Service Access Point
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Service Access Point (auch Dienstzugangspunkt) ist ein Fachbegriff aus der Telekommunikation. Man bezeichnet damit die Schnittstelle zur Interaktion mit einer Kommunikations-Schicht an der oberen Grenze selbiger Schicht.
Traditionell modelliert man in der Telekommunikation Kommunikationssysteme und -protokolle mit sogenannten Schichten-Modellen, wie dem OSI-Modell. Funktionen, die zur Kommunikation notwendig sind, werden dabei in übereinander liegenden Schichten modelliert und dargestellt. Jede Schicht erfüllt eine spezifische Aufgabe (zum Beispiel eine Datenkodierung/-dekodierung). Anders ausgedrückt, jede Schicht erbringt einen gewissen Dienst für das Gesamtsystem, welche von der nächsthöheren Schicht genutzt wird. Eine Schnittstelle, die von einer Schicht für ihren Dienst nach oben hin angeboten wird, ist ein Service Access Point.
Der Dienstbenutzer (die höhere Schicht, service user) greift nur über den Service Access Point auf den Dienst der niedrigeren Schicht (den Diensteanbieter, service provider) zu. Zur Kommunikation werden dabei sogenannte Dienstelemente (primitives) verwendet. Dies sind vorgegebene Protokolle, mit dem zum Beispiel die höhere Schicht Anforderungen an die niedrigere Schicht sendet, oder von dieser Daten erhält.
In der Praxis kann eine Schicht durchaus mehrere identische oder unterschiedliche Dienste gleichzeitig anbieten - zum Beispiel, wenn mehrere Verbindungen gleichzeitig abgewickelt werden. Dies bedeutet, eine Schicht kann mehrere Service Access Points besitzen. In vielen Protokollen ist es dann üblich, diese Service Access Points durch eine Nummerierung, Namen oder ähnliches zu bezeichnen, um sie zu unterscheiden. Ein solcher Bezeichner wird Service Access Point Identifier (SAPI) genannt. Höherliegende Schichten adressieren einen Dienst dann über einen entsprechenden SAPI, um zum Beispiel sicherzustellen, dass die Anfrage der Verbindung zugeordnet werden kann, für die sie bestimmt ist.
Einordnung des Service Access Points (SAP) in das ISO-OSI-Referenzmodell |