Silberiodid
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Strukturformel | ||
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Keine Strukturformel vorhanden | ||
Allgemeines | ||
Name | Silberiodid | |
Andere Namen | Iodsilber | |
Summenformel | AgI | |
CAS-Nummer | 7783-96-2 | |
Kurzbeschreibung | gelbliches, geruchloses Pulver | |
Eigenschaften | ||
Molmasse | 234,77 g·mol−1 | |
Aggregatzustand | fest | |
Dichte | 5,67 g·cm−3 | |
Schmelzpunkt | 552 °C | |
Siedepunkt | 1506 °C | |
Dampfdruck | 4,66 hPa (900 °C) | |
Löslichkeit | praktisch unlöslich in Wasser: 30 µg·l−1 [1]; löslich in starken Komplexbildnern (Cyanide/Tiocyanate) | |
Sicherheitshinweise | ||
Gefahrstoffkennzeichnung | ||
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R- und S-Sätze | R: keine R-Sätze | |
S: 22-24/25 | ||
weitere Sicherheitshinweise | ||
MAK | 0,01 mg·m−3 (bezogen auf die einatembare Fraktion) | |
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Silberiodid (auch: Silberjodid) ist ein anorganisch-chemischer Stoff der aus Silberkationen und Jodanionen aufgebaut ist. Diese sind durch Ionenbindung verbunden, somit handelt es sich bei Silberiodid um ein Salz. Es liegt als gelbliches, nicht brennbares Pulver vor, das praktisch unlöslich in Wasser ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Gewinnung und Darstellung
Silberiodid wird durch Ausfällen aus einer Silbernitrat-Lösung mit Hilfe von Kaliumiodid gewonnen.
Diese Reaktion wird auch in der chemischen Analytik als Nachweis für Iodid-Ionen benutzt, weil das entstehende AgI einen schwerlöslichen gelblichen Niederschlag bildet.
[Bearbeiten] Eigenschaften
[Bearbeiten] Physikalische Eigenschaften
[Bearbeiten] Kristallstruktur
β-AgI kristallisiert im Wurtzit-Strukturtyp, γ-AgI kristallisiert im Zinkblende-Strukturtyp. Bei einer Temperatur von 418 K wandelt sich β-AgI in α-AgI (kubisch innenzentriert) um. α-AgI besitzt bewegliche Silberionen und ist deshalb ein Feststoff-Ionenleiter. Damit Silberiodid auch bei Raumtemperatur Ionen leitet, werden Rubidium-Ionen zugesetzt (Ag4RbI5).
[Bearbeiten] Verwendung
Aus Flugzeugen versprüht oder von Raketen fein verteilt, wird es dazu verwendet kleinste Kondensationskerne zur Regen- oder Hagelbildung zu erzeugen um die Bildung von Regen bzw. Hagel zu verhindern (siehe dazu Hagelflieger). Das Salz zerfällt unter Sonneneinstrahlung innerhalb ca. 40 min in seine Bestandteile (Silber und Iod).
In den Anfangszeiten der Fotografie wurde es im 19. Jahrhundert wegen seiner Lichtempfindlichkeit für verschiedene Edeldruckverfahren wie Talbotypie, Kalotypie, Argyrotypie verwendet.
Außerdem dient es dazu, Trinkwasser zu sterilisieren, wobei auf Grund seiner toxischen Wirkung ein bestimmter Grenzwert nicht überschritten werden darf.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ BGIA GESTIS Stoffdatenbank: http://www.hvbg.de/d/bia/gestis/stoffdb/index.html. 21. Jan. 2007