Diskussion:Siedeverzug
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Eisregen = unterkühlte Flüssigkeit? Ich dachte eher, dass Eisregen (von manchen auch "Blitzeis" genannt) dadurch zustande kommt, dass Regentropfen mit >0°C auf gefrorenen Boden trifft und dort dann gefriert. --RokerHRO 19:34, 16. Sep 2004 (CEST)
Genau das dachte ich auch! Kann das mal jemand aufklären, der sich mit sowas auskennt (Chemiker, Metereologe). -- Erik Streb 18:13, 30. Nov 2004 (CET)
- Beide Alternativen sind möglich. Entscheidend ist nur das blitzartige gefrieren, egal ob Regen oder Boden kalt sind. Freilich klappt das mit unterkühlten Flüssigkeiten wesentlich besser, gerade bei unüblichen Obeflächen wie Ästen und Fahnenmasten etc. --Saperaud [ @] 03:26, 11. Apr 2005 (CEST)
[Bearbeiten] geringerer Dampfdruck? Eher höherer Flüssigkeitsdruck oder so...
Daraus resultiert ein geringerer Dampfdruck und somit ein höherer Siedepunkt.
Warum ist denn der Dampfdruck niedriger?? Ich würde sagen, der Druck außen rum ist einfach höher bzw. die Grenzschicht schwerer aufzubrechen. Oder nicht? -- Erik Streb 18:28, 30. Nov 2004 (CET)
- Also aus einem geringerem Dampfdruck sollte eigentlich ein niedrigerer Siedepunkt resultieren. Grenzschicht ist in diesem Fall nicht ausschlaggebend, denke ich, man sollte nicht vergessen, dass eine Flüssigkeit immer im Gleichgewicht mit dem Dampf darüber steht... --Lode 18:49, 30. Nov 2004 (CET)
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- Ähm....also der Dampfdruck, der hier gemeint ist, ist nicht der darüber, sondern der in den Gasbläschen (also darunter oder so). Also wie nun? Gibts hier keine erfahrenen Chemiker? Übrigens: Ich habe den Text bei Ursache geändert. Ich finde er ist so besser verständlich, sollte aber noch ergänzt werden (siehe Kommentar im Quelltext).-- Erik Streb 01:05, 1. Dez 2004 (CET)
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- Sry falsch.
- hoher Außendruck > hohe Normalsiedetemperatur
- niedriger Sättigungsdampfdruck > niedrige Sättigungstemperatur > höhere Normalsiedetemperatur (es braucht länger bis 1013 hPa = Normaldruck erreicht sind)
- Zum wie und warum kann ich aber auch nichts sagen. Das ist kompliziertes Thermodynamik und man kann da viele Fehler machen. --Saperaud [ @] 03:26, 11. Apr 2005 (CEST)
- Sry falsch.
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Hallo liebe Leute. Ich hatte den Beitrag von meiner Beobachtungsliste entfernt, weil sich länger nichts tat. Zur Sache: Der Dampfdruck einer Flüssigkeit hängt auch von der Krümmung der Oberfläche ab, wie das inzwischen entfernte (aber noch vorrätige) Bild veranschaulichen sollte.
Bei einem Wassertropfen (konvexe Oberfläche) ist der Dampfdruck z.B. um so höher, je größer die Krümmung, also je kleiner der Tropfen ist. Deshalb bildet sich auch in wasserdampfgesättigter Luft auch kein Nebel, es sei denn, es sind Kondensationskeime vorhanden. Vergl. z. B. Nebelkammer. Vereinfacht ausgedrückt, ein kleiner Wassertropfen hat einen so hohen Dampfdruck = niedrigen Siedepunkt, dass er sofort wieder verdunstet.
Bei Luftblasen in Wasser (konkave Oberfläche) ist es genau umgekehrt: der Dampfdruck ist um so niedriger, je größer die Krümmung, also je kleiner die Blase ist. Man kann es so ausdrücken. An einer stark konkav gekrümmten Oberfläche ist der Dampfdruck erniedrigt, also der Siedepun kt erhöht.
Es ist auch falsch von einer Verhinderung des Siedepunktverzugs durch Kondensationskeime zu sprechen; die Flüssigkeit soll ja gerade nicht kondensieren, sondern verdunsten, es sind also Verdunstungskeine in Form kleinster Bläschen. Bei der Verdampfung von Flüssigkeiten unter Vakuum (macht man bei Substanzen, die beim Sieden unter normalem Druck, also höherer Temperatur, zersetzen), wird sogar von außen durch eine Glaskapillare Luft zugeführt, um stets genug kleine Blasen zur Verfügung zu haben.
Ich hoffe, die Ursache ist jetzt klar geworden. Werde demnächst meine Version sinngemäß wieder herstellen, ohne die zwischenzeitlichen Änderungen zu verlieren. Zoelomat 18:32, 14. Sep 2005 (CEST)
- Ich verweise auf den Artikel Sättigungsdampfdruck, wo die Grundlagen an einigen Stellen bereits erläutert werden. --Saperaud ☺ 18:57, 14. Sep 2005 (CEST)
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- Es geht da um den Sättigungsdampfdruck, also wenn das Gas mit Wasser gesättigt ist, also bei 100 °C. Beim Verdampfen liegt ja gerade keine Sättigung vor. Ich habe außerdem nicht ganz verstanden, ob dein Hinweis ein Widerspruch sein soll, du also meine Erläuterungen für falsch hältst. Zoelomat 19:19, 14. Sep 2005 (CEST)
- Wenn es den Artikel gäbe hätte ich auf Krümmungseffekt verlinkt. Wenn ich Fehler lese meckere ich normalerweise. --Saperaud ☺ 20:09, 14. Sep 2005 (CEST)
- Es geht da um den Sättigungsdampfdruck, also wenn das Gas mit Wasser gesättigt ist, also bei 100 °C. Beim Verdampfen liegt ja gerade keine Sättigung vor. Ich habe außerdem nicht ganz verstanden, ob dein Hinweis ein Widerspruch sein soll, du also meine Erläuterungen für falsch hältst. Zoelomat 19:19, 14. Sep 2005 (CEST)
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Bemerkungen sind nur teilweise richtig: Durch die Grenzflächenspannung (sigma) herrscht im Inneren einer Blase mit Radius r ein höherer Druck p als außerhalb ( Young-Laplace-Gleichung p = 2 sigma / r ). Damit sich eine spontane Blase ausdehnen kann, muss der Dampfdruck in der Blase um diesen Young-Laplace-Druck höher sein als der hydrostatische Druck an der Stelle der Blase. (s. z.B. http://www.physik.uni-oldenburg.de/Docs/holo/apr/pdf/Oberflaechenspannung.pdf) Dieser ist aber der Druck der über der Blase befindlichen Flüssigkeitssäule plus der Dampfdruck oberhalb der ( ebenen - deshalb gibt es hier keinen Young-Laplace-Druck ) Flüssigkeitsoberfläche. Das geht nur, wenn die Temperatur am Gefäßboden und damit der lokale Dampfdruck der Flüssigkeit höher sind als deren Gleichgewichtswerte -> die Dampfblase kollabiert wieder, wenn die Flüssigkeit nicht überhitzt ist und die spontane Blase zu klein ist. Liegt Überhitzung (Siedeverzug) vor, dehnt sich eine spontane Blase, deren Durchmesser einen kritischen Wert übersteigt, rasch weiter aus. Die Flüssigkeit kann am Rand der Blase jetzt schneller verdampfen, weil deren Krümmung kleiner und damit der Druck in der Blase niedriger wird als der Dampfdruck der überhitzten Flüssigkeit. Die Blase steigt auf und dehnt sich weiter aus und kann im Extremfall den gesamten Behälterinhalt wegschleudern. Bei weniger starker Überhitzung kühlt die Flüssigkeit in der Umgebung der Blase durch die Verdampfung soweit ab, dass die Verdampfung stoppt und die Flüssigkeit nur leicht sprudelt. Der Siedeverzug wird durch Fremdkörper (Siedesteine) in der Flüssigkeit und besonders an der Gefäßwand verhindert, deren äußere Form einen Mindestkrümmungsradius vorgibt. Dadurch wird an diesen Stellen der Young-Laplace-Druck reduziert, die Gasblasen bilden sich schon bei geringerer Überhitzung, sodass das weitere Anwachsen vorzeitig stoppt. Ähnliches geschieht bei kohlensäurehaltigen Getränken, die unter Druck in die Flaschen gefüllt werden. Beim Öffnen der Flasche will das unter Druck besser lösliche Kohlendioxid wieder entweichen. Der Moussierpunkt in Sekt und Champagnergläsern ermöglicht - analog den Siedesteinen - eine behutsame Freisetzung des Kohlendioxids.--Fisikus 02:09, 23. Mär. 2007 (CET)
- "Das Überkochen von Milch oder Nudelwasser beruht nicht auf dem Siedeverzug, sondern auf der starken Schaumbildung." Der Absatz im Artikel will mir nicht so ganz einleuchten. Wieso sollte denn Überkochen überhaupt auf Siedeverzug basieren? Ich glaube nicht, dass das ein verbreitetes Missverständnis ist, das geklärt werden muss. 80.145.60.87 17:38, 27. Mär. 2007 (CEST)