Steingehege der Bretagne
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Steingehege der Bretagne sind eine äußerst seltene Variante der Cromlechs. Bei den Megalithkomplexen, die aus einer Vielzahl von Menhiren gebildet werden unterscheidet man die Cromlechs nach Alignements (Steinreihen), Steinkreisen (auch Halbkreise) und Steingehegen (Enceintes).
Die Monolithe der Steingehege sind nicht so mächtig wie die allein stehende Menhire und unbearbeitet. Es gibt zwei in viereckiger Form (Quadrilatère) Cohquer bei Plouharnel und Crucuno. Das Gehege von Crucuno bei Erdeven (Morbihan) ist nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. In der Literatur wird jedoch spekuliert, dass diese Ausrichtung erst bei einer Restaurierung zustande gekommen ist[1]. Die Formation von Le Manio bei Carnac stellt zweifellos die Einfriedung eines Hügels dar. Nach alten Schilderungen wurden Gehege durch Erdaufschüttungen und Böschungen ergänzt, die heute aber verschwunden sind. Unklar ist, ob sie bei der Errichtung eine Rolle spielten, oder einzelne Felder gegeneinander abgrenzten.
Fraglich ist auch, ob das elliptische Steingehege aus dicht stehenden Steinen, das P. R. Giot unter dem neolithischen Tumulus von Tossen-Keler bei Penvenan (Côtes-d’Armor) fand, ursprünglich unter freiem Himmel stand. Es wurde in einem Garten am Quai von Treguier wieder aufgebaut. Bei der prähistorischen Errichtung des Geheges wurden Steine verwandt, die offenbar aus zerstörten Megalithanlagen stammen. Die Tatsache, dass auch das östliche Ende des Geheges zerstört ist, täuscht aber nicht über seine relativ geometrische Form hinweg. Alles in allem verwundert die relativ geringe Anzahl von erhaltenen oder vermuteten Gehegen, selbst wenn man bedenkt, dass etwaige Holzgehege verschwanden, ohne Spuren zu hinterlassen. Man muss davon ausgehen, dass steinerne Gehege durch spätere Handlungen vernichtet wurden. [1].
[Bearbeiten] Literatur
- P. R. Giot Vorgeschichte in der Bretagne, 1991 ISBN 2-85543-076-3