Seraph
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Die Seraphim (hebräischer Plural) oder Seraphe (Singular: der Seraph) sind sechsflügelige Engel. Nach Jesaja besitzen sie sechs Flügel sowie Hände und Füße. Sie stehen – so die außerbiblische Überlieferung – an der Spitze der Hierarchie der Engelschöre (siehe Angelologie).
- Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus. Seraphim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße und mit zwei flogen sie. Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt. Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf und der Tempel füllte sich mit Rauch. Da sagte ich: Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen. Da flog einer der Seraphim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Er berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt. (Buch Jesaja 6,1-7)
Die Herkunft und Bedeutung des Wortes Seraph/Seraphim ist umstritten. Man vermutet zum einen, der Begriff sei ursprünglich persischer Herkunft. Ein ähnlich klingendes Wort bezeichnet hier symbolische Tiergestalten mit Schlangenköpfen (Serapis, Saraphen). Andererseits denkt man bei der Suche nach dem Ursprung an eine hebräische Wortwurzel, die das aktive Entzünden, Brennen bezeichnet; der Seraph wäre also einer, der entzündet, in Brand steckt – eine Ansicht, die sicherlich sehr gut zu dem zitierten biblischen Text passt.
Der Gesang der Seraphim hat als Sanctus Einzug in die christliche Liturgie gefunden.
Franz von Assisi wurde der Legende nach von einem Seraphen stigmatisiert. Deshalb lautet sein Beiname auch „Seraphicus“. Auch wird der Franziskanerorden, dessen Entstehung auf ihn zurückgeht, in der älteren Literatur der seraphische Orden genannt.
„Seraph“ ist auch ein weiblicher Vorname (obwohl er auch männlich verwendet wurde).