Sibirien (Drama)
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Sibirien ist ein Monolog von Felix Mitterer, den er 1989 in Innsbruck verfasste. Das Werk ist in einem stilisierten Dialekt in freien Rhythmen verfasst.
[Bearbeiten] Inhalt
In dem Werk geht es um einen alten Mann, der von seiner Familie in ein Heim abgeschoben wurde. In seinen jungen Jahren war er Soldat und musste nach Sibirien in den Krieg ziehen, wo er in Kriegsgefangenschaft war. Er beschreibt ständig, wie kalt und hart es dort war. Er vergleicht seinen jetzigen Zustand mit dem seinerzeit in Sibirien. Oft klagt er und sehnt sich nach den Zeiten mit seiner Frau und mit seinem Hund. Doch seine Familie will ihn nicht nachhause zurückholen, wo er so gerne gewesen ist, weil er sich über alles und jeden beklagt. Er kritisiert andauernd und mischt sich überall ein, ein richtiger Choleriker. Doch mit der Zeit begreift er, warum ihn seine Familie nicht zurück haben möchte. Er fleht sie an und er verspricht, alles zu tun, was ihm gesagt wird. Nie wieder möchte er sich irgendwo einmischen, er möchte nur im Kreise der Familie sein und seinen Hund immer bei sich haben.
Er ist verzweifelt, da niemand ihm zuhört. Er schreibt einen Brief an den Bundespräsidenten, und beklagt in dem Schreiben die fürchterlichen Zustände im Pflegeheim, und wie schlecht dort alle behandelt werden. Er kämpft solange, bis der Bundespräsident ihn besucht, er ihm alles zeigen und von der Seele sprechen kann. (Es kommt nicht heraus, ob er sich das nur einbildet oder ob es wirklich passiert).
Die 5 Akte zeigen den zunehmenden körperlichen Verfall des Mannes, anfangs kann er im Zimmer herumgehen, dann am Bett sitzen, schließlich nur noch bewegungslos liegen.
Seine letzten Worte lauten: "Agnes, meine liebe Frau, komm an meine Seite, Hund, leg dich mir zu Füßen, nicht mehr lange, dann werden wir zusammen am Flußufer sein und laufen und laufen".
Hörbuch: Felix Mitterer: Sibirien. Sprecher:, Fritz Muliar. Verlag:, Preiser Records. ISBN:, 370850027X