Shōjo
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Der japanische Begriff Shōjo (jap. 少女, Mädchen) ist im Westen vor allem als Bezeichnung für eine Manga-Kategorie bekannt.
Shōjo-Manga sind japanische Comics, die speziell für heranwachsende Mädchen gezeichnet werden. Darin geht es oft um große Gefühle wie die erste Liebe, Liebeskummer und Freundschaft. Die männlichen Figuren erfüllen häufig das Bishōnen genannte japanische Idealbild eines jungen Mannes, die weiblichen Figuren werden häufig mit übergroßen, glänzenden Augen dargestellt. Die Augen dienen häufig als eine Art „grafischer Spiegel“, in denen die Gefühle der Figur dargestellt werden.
Der Manga-Wissenschaftler Matt Thorn klassifiziert einen japanischen Comic als Shōjo-Manga, wenn er in einem Shōjo-Manga-Magazin erschienen ist. Auf welche Manga-Kategorie sich ein Manga-Magazin spezialisiert hat, geben die Verlage der jeweiligen Magazine bekannt.[1] Beispielsweise ist Akimi Yoshidas actionbetonter Thriller Banana Fish in einem für Shōjo-Manga eher untypischen, realistischen und klaren Stil gezeichnet, der den Werken Katsuhiro Otomos ähnelt[2], aber trotzdem im Bessatsu Shōjo Comic erschienen, dessen Zielgruppe Mädchen im Mittel- und Oberschulalter sind.
Als erster offizieller Shōjo-Manga in Form eines Story-Manga gilt Ribon no Kishi (1953) von Osamu Tezuka, dem Begründer des modernen Manga. Bekannte Beispiele für Shōjo-Manga sind Sailor Moon, Card Captor Sakura, Hana Yori Dango, Weiß Kreuz, Mila Superstar, Lady Oscar und Mermaid Melody Pichi Pichi Pitch.
Eine beliebte Unterkategorie von Shōjo-Manga sind Shōnen-Ai-Manga, die sich der gleichgeschlechtlichen Liebe zwischen Jungen widmen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel von Matt Thorn über Shōjo-Manga (englisch)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ What Shôjo Manga Are and Are Not auf matt-thorn.com
- ↑ Frederik L. Schodt: Dreamland Japan: Writings on Modern Manga. Diane Pub Co., 1996, ISBN 0-756-75168-3, S. 206–207
Kategorien: Manga | Anime