Spanischer Reiter (Pferdeausbildung)
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Ein Spanischer Reiter ist eine Andreaskreuz-artige hölzerne Konstruktion, die bis ins 18. Jahrhundert zur Ausbildung von Reitpferden eingesetzt wurde. Auf einem Pferdesattel befestigt, sollte sie bei einem an der Longe gehenden Pferd die Reiterhände simulieren, indem die Zügelenden an die oberen Enden des Spanischen Reiters gebunden wurden, vergleichbar mit dem heute verwendeten Ausbinder.
Die unterschiedliche Wahl der Mittel erklärt sich aus dem unterschiedlichen Sinn dieser Hilfsmittel und aus den unterschiedlichen Pferdetypen. Während der Ausbinder das moderne Sportpferd mit Kopf und Hals in die Tiefe (Vorwärts-Abwärts) führen soll, um einen locker schwingenden Rücken zu erzeugen, war die Wirkungsweise des Spanischen Reiters genau umgekehrt. Er sollte den Pferdehals in die Höhe führen (Vorwärts Aufwärts), um eine höhere Bewegung der Vorhand zu ermöglichen und somit der herantretenden Hinterhand Platz zu schaffen.