Streckenwärter
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Ein Streckenwärter, auch als Streckengänger/-geher bezeichnet, ist ein Eisenbahnbediensteter, dessen Aufgabe es ist, die gesamte ihm zugeteilte Eisenbahnstrecke regelmäßig abzugehen und zu kontrollieren. Auch bei Seilbahnen werden Streckengänger eingesetzt.
[Bearbeiten] Aufgaben und Einsatz
Der Streckenwärter musste ursprünglich bis zu dreimal täglich jedes Hauptbahngleis abgehen und hierbei sowohl auf Veränderungen und Beschädigungen an Gleis und Oberbau achten, als auch den ordnungsgemäßen Zustand der vorbeifahrenden Züge beobachten. Zum Beheben kleinerer Schäden führte er Werkzeug wie Schraubenschlüssel mit sich, weiterhin Signalflaggen und Knallkapseln, um gegebenenfalls die Züge warnen zu können. Nebenbei wurden auch die bahneigenen Fernsprecher unterwegs ausprobiert.
Durch die Einführung von durchgängig verschweißtem Gleis und dem damit zurückgegangenen Wartungsaufwand wurde der Intervall der Streckenbegehungen später auf einen wöchentlichen Rhythmus vergrößert.
Mit dem Einsatz von regelmäßig verkehrenden Gleismesstriebwagen wie der Baureihe 725/726, Ultraschallschienenprüfzügen und anderen Einrichtungen zur Messung der Schienenoberfläche endete der Einsatz von Streckengängern bei der Deutschen Bundesbahn 1988. Unter anderem bei der Rhätischen Bahn in der Schweiz sind sie weiterhin im Einsatz.
[Bearbeiten] Vorschriften
- DRG 'Dienstanweisung für die Bahnwärter und Schrankenwärter (DA Ba-Schra)' vom 1. April 1932
- DB DS 814 'Vorschrift für den Schranken- und Streckenwärterdienst (VSS)' vom 28. Mai 1972
- DR DV 816 Th.1 'Dienstvorschrift für die Prüfung des Oberbaues und der Streckenanlagen, Teilheft 1: Aufgaben des Streckenwärters' vom 1. März 1983