Soufriere Hills
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Soufriere Hills | |
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Der Vulkan Soufriere Hills |
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Höhe | 915 m |
Lage | Montserrat |
Geografische Lage | Koordinaten: 16° 42′ 2" N, 62° 10′ 59" W16° 42′ 2" N, 62° 10′ 59" W |
Typ | Vulkan |
Letzte Eruption | 8. Januar 2007 |
Soufrière Hills ist mit 915 m der größte Vulkan auf der Karibikinsel Montserrat.
Er ist ein aktiver Schichtvulkan oder Stratovulkan.
Geowissenschaftler gehen für die Zeit vor der Besiedlung der Insel durch Europäer von einer kleinen Eruption vor ca. 400 Jahren und einem großen Ausbruch vor ca. 20.000 Jahren aus.
Immer wiederkehrende leichte Erdbeben und die Tätigkeit von Fumarolen zeigten jedoch an, dass er keineswegs erloschen war.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Ausbruch 1995
Neue Aktivität kündigte sich durch Erdbebenschwärme seit 1992 an. Am 18. Juli 1995 begann dann der Ausbruch. Im Nordwestkrater kam es zu einer phreatischen Eruption. Bis Ende Oktober folgten zahlreiche weitere Eruptionen auch in anderen Kratern, die an Heftigkeit zunahmen. Die Südhälfte der Insel mit der Inselhauptstadt Plymouth wurde von Aschenregen bedeckt. Bereits am 21. August 1995 wurde der Südteil von Montserrat evakuiert. Ab dem 14. November wuchs über dem Vulkanschlot ein sogenannter Dom aus aufsteigender Magma. Mit zunehmender Steilheit des Domes brachen immer wieder Teile der Flanken ab, wodurch Glutwolken entstanden, sogenannte pyroklastische Ströme, die mit über 100 Stundenkilometern zu Tale jagten. Dies führte zu einer zweiten Evakuierung am 1. Januar 1996. Die Phase der zunehmenden Domkollapse mündete am 17. September 1996, kurz vor Mitternacht in eine Magmaexplosion bei der große Mengen von Bims- und Gesteinsbrocken eruptiert wurden. In Long Ground wurden Häuser durch fußballgroße Glutbrocken zerstört. Es gab keine Verletzten. Im Anschluss bildete sich jedoch ein neuer Dom. Die Aktivität nahm weiter zu.
[Bearbeiten] Die Zerstörung der südlichen Inselhälfte 1997
Am 25. Juni 1997 erreichen pyroklastische Ströme auch bisher nicht betroffene Gebiete. Dabei starben 19 Farmer, die sich geweigert hatten ihre Felder zu verlassen. Spekulationen über eine bevorstehende Explosion der ganzen Insel veranlaßten einen Großteil der Bevölkerung zum Verlassen der Insel. Sie wurden von anderen karibischen Inseln, sowie vom britischen Mutterland aufgenommen. Bis September 1997 wurden alle Siedlungen auf der südlichen Inselhälfte sowie der Flughafen zerstört und mit einer dicken Ascheschicht bedeckt. Die schwerste Eruption dieser Phase geschah am 26. Dezember 1997, bei der allein ca. 42 Millionen m3 glühendes Gestein auf die südwestliche Insel geschleudert wurden.
Ab März 1998 beruhigte sich der Vulkan wieder, stellte seine Aktivität jedoch nicht ein. Es kam weiter regelmäßig zu leichteren Ausbrüchen. Zu größeren Eruptionen kam es am 20. März 2000, am 29. Juli 2001, am 20. Mai 2006, am 8. Januar 2007.
Der schwerste Ausbruch seit 1995 geschah am 12./13. Juli 2003. Eine 15 km hohe Aschewolke wurde ausgestoßen. Vertikale Explosionen verteilten 210 Millionen m3 Schutt auf das schon verwüstete Gebiet. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden.
[Bearbeiten] aktuelle Entwicklung
Nach einer starken Eruption am 8. Januar 2007 wird wieder eine Zunahme der Aktivität am Soufrière Hills gemessen. Daraufhin wurde die Warnstufe 4 ausgegeben und das Sperrgebiet um den Vulkan wieder ausnahmslos für Besucher geschlossen. Ein größerer Ausbruch wird befürchtet.
[Bearbeiten] Quellen
- Chronologie des Montserrat Volcano Observatory
- WDR, Sendung Quarks - Insel unter Asche, vom 28.04.1998