Strappado
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Strappado ist sowohl eine Foltermethode als auch eine Praktik aus dem Bereich BDSM.
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[Bearbeiten] Foltermethode
Als Strappado oder Pendel wird eine leicht anzuwendende und daher vor allem im Mittelalter weit verbreitete Foltermethode bezeichnet. Die Handgelenke des Opfers wurden hinter dem Rücken gefesselt und dann mit einem Seil, das über einen Balken, eine Rolle oder einen Haken an der Decke lief, nach oben gezogen bis das Opfer an seinen Armen hing. Diese Foltermethode ist sehr schmerzhaft und führt meist zur Luxation (Verrenkung) des Schultergelenks. Diese Praktik war unter dem Namen Pfahlhängen in deutschen Konzentrationslagern zur Zeit des Nationalsozialismus weit verbreitet.
In einer anderen, auch als Strappado bezeichneten Variante, wurden dem Opfer die Handgelenke vor dem Körper gefesselt, das Opfer wiederum an den Handgelenken nach oben gezogen, zusätzlich aber schwere Gewichte an den Fußgelenken befestigt. Hierdurch kam es nicht nur zur Schädigung des Schulterbereiches sondern auch der Beine und Hüften.
Im Malleus Maleficarum (Hexenhammer, 1486) wird beschrieben, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Folterinstrumente benutzt werden, um die entsprechende Person zu einem Geständnis zu zwingen. Das Strappado wurde bei eher schweren Vergehen angewandt.
[Bearbeiten] BDSM
Im Bereich von BDSM ist eine ähnliche, ebenso als Strappado bezeichnete Technik in Gebrauch. Der Bottom wird auf ähnliche Weise gefesselt wie in der beschriebenen Foltermethode, die Arme jedoch nur soweit hochgezogen, dass der gewünschte Immobilisierungs- und Schmerzeffekt eintritt, ohne gesundheitliche Schäden zu hinterlassen. Die Füße des Opfers bleiben daher im allgemeinen auf dem Boden. Wie alle BDSM-Aktivitäten beruht auch diese auf Einvernehmlichkeit.
[Bearbeiten] Literatur
- The Visual Dictionary of Sex, Dr. Eric J Trimmer (editor), A & W Publishers, 1977, ISBN 0-89479-011-0
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- www.chronicon.com/ Historisches Bild der Foltermethode
- San Francisco Chronicle: AP: Irakischer Gefangener starb während er an seinen Handgelenken hing.