Sehenswürdigkeiten in Bolivien
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Die landschaftliche Schönheit Boliviens auf dem Altiplano und in der Amazonasregion wird von einer zunehmenden Zahl von Ausländern geschätzt. Die Einheimischen reisen wegen der schlechten Wirtschaftslage eher wenig, Massentourismus gibt es also kaum.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten im Departement La Paz
[Bearbeiten] Laja
In dem Ort Laja wurde am 20. Oktober 1548 die Stadt La Paz gegründet, die später an ihren heutigen, 37 km von Laja entfernt gelegenen Standort verlegt wurde. Auf dem Wege nach Laja lassen sich für den Altiplano typische Bauten und Landschaften bewundern. Die Straße selbst ist asphaltiert. Lohnend ist ein Besuch der aus dem 16. Jahrhundert stammenden, gut erhaltenen Renaissancekirche.
[Bearbeiten] Calamarca - Ayo Ayo - Sica Sica
Auf dem Weg von La Paz nach Oruro trifft man auf drei Dörfer, die jedes für sich ein Nationalmonument beherbergen: die Kirchen von Calamarca, Ayo Ayo und Sica Sica. Die Kirchen der von Calamarca und Ayo Ayo stammen aus dem 16., die von Sica Sica aus dem 17. Jahrhundert. Die im Stil des Mestizenbarock und der Renaissance errichteten Bauten bergen Reliquien in Form von Holzschnitzarbeiten sowie getriebenen Gold- und Silberarbeiten aus der Zeit des Vizekönigreichs in sich.
[Bearbeiten] Tiwanaku
70 km von La Paz entfernt liegt der Ort Tiwanaku, der auch über die Landesgrenzen hinaus als "Wiege des homo americanus und Stadt des Heiligtums" bekannt ist. Der Ort war Hauptstadt der Tiwanacota-Kultur, die ihre Blütezeit um 700 v. Chr. hatte. Eine der Theorien über den Ursprung des Namens nimmt Bezug auf die Bedeutung von Tiwanaku als "Tapicala" oder "zentraler Stein", da in der Umgebung die Gründung des Tiwanakota-Reichs erfolgte, der Grundlage der Altiplano-Kultur. Diese zeichnet sich durch ihre großen Tempel aus, unter denen die Pyramiden von Akapana und Puma Punku, der halbunterirdische Tempel und die berühmte Puerta del Sol, der Ponce-Monolith sowie andere Ruinen herausragen, die im Kontext des Entwicklungsprozesses der andinen Kulturen aufgrund der hohen Qualität der Steinmetzarbeiten als die bedeutungsvollsten überhaupt angesehen werden.
[Bearbeiten] Taraco
Auf der Halbinsel Taraco findet man überreste der Chiripa-Kultur (435 v.Chr.). Sehenswert ist ein Hügel des Ortes, um den herum steinerne Elemente in klarer Reihenfolge aufgestellt sind. An diesem Ort nahm die erste dörfliche Landwirtschaftskultur auf bolivianischem Territorium ihren Ursprung, bis diese unter der Tiwanakota-Herrschaft unterging.
[Bearbeiten] Suriki
Auch unter dem Namen Isla Paco bekannt, steht Suriki für die Existenz prähispanischer Ruinen. Die geographische Lage der Insel erlaubt einen phantastischen Rundblick auf die Cordillera Real. Die Haupttätigkeit, der man auf der Insel nachgeht, ist die Herstellung von Totora-Booten.
[Bearbeiten] Huatajata
In 75 km Entfernung von La Paz befindet sich auf einer Hochfläche oberhalb des Ufers des Titicaca-Sees Huatajata, von wo aus man sich einen guten Eindruck von der Größe des Heiligen Sees machen kann. Im Ort selbst, an dem ein halbtägiger Aufenthalt empfehlenswert ist, kann man köstliche Forellen aus dem See sowie den "Chairo Paceño" genießen.
[Bearbeiten] Estrecho de Tiquina
Der Estrecho de Tiquina ist der Durchgang zwischen dem Lago Mayor und dem Lago Menor des Titicaca-Sees. Er kann auf Booten, die vor Ort gemietet werden können, überquert werden.
[Bearbeiten] Copacabana
Die tausendjährige Stadt schaut auf eine Tradition zurück, die als Heiliges Zentrum der "Chiripa"-Kultur begann. In der Region finden sich die überreste zahlreicher späterer Besiedlungen wie diejenigen der Inka. Den Salas-Chroniken zufolge bezeichnet "Coppa-kcaguaña" den Sternenweg, der zum Hause Gottes, des himmlischen Vaters, führt, da von diesem Ort aus das Kreuz des Südens in seiner ganzen Großartigkeit bewundert werden kann - jene Sternenkonstellation also, die vergangenen Kulturen als Ausgangspunkt für die Orientierung in Zeit und Raum diente. In der Zeit der Kolonisation machten die Spanier die Halbinsel zum politischen und religiösen Zentrum, von dem aus sie die Region kontrollieren konnten. Diesem Zweck diente auch der Bau der Kirche Santa María im 16. Jahrhundert, die die Stillinien des Renaissance und des Barock in sich vereint. Man sagt, die Kirche sei auf den Fundamenten eines großen präkolumbinischen Komplexes errichtet worden. Copacabana ist heute eine sehr bekannte Wallfahrtsstätte. Am 5. August findet jeweils ein Fest zu Ehren der Jungfrau von Copacabana statt, bei dem auch indigene Tänzer in ihrem traditionellen Kleiderschmuck auftreten. Die in der Basilika aufbewahrte Virgen selbst ist von dem indigenen Künstler Tito Yupanqui im 16. Jahrhundert gefertigt worden.
Zugangsweg ist die asphaltierte Landstraße La Paz - Copacabana. Die Busse starten ihre Route, die ungefähr 3 ½ Stunden dauert, am Hauptfriedhof (Cementerio General) von La Paz.
[Bearbeiten] Titicaca-See
Keine andere von der Natur geschaffene Formation ist so von Mythen und Sagen umwoben wie der Heilige See oder Titicaca-See, der eine Ausdehnung von 8300 km² hat, 36 Inseln aufweist und durch sein unglaublich klares Wasser bezaubert. Unter den Inseln sind besonders die Isla del Sol, die Isla de la Luna und Suriqui zu nennen. In einem Strohboot oder einer anderen Schiffsart auf dem Wasser dahinzugleiten ist ein unvergessliches Erlebnis.
[Bearbeiten] Isla del Sol
Unweit von Copacabana gelegen, weist die Insel präkolumbinische architektonische Bauten wie den Pikokayna-Palast und die Chikana auf, was soviel bedeutet wie Labyrinth bzw. "Ort, an dem man sich verliert". Weitere interessante Orte auf der Insel sind die Yumani-Freitreppe und die Tres Fuentes de Agua. Für die überfahrt auf die Insel besteht ein Motorboot-, Katamaran- und Tragflächenboot-Service.
[Bearbeiten] Isla de La Luna oder Koati
Die Insel liegt in unmittelbarer Nähe zur Isla del Sol. Auch auf ihr finden sich präkolumbinische Bauten, und sie bietet einen atemberaubenden Ausblick auf den verschneiten Illampu sowie die gesamte Cordillera Real.
[Bearbeiten] Rio Desaguadero
Der Rio Desaguadero verbindet den Titicaca-See und den Poopó-See miteinander. In der Region sind drei Flamingo-Arten beheimatet, deren anmutige rosafarbene Körper sich kontrastreich gegen das Blau des Titicaca-Sees abheben. Besichtigenswert sind zudem die archäologischen Reichtümer aus dem Vermächtnis der Aymara, wie beispielsweise der Chullpar-Komplex, der schon von weitem sichtbar ist. Ganz in der Nähe von Puerto Japonés liegt Santiago de Callapa, ein Ort mit einer an künstlerischen und architektonischen Besonderheiten reichen Kirche. Zu diesen zählen Altäre mit wundervollen Schnitzarbeiten und Gemälden der Kolonialzeiten, die von Künstlern aus der Schule des Melchor Pérez de Holguin angefertigt wurden.
[Bearbeiten] Die interandinen Täler - Sorata
Sorata ist der Name eines malerischen Ortes kolonialen Ursprungs, der in einem Tal zu Füßen des schneebedeckten, 6331 Meter hohen Illampu liegt - in der Provinz Larecaja im Departamento La Paz, ungefähr 148 km von La Paz entfernt. Die Ortschaft Sorata selbst liegt in einem durch den Río San Cristobal geformten Tal, in dem ein sehr gemäßigtes Klima herrscht. In diesem Tal finden sich überaus fruchtbare und für den Anbau besonders geeignete Landstriche. In der Nähe von Sorata gibt es eine große Zahl von Flüssen und Wasserfällen mit kristallklarem Wasser. Das Dorf selbst zeichnet sich durch seinen malerischen, kolonialen Flair aus.
Die kristallklaren Wasserfälle des Río San Cristobal, von wo aus man die reichhaltige Flora und Fauna beobachten kann, sind gut zum Angeln und zum Canyoning geeignet. Von und nach der Ortschaft Sorata führen verschiedene Wege aus präkolumbinischer Zeit in und aus den Bergen sowie den subtropischen Tälern der Yungas um La Paz.
Von Sorata aus sind das Besteigen des schneebedeckten Illampu und eine Rundwanderung auf dem Mapiri-Weg möglich. Hierzu sollte man sich allerdings in La Paz mit Kennern der Route in Verbindung setzen. Darüber hinaus bietet die Region Möglichkeiten zum Felsklettern, zum Canyoning, zum Berg-Radsport, zum Sportangeln (von besonders schmackhaften Forellen), zum Fotografieren sowie zu erlebnisreichen Wanderungen.
Ein weiterer Anziehungspunkt der Region ist die Ortschaft Ilabaya, in der sich eine wunderschöne Kirche mit einer hochinteressanten Sammlung kolonialzeitlicher Gemälde befindet. Die ortsnahe Vegetation mit ihren außergewöhnlich geformten Bäumen verleihen der Szenerie etwas Malerisches und Geheimnisvolles.
[Bearbeiten] Die Höhlen von San Pedro
Die Höhlen von San Pedro, in deren Inneren sich ein verträumter See und interessante Stalagtiten- und Stalagmitenformationen befinden, liegen 10 km von Sorata entfernt, was einer Wanderung von annähernd 2 ½ Stunden entspricht. Der Sage nach ist auf dem Grund des Sees der Schatz der Inka versteckt. Für die Wanderung zur Höhle wird die Mitnahme einer ausreichenden Menge Wassers empfohlen.
[Bearbeiten] Die Yungas-Täler
3 Stunden von La Paz entfernt befinden wir uns in der Zone der tropischen Yungas-Täler, dem Ursprung des Amazonas-Beckens. Nach dem Erreichen des Gipfels und des der Stadt nächstgelegenen Kordilleren-Passes erfolgt ein abrupter Abstieg in die tropische Talregion mit sich anschließendem übergang der Flora und Fauna sowie ein Anstieg der Temperaturen. Letzterer erfolgt in dem Maße, in dem der Besucher hinabsteigt und von der für tropische Gebiete charakteristischen Feuchtigkeit umgeben wird. Grüne Berghänge, Abgründe, Flüsse, Wasserfälle und eine überwältigende Natur umfangen ihn nun. Hier gehen zwei Wege ab, einer in Richtung Norden zu der Stadt Coroico oder einer in Richtung Süden nach Chulumani. Beide Orte sind sehenswert und bieten ausgezeichnete Unterkunftsmöglichkeiten. Derjenige, der tiefer in die nördlichen Wälder über Coroico und Caranavi eindringen möchte, gelangt zu den beeindruckenden Stätten Rurrenabaque und Santa Rosa am Ufer des Río Ichilo, wo er auf eine überraschend vielfälige Tierwelt trifft. Es ist der Norden des Departamento La Paz, der ans Departamento Beni grenzt und bereits in die amazonische Ebene Boliviens eingrückt ist.
[Bearbeiten] Trekking - Die Präkolumbinischen Wege
La Paz liegt inmitten eines ausgedehnten, bereits vor der Ankunft der Spanier errichteten Wegenetzes. Dieses weitläufige Netz verbindet den Altiplano mit den fruchtbaren Regionen der amazonischen Täler und Ebenen. Heutzutage stehen ungefähr 15 Wege aus präkolumbinischer Zeit dem zum Trekking entschlossenen Besucher zur Verfügung, von denen einige bereits von den Ortsbewohnern unter Leitung des offiziellen Tourismusbüros ausgeschildert worden sind.
[Bearbeiten] Andinismus - Cordillera Real - Cordillera de La Paz
Die Umgebung des Departamento La Paz, besonders aber die Massive des Illimani, des Condoriri y Huayna Potosí, des Mururata und des Negruni, sind für den Andinismus freigegeben. Hierzu wird empfohlen, beim "Club Andino Boliviano" Informationen einzuholen.
[Bearbeiten] Illimani
Das Illimani-Massiv hat eine Höhe von 6439 Metern. In 71 km Entfernung von La Paz gelegen, ist er zweifellos einer der beeindruckendsten schneetragenden Berge der Erde überhaupt.
Die Erstbesteigung des Illimani erfolgte im Jahre 1898 durch eine englisch-italienische Expedition. Die Besteigung dauert annähernd 4 Tage und kann im Zeitraum zwischen April und Oktober erfolgen.
[Bearbeiten] Condoriri
Das Condoriri-Massiv hat eine Höhe von 5700 Metern und ist auch für weniger erfahrene Bergsteiger geeignet. Der Condoriri hat 13 eigenwillig geformte Spitzen, die einen farbenfrohen und beeindruckend schönen Kreis bilden und ein Reservat mit kristallklarem Naturwasser umschließen, wie zum Beispiel die Laguna Chiarkhota und die Laguna Tuni Condoriri.
[Bearbeiten] Chacaltaya
Ungefähr 30 km von La Paz entfernt, befindet sich der schneebedeckte Chacaltaya mit der höchstgelegenen Skipiste der Welt - ein Berg mit einer Höhe von 5395 Metern. Außer einem ansprechenden, Refugio genannten Restaurant findet sich auf dem Berg ein Kosmophysikalisches Laboratorium der Universidad Mayor de San Andrés (La Paz).
[Bearbeiten] Der Präkolumbinische Weg Takesi
Dieser Weg beginnt in der Ortschaft Ventilla in einer Höhe von 3200 Metern, um dann auf den in 4640 Metern Höhe gelegenen Gipfel und anschließend wieder herunter auf eine Höhe von 2200 Metern zu führen. Ein echtes Wunder der Kunst und der Kommunikationstechnologie also, das den Liebhaber des Trekkings, der Natur und des ökotourismus einlädt, eine wundervolle Wanderung in diesem Teil der mesothermischen Täler und Yungas von La Paz zu machen. Für den Weg sollte man zwei Tage und eine Nacht als Camper einplanen.
Der Weg beginnt in der Ortschaft Kuicha Kucho, wohin man mit Maultieren gelangt, die von Choquecota aus aufbrechen. Er steigt über Stufen und ein Drainage-System, das noch in die präkolumbinische Epoche zu datieren ist, hinab und führt schließlich zur Estancia Takesi, wo die Möglichkeit besteht, die erste Nacht als Camper zu verbringen.
Der Weg führt weiter über einen Berghang, zunächst am Río Takesi entlang, von wo aus man nach einer halben Stunde an den Chojlla-Staudamm gelangt und sich anschließend weiter in Richtung der Ortschaft Yanacachi bewegt, dem Ende des Wegs entgegen.