Studenec (Berg)
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Studenec | |
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Der Kaltenberggipfel heute |
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Höhe | 736 m |
Lage | Tschechien |
Gebirge | Lausitzer Gebirge |
Geografische Lage | Koordinaten: 50° 49′ 55" N, 14° 27′ 19" O50° 49′ 55" N, 14° 27′ 19" O |
Typ | Kegelberg |
Gestein | Phonolith |
Studenec (deutsch Kaltenberg) ist ein Berg Nordböhmens zwischen Elbsandsteingebirge / Böhmische Schweiz und dem tschechischen Teil des Lausitzer Gebirges. Er wird geologisch zu Letzterem gerechnet. Seinen Namen erhielt er von einem auch im Sommer außergewöhnlich kalten Quell am Nordosthang.
Der 736 m hohe tertiäre Basaltberg befindet sich 1 km südöstlich der Gemeinde Studený (Kaltenbach) und ca. 4 km nordöstlich von Česká Kamenice (Böhm. Kamnitz). Seine Kegelform ist relativ weithin sichtbar.
Im 19. Jahrhundert diente der markante Gipfel mit seinem weiten Rundblick den Geodäten und Kartografen zur Landesaufnahme Böhmens. Daran erinnert ein Gedenkstein mit der Inschrift MONUMENTUM ASTRONOMICO-GEOMETRICUM auf dem Gipfel.
Das Gebiet um den Kaltenberg befand sich im Besitz der Fürsten von Kinsky. Fürst Ferdinand ließ 1854 auf dem Kaltenberg ein hölzernes Aussichtsgerüst erbauen, der der Überlieferung nach der zweitälteste Aussichtsturm in Böhmen gewesen sein soll, was aber heute angezweifelt wird.
Wegen Baufälligkeit musste das Gerüst 1865 abgerissen werden. An gleicher Stelle entstand auf Anregung des Gebirgsvereins für die Böhmische Schweiz ein neuer Aussichtsturm, der am 18. Juli 1888 eingeweiht wurde. Diesmal hatte man sich für eine Eisenkonstruktion entschieden, die durch den Maschinenbaubetrieb Prag ausgeführt wurde und heute noch in stark baufälligem Zustand erhalten ist. Mit Sockel ist der Turm 17 Meter hoch und bietet auf der oberen Aussichtsplattform, zu der einst 92 Treppenstufen führten, 25 Personen Platz.
Da im ersten Jahr des Bestehens des neuen Turmes mehr als 5.000 Menschen den Kaltenberg besuchten, ließ Fürst von Kinsky auf dem Gipfel ein hölzernes Unterkunftshaus errichten, in dem die Besucher im Sommer versorgt werden und gegebenenfalls übernachten konnten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verfielen Turm und Kinsky-Baude. Letztere brannte in den fünfziger Jahren ab. Der Turm blieb schutzlos allen Witterungsunbilden ausgesetzt, so dass zahlreiche Treppenstufen und die Aussichtsplattform fast völlig herausgebrochen sind.
Rings um den Berg haben sich naturnahe Wälder erhalten, so vor allem Buchenwälder mit charakteristischen Pflanzenarten wie Waldmeister, Einblütiges Perlgras, Berg-Ehrenpreis, Ausdauerndes Bingelkraut, Weiße und Zwiebel-Zahnwurz, Ausdauerndes Silberblatt und Fingerkraut. An den Hängen befinden sich einige Blockfelder, auf denen man gelegentlich Gämsen beobachten kann, die hier 1907 ausgesetzt worden sind. Seit 1965 steht der gesamte Bereich von 113 ha um den Kaltenberg als Naturschutzgebiet Studený vrch unter Schutz.