Eisenbahnstrecke
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Eisenbahnstrecke wird die Verbindung von Orten mit einem Schienenweg genannt. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Begriff (Eisen-)Bahnlinie den auf diesen Strecken regelmäßig stattfindenden Verkehr. So können auf einer Strecke mehrere Bahnlinien oder eine Bahnlinie auf mehreren Strecken verkehren.
Die Trasse der Eisenbahnstrecke kann mit einem oder mehreren Gleisen, mit Signalanlagen, Hochbauten, Kilometrierung, Weichen und Kreuzungen ausgestattet sein, des Weiteren mit Bahnhöfen und Haltepunkten (Haltestellen) für den Personen- und Güterverkehr, einer Oberleitung für den Betrieb mit elektrischen Lokomotiven und elektrischen Triebwagen. Typisch ist bereits in der Frühzeit des Eisenbahn-Streckenbaus die Errichtung einer begleitenden Telegraphen- und Elektrizitätsverbindung. Dadurch war nicht nur der Nachrichtenverkehr für den Eisenbahnbetrieb sondern weitere Übermittlungswege möglich.
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[Bearbeiten] Superlative
Als die längste Eisenbahnstrecke wird die Transsibirische Eisenbahn mit 9.288 km Länge angesehen.
Die höchstgelegenen Strecken sind die im September 2005 fertiggestellte Lhasa-Bahn bzw. Qinghai-Tibet-Bahn mit einem Scheitelpunkt bei 5.072 Metern Höhe sowie die peruanische Ferrocarril Central Andino von Lima nach Huancayo mit einem Scheitelpunkt auf 4.781 Metern.
Zu den meistbefahrenen Eisenbahnstrecken der Welt gehört die TGV-Linie Paris–Lyon, die japanischen Shinkansen-Linien, in Deutschland Abschnitte der Strecke Hamburg - Hannover, die S-Bahn-Stammstrecke in München, und die Schnellfahrstrecke Köln - Rhein/Main. Ebenfalls stark befahren ist die Verbindung von Duisburg über Essen nach Dortmund, die auf vier Gleisen in Spitzenzeiten bis zu zwei S-Bahnen, vier Regionalexpress- und zwei Regionalbahnlinien sowie den Intercity- und ICE-Verkehr aufnehmen muss.
[Bearbeiten] Nummerierungssysteme
Zur betrieblichen und fahrplanmäßigen Organisation können für Eisenbahnstrecken Code-Bezeichnungen vergeben werden. Verbreitet sind die so genannten Kursbuchstrecken (Deutschland) bzw. Kursbuchnummern (Schweiz), die Verkehrsrelationen auf Fahrplanebene abbilden. Die Strecken werden dann mit Kursbuchstrecke XY (KBS XY) angesprochen.
[Bearbeiten] Deutschland
Zusätzlich wurde in den 1980er Jahren von der Deutschen Bundesbahn in einer umfassenden Aktion das Gesamtnetz der staatlichen Eisenbahnstrecken auf Infrastrukturebene systematisch erfasst und mit vierstelligen Streckennummern versehen. Diese werden - auch außerhalb der Eisenbahnverwaltung - in der Raumplanung oder bei der Planung von Verkehrsbauten verwendet. Die Einteilung erfolgt nach Bundesländern:
- Gruppe 1000 = Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen
- Gruppe 2000 = Nordrhein-Westfalen
- Gruppe 3000 = Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- Gruppe 4000 = Baden-Württemberg
- Gruppe 5000 = Bayern
- Gruppe 6000 = Brandenburg, Berlin, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt
- Gruppe 7000 = Verbindungskurven, Anschlussstrecken zu Bahnen im Ausland
- Gruppe 9000 = Nichtbundeseigene Eisenbahnen (soweit nicht DB-Nummern weitergeführt werden)
Ein Mittelding zwischen vierstelliger eindeutiger Streckennummer und Kursbuchstrecke ist die Nummerierung in Buchfahrplan und La. In der La und im Ersatzfahrplan sind Strecken mit bis zu dreistelligen Nummern vorhanden, wobei die eine Richtung zusätzlich ein "a" hat und die Gegenrichtung ein "b", z.B. Bereich West, Strecke 10a. Diese Streckennummern sind für jede Niederlassung der DB Netz AG eindeutig. Sie ragen teilweise in Bereiche benachbarter Niederlassungen bis zum nächsten Knotenbahnhof hinein. In Bahnhofsbereichen oder bei parallelen Strecken sind manchmal die Fahrtmöglichkeiten in Form von Bezeichnungen wie "Gleis W" zwecks Unterscheidung angegeben.
[Bearbeiten] Literatur
Eisenbahnatlas Deutschland 2005, Schweers & Wall, ISBN 3-89494-134-0