Slawonier
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Die Slawonier (oder Slawonen) sind die Einwohner Slawoniens, des östlichen Teil von Kroatien.
Die alteingesessenen Slawonier werden auch als Schokazen (kroat. Šokci) bezeichnet. Die Menschen pflegen eine landwirtschaftlich geprägte Tradition, allerdings schreitet die Urbanisierung immer mehr voran. Zu diesen Traditionen gehören z.B. Folklore (Kolo) mit Trachten und typischen Instrumenten (Tamburica). Bis zum zweiten Weltkrieg lebten viele Donauschwaben in der Region (auch Šokadija genannt). Ein sprachlicher Austausch fand statt, sodass dort viele Wörter benutzt werden, die eindeutig aus dem Deutschen abgeleitet wurden.
Die serbisch-orthodoxe Bevölkerung ist nach den Jugoslawienkriegen stark geschrumpft. In den 1990ern strömten viele Kroaten aus dem kriegsgerüttelteten Bosnien-Herzegowina nach Slawonien. Doch schon zuvor strömten viele Kroaten aus dem kargen bergigen Bosnien in die Region, bei Hungersnöten oder Übeschwemmungen, so dass ein sehr großer Teil der Slawonier bosnische Wurzeln aufweißt, was man auch am Dialekt (teilweise wird Ikawisch, ein Dialekt des Kroatischen, wie in Bosnien und Herzegowina gesprochen). Im Gegensatz dazu wird aber im östlichen Teil Slawoniens "Baranja" Ekawisch, ein serbisch geprägter Dialekt, gesprochen.