Schwartau
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Schwartau ist ein vor der Begradigung stark mäandrierender, heute nur noch 33 Kilometer langer Nebenfluss der Trave im südöstlichen Schleswig-Holstein im Kreis Ostholstein.
[Bearbeiten] Hydrologisches
Westlich von Eutin oberhalb des Dodauer Sees beginnend, fließt er südlich Richtung Braak, durch den Barkauer See, weiter Richtung Kesdorf, Woltersmühlen, Pönitz, Gleschendorf, Schulendorf und Pansdorf vorbei, weiter nach Rohlsdorf, Techau, Hobbersdorf und schließlich durch die Stadt Bad Schwartau. Einer anderen Theorie zur Folge hat die Schwartau ihren Ursprung in einem kleinen Waldstück östlich des Fleckens Thürk. Kurz vor Majenfelde vereinigen sich zwei Gräben, die kurz vor Braak als Flusslauf zu identifizieren sind.
Der Fluss mündet gegenüber dem Schellbruch in die untere Trave, nachdem diese die Stadthäfen der Hansestadt Lübeck durchquert hat.
Der stark gewundene Unterlauf der Schwartau hatte im Verhältnis zu seiner Länge nur ein geringes Gefälle, was zu gelegentlichen Überschwemmungen führte. Um dies zu ändern wurde der Unterlauf der Schwartau 1933 vom Reichsarbeitsdienst begradigt. Die Altarme sind noch deutlich erkennbar.
Über weite Teile Ihres Verlaufes bildet die Schwartau typische Flussauen.
Größere Zuflüsse zur Schwartau sind die Curau, die Flörkendorfer Mühlenau, die Ottenbek und die Sielbek.
[Bearbeiten] Historisches
Die Entstehung des Flusslaufes der Schwartau - einem Urstromtal - geht zurück auf einen Schmelzwasserstrom durch den sich am Ende der letzten Eiszeit (der Weichseleiszeit) große Massen an Gletschertauwasser in den Eisstausee des Lübecker Beckens ergossen haben. Das Urstromtal der Schwartau ist besonders gut an den westlichen Steilhängen zwischen Bad Schwartau und dem Ortsteil Groß Parin (und weiter Richtung Hobbersdorf) sowie an dem östlichen Höhenzug des Riesebusches gut zu erkennen.
Der Name "Schwartau" geht auf einen wendischen (slawischen; s. Wenden) Namen zurück der "(die) sich schlängelnde" bedeutet (nicht wie häufig angenommen auf die niederdeutsche Bezeichnung für "schwarze Au") und damit auf den gewundenen Unterlauf des Flusses Bezug nimmt.
An der Mündung der Schwartau liegt als Bodendenkmal Alt-Lübeck (Liubice). Diese slawische Siedlung lag auf einem Hügel zwischen der Schwartau-Mündung und einem ehemaligen Trave-Bogen, der durch einen Durchstich entfallen ist. Durch diese Begradigung entstand die Teerhofinsel gegenüber der Schwartau-Mündung.