gewährleisten, zum Beispiel aufgrund einer zur Schuhspitze hin immer flacher werdenden Vorderkappe länger sein, als bei einer hohen Vorderkappe. Vergleichbares gilt für spitz zulaufende Schuhe, die entsprechend länger sein müssen, damit sich die Zehen nicht in die horizontel konisch zulaufende Schuhspitze zwängen müssen, was auf Dauer zu Gesundheitsschäden, wie einen Hallux valgus und folgend zu Bewegungsbeinträchtigung führt.
Mehrere Reihenuntersuchungen belegen unzweifelhaft, dass für die Versorgung der Bevölkerung mit mehrheitlich passendem Schuhwerk fünf verschiedene Schuhweiten erforderlich sind. Bei Kinderschuhen die unter Berücksichtigung des WMS-Systems gefertig werden, hat man das mit drei Grundweiten, ergänzt durch eine Einlage, realisiert (durch das Einlegen bzw. die Herausnahme der Einlage in den Randweiten ergeben sich fünf Weiten). Bei Schuhen für Erwachsene ist dies, mit Ausnahme weniger Marken, im üblichen Preis- und Qualitätssegment von Schuhen nicht gewährleistet. So genannte Bequem- oder Gesundheitsschuhe sind Ausnahmen, da sie grundsätzlich in verschiedenen Weiten angeboten werden; gleiches gilt für viele Herrenschuhe der oberen Preis- und Qualitätsklasse.
Die Schuhweite ist für die Passform, den Tragekomfort, die Haltbarkeit der Schuhe und die Fußgesundheit der Träger sehr wichtig. Sind die Schuhe zu weit, rutscht der Fuß nach vorne, mit der Folge, dass die Ferse aus dem Schuh lupft und die Zehen anstoßen. Der Schuh zeigt übermäßige Falten, verschleißt schneller und zusätzliche Reibung mindert den Tragekomfort. Oft werden zu weite Schuhe deshalb zu kurz gekauft, was u. a. die Bildung von Krallen- und Hammerzehen fördert. Ist die Schuhweite hingegen zu eng, wird der Schuh schnell ausgetreten, die Haltbarkeit verkürzt und die Zehengrundgelenke ständig zusammen gepresst. Eine passende Schuhweite hält den Fuß an seiner breitesten Stelle, im Bereich der Ballenlinie (gedachte Verbindungslinie zwischen Kleinzehen- und Großzehenballen) fest im Schuh, ohne ihn spürbar zu beengen.
[Bearbeiten] Systemvielfalt und -problematik
Es gibt viele historisch gewachsene, heute nebeneinander, teils mit nationalen Schwerpunkten, existierende Schuhgrößensysteme auf dem Markt. In Europa am stärksten verbreitet sind heutzutage für die Längengröße amerikanische und englische Size (historische Basis: drei Weizenkörner; heute: Inch; kleinste Stufung dank halber Größen entspricht 4,23 mm; Herrengrößenbeispiel: 9,5) und der französische Stich (historische Basis: Nahtstichlänge; heute: 2/3 cm; kleinste Stufung theoretisch 3,3 mm als halbe Größe, praktisch so gut wie nicht vorhanden, deshalb 6,67 mm; Herrengrößenbeispiel: 44). Der französische Stich wird auch kontinentale Größe oder Pariser Stich genannt. Daneben existiert noch das Mondopointsystem (Basis: Millimeter; kleinste Stufung 5 mm; die Größenbezeichnung beinhaltet Angaben zur Länge und Weite; Beispiel: 265/98). Dieses System (ISO 9407:1991 (E)) wurde im Zuge einer internationalen Vereinheitlichung durch SI-Einheiten entwickelt. Allerdings hat sich dieses System, das unter anderem pro Schuhgröße drei verschiedene Weiten vorsieht, nicht allgemein durchsetzen können; man findet es in der Regel bei Skistiefeln und Militärschuhen, auch Birkenstock verwendet es.
Verschieden gesetzte Nullpunkte der Größenskalen, unterschiedliche Längeneinheiten (Zoll und Millimeter) und Abstufungen erschweren die Vergleichbarkeit und das Umrechnen im Kopf von Schuhgrößen unterschiedicher Systeme. So unterscheiden sich beispielsweise die englisch size und die american size um ein Zwölftel Inch, entsprechend 2,116 mm. In englischen Size die Schuhgröße 9 entspricht 8 11/12 amerikanischen Size. Eine Tatsache die von vielen Schuhherstellern ignoriert wird, so dass selbstdefinierte Größenumrechnungen einzelner Hersteller die Situation der Systemvielfalt künstlich vergrößern und eine direkte Vergleichbarkeit der Größenangaben unmöglich machen, denn viele Hersteller definieren fälschlich, statt des tatsächlichen Unterschieds beider Systeme von 1/12 Inch, einen halbe Größe (halbes Size) oder gar eine ganze Größe (ganzes Size) als Differenz zwischen amerikanischen und englischen Size.
Erschwerend kommt des weiteren hinzu, dass es mehrere verbreitete (amerikanische) Size-Systeme gibt, wie beispielsweise die Brannock-Size (kleinste Stufung ebenfalls halbe Size, d. h. 4,23 mm). Das auf den Entwickler Charles Brannock zurückgehende System berücksichtigt - durchaus fußgerecht, neben der Breite des Ballens und der gesamten Fußsohlenlänge auch noch das Verhältnis zwischen Vorfuß und Rückfuß bei der Angabe seines Sizemaßes.
Bei den Size gelten sogar auf der selben Skala unterschiedliche Nullpunkte für Kinder-, Damen- und Herrenschuhe/-füße. Dadurch sind die Schuhgrößenangaben in Size zwischen Kinder-, Damen- und Herrschuhen selbst untereinander, d. h. im identischen Grundsystem, nicht vergleichbar.
[Bearbeiten] Bezugsgrößen- und Passformproblematik
Sogar bei einer exakten Kenntnis der Schuhlängensysteme, deren jeweiligen Nullpunkten und korrekten Umrechnungsfaktoren weisen Schuhe mit theoretisch gleicher/vergleichbarer Schuhgröße oft sehr unterschiedliche Längen (und Weiten) auf. Das liegt daran, dass nirgendwo festgelegt ist, wo diese Längenmaße genommen werden müssen. Soll als Grundlage der Längenbezeichnung die Länge der Fußsohle verwendet werden, oder die Länge der Leistensohlenbahn, oder die Länge der Brandsohle? Soll ein e standardisierte Zugabe mit eingerechnet werden, oder sollen die erforderlichen Zugaben unter Berücksichtigung der Schaftformen genommen werden? So kommt es, das je nach Hersteller nominal gleiche Schuhgrößen in den resultierenden Schuhe sehr unterschiedlich ausfallen können.
Die Schuhgrößen sollten sich eigentlich am Fuß orientieren: Die Schuhlängengröße an der Fußsohlenlänge, und die Schuhweite am Ballenumfang des Fußes. Kinderschuhe und höherpreisige Schuhe werden oft in verschiedenen Weiten angeboten (Kinderschuhe bis zu 5, Erwachsenenschuhe bis zu 10 mit dem Größenmaß). Doch reichen bei der großen Formenvielfalt „normaler“ Füße diese beiden Maße nicht annähernd, um einen passenden Schuh zu definieren. So kann zum Beispiel ein breiter Fuß mit flachem Spann den gleichen Ballemnumfang haben, wie ein schmaler Fuß mit hohem Spann. Würde beiden Füßen ein Schuh in der gleichen Weite (Bezugsgröße = Ballenumfangsmaß) angeboten, kann dieser unmöglich beiden gleich gut passen. Und weil Schuhe von einer Grundgröße ausgehend nach oben und unten skaliert (gradiert) werden, sind die zugrundeliegenden Tabellen, die angeben wie groß die jeweiligen Millimetersprünge von Schuhgröße zu Schuhgröße sind, entscheidend, ob die mit der Schuhlänge zugleich zunehmende Schuhweite den tatsächlichen gegebenheiten der Füße für die diese Schuhe gemacht werden entspricht. Die Herstellerorientieren sich an unterschiedlichen Tabellen, so dass ein Schuhmodell der Länge x und der Weite y bei einem Hersteller weiter, bei einem anderen enger ausfallen kann.
[Bearbeiten] verbreitete Schuhlängensysteme
Mittels folgender (stellenweise leider nicht korrekter) Tabelle lassen sich Schuhgrößenangaben verschiedener Systeme (amerikanisch, englisch, japanisch, ...) miteinander vergleichen.
Schuhgröße | Länge in cm | UK | USA | Japan | |||
Frauen | Männer | Frauen | Männer | Frauen | Männer | ||
34 | 21,7–22,3 | 2 | 4 | 22 | |||
34 2/3 | 2½ | 4½ | 22,5 | ||||
35 1/3 | 22,4–23,0 | 3 | 5 | 23 | |||
36 | 3½ | 5½ | |||||
36 2/3 | 23,1–23,6 | 4 | 6 | 23,5 | |||
37 1/3 | 4½ | 6½ | |||||
38 | 23,7–24,3 | 5 | 7 | 24 | |||
38 2/3 | 5½ | 7½ | 24,5 | ||||
39 1/3 | 24,4–25,0 | 6 | 6 | 8 | 5½ | ||
40 | 6½ | 6½ | 8½ | 6 | 25 | 25 | |
40 2/3 | 25,1–25,7 | 7 | 7 | 9 | 6½ | 25,5 | 25,5 |
41 1/3 | 7½ | 7½ | 9½ | 7 | 26 | ||
42 | 25,8–26,4 | 8 | 8 | 10 | 7½ | ||
42 2/3 | 8½ | 8½ | 10½ | 8 | 26,5 | ||
43 1/3 | 26,5–27,0 | 9 | 9 | 11 | 8½ | ||
44 | 9½ | 9½ | 11½ | 9 | 27 | ||
44 2/3 | 27,1–27,7 | 10 | 10 | 12 | 9½ | 27,5 | |
45 | 10½ | 10½ | 12½ | 10 | 28 | ||
45 1/3 | 27,8–28,3 | 10 | 10½ | ||||
45 2/3 | 10½ | 11 | 28,5 | ||||
46 | 28,4–29,0 | 11 | 11½ | ||||
46 2/3 | 11½ | 12 | 29 | ||||
47 1/3 | 29,1–29,7 | 12 | 12½ | 29,5 | |||
48 | 12½ | 13 | 30 | ||||
48 2/3 | 29,8–30,3 | 13 | 13½ | ||||
49 1/3 | 13½ | 14 | 30,5 | ||||
50 | 30,4–31,0 | 14 | 14½ | ||||
50 2/3 | 14 | 15 | 31 | ||||
51 1/3 | 31,1–31,6 | 15 | 15½ | 31,5 | |||
52 | 15½ | 16 | 32 | ||||
52 2/3 | 31,7–32,3 | 16 | 16½ |
[Bearbeiten] Mustergrößen und und am meisten verkaufte Schuhlängen
Da es an aktuellen statistischen Erhebungen über Fußmaße (Längen, Umfänge, Formen, Proportionen) mangelt und die vorhandenen Daten auf die man sich seitens der Industrie bezieht, längst veraltet sind, weichen die von der Schuhindustrie verwendeten Mustergrößen (von diesen ausgehend, werden nach oben und unten die anderen Größen - d. h. Leistensohlenbahnlänge und Ballenumfang, gradiert), das ist 37 Stich für Damen- und 43 für Herrenschuhe, von den meist gekauften Schuhlängengrößen, 39 bei Frauen und 44 bei Männern, ab. Es ist jedoch eine statistische Reihenuntersuchung in Deutschland in Vorbereitung, so dass in absehbarer Zeit neues und dann auch mit der Wirklichkeit übereinstimmendes Datenmaterial vorliege wird.