Studie (Schach)
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Im Schach ist eine Studie die Form der Komposition, welche mit der Schachpartie am engsten verbunden ist. Das liegt an der allgemeinen Formulierung der Forderung nach Gewinn oder Remis zu einer meist im Diagramm vorgegebenen Ausgangsstellung. Wie bei orthodoxen Schachaufgaben werden diese Stellungen normiert, wobei Weiß die Forderung zu erfüllen hat und meist auch beginnt, es sei denn, unter dem Diagramm wird ausdrücklich angegeben, dass Schwarz am Zuge ist. Diese Erfüllung der Forderung heißt Lösung der Studie. Studien werden oft mit Endspielen assoziiert, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Grundlagen der Studienkomposition
Stellung und Lösung einer Studie werden vom Autor ausgedacht, seltener geben Partien die Vorlage zur Analyse. Oft ändert sich im Verlauf der Untersuchung Inhalt und Ausgangsstellung, um künstlerischen Kriterien besser zu genügen oder technische Aspekte in der Lösung zu berücksichtigen. Diesen Prozess nennt man analog zu den Tätigkeiten in Musik oder anderen Kunstrichtungen komponieren.
Wie heutzutage in der Schachkomposition üblich, wird von der Lösung gefordert, dass sie eindeutig ist. Das war in der Vergangenheit keineswegs immer so. So gab zum Beispiel Richard Réti in seinen Studien partienahen Stellungen den Vorzug, auch dann, wenn ihre Lösung an einer Stelle für Weiß zwei gleichwertige die Grundidee der Lösung nicht trennende Züge erlaubte.
Jede Abweichung von der Autorlösung entwertet die Komposition. Sie ist dann inkorrekt. Abweichungen im ersten Zug sind Nebenlösungen, eine Mehrdeutigkeit in den Folgezügen der Lösung heißt Dual. Mitunter werden dabei kleine Kompromisse eingegangen, indem meist in nicht zum Thema gehörenden Nebenvarianten kleine Duale (Minor-Duale) oder nicht die Lösung voranbringende Zugwiederholungen in Gewinnstudien als zulässig erklärt werden. Eine weitere Form der Unkorrektheit ist die Widerlegung der Autorlösung durch eine vom Autor nicht beachtete Fortsetzung von Schwarz.
Der Begriff Studie wurde 1851 von Bernhard Horwitz und Josef Kling in ihrem Buch Chess Studies (zu deutsch: Schachstudien) geprägt. In der neuesten Ausgabe der Studiensammlung von Harold van der Heijden (hhdbiii) werden 67 691 Studien gezählt. Streng genommen ist diese Zahl jedoch zu hoch, denn die Sammlung enthält zu zahlreichen Positionen (teilweise inkorrekte) Modifikationen, Plagiate, Mehrlinge werden in jeder Phase einzeln gezählt, Partiestellungen sind in die Sammlung aufgenommen worden und schließlich gibt es zahlreiche theoretische Endspielstellungen, die strengen Maßstäben an eine moderne Studie nicht genügen. Man kann diese Zahl folglich nicht ansehen als Anzahl der in der Sammlung enthaltenen Studien. In mehreren Artikeln hat Harold van der Heijden über Abschätzungen die Annahme aufgestellt, dass in seiner Sammlung 80 bis 85 Prozent aller jemals erschienenen Studien enthalten seien. Allerdings können die Voraussetzungen für diese Abschätzungen nicht bewiesen werden (unbekannte und verschollene Quellen aus Vergangenheit und weit entfernten Regionen), so dass es nicht sinnvoll erscheint, solche Zahlen zu propagieren.
Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten von Studien und Schachaufgaben einerseits als auch von Studien und Partien andererseits. Die Forderung nach einem Matt in einer exakt festgelegten Anzahl von Zügen in orthodoxen Aufgaben führt im Kompositionsprozess nicht selten zu Figurenkonstellationen auf dem Brett, die nicht mehr als partiegemäß angesehen werden können. Das Prinzip strengster Ökonomie der eingesetzten Mittel kann dann nicht mehr durchgehalten werden. In idealen Studien ist jeder Stein an der Lösung aktiv beteiligt, in der Endstellung der Lösung gibt es weder weiße noch schwarze unbeteiligte Steine (sogen. Nachtwächter). Man kann sagen, dass in Studien ein bestimmtes Thema in okonomischer, künstlerisch wertvoller Form partiegemäß dargestellt wird. Das gelingt in Partien kaum, da praktische Aspekte wie Variantenberechnung oft unter Zeitdruck und damit verbunden die Unmöglichkeit einer exakten Stellungseinschätzung die Suche nach dem ästhetischen Gewinn- bzw. Remisweg meist nicht gestatten.
Bei einer Aufnahme in die FIDE-Alben zählt eine Studie 1,67 Punkte, während andere Arten der Komposition einen Punkt einbringen. Somit sind weniger Studien als andere Kompositionen erforderlich, um einen Meistertitel der Komposition zu erhalten.
[Bearbeiten] Historisches
[Bearbeiten] Mansuben
In der Zeit, bis die Regeln des Schachspiels Mitte des 2. Jahrtausends derartig umgeändert wurde, dass die Figuren die heutigen Zugmöglichkeiten erhielten, erschienen bereits Studien für die damaligen Regeln. Diese wurden als Mansuben bekannt. Solche Stellungen kamen vor allem aus dem arabischen Raum und endeten meist mit dem Matt. Mansuben, die nur Könige, Springer und Türme enthielten, können auch heute noch als vollwertige Studien betrachtet werden, da sich deren Zugmöglichkeiten nicht geändert haben. Eine der bekanntesten derartigen Mansuben ist die aus dem 13. Jahrhundert. Bekannte Autoren der damaligen Zeit waren al-Adli und ar-Razi, die auch als die stärksten Spieler galten.
Lösung:
1.Tf6-g6+ Kg7-f8
2.Th6-h8+ Kf8-e7
3.Th8-h7+ Ke7-f8
4.Th7-f7+ Kf8-e8
5.Tg6-g8 matt
[Bearbeiten] Studien bis 1851
Nachdem die neuen Schachregeln eingeführt wurden und der Buchdruck in Europa populär wurde, erschienen bedeutende Schachbücher, in denen die Autoren partieähnliche Stellungen mit der Forderung nach einem Gewinn oder Remis versahen oder einfache Endspiele analysierten. Bekannte Werke sind etwa Lucenas Repetición de amores e arte de axedrez (1497), das zugleich eines der ältesten gedruckten Schachbücher ist und starke Ähnlichkeit mit der Göttinger Handschrift (zwischen 1500 und 1505) aufweist, Ercole del Rios Sopra il Giuoco degli Scacchi (1750), Giambattista Lollis Osservazioni Teorico-Pratiche sopra il Giuoco degli Scacchi (1763) und Philipp Stammas Bücher. Stamma hatte bereits einen eigenen Stil, indem er immer Mattdrohungen gegen den weißen König aufstellte, die mit Opfern abgewehrt werden mussten. In einer Zeitschrift erschienen erstmals im Jahr 1817 Studien als Urdruck. Dabei handelte es sich um fünf Stücke von W. Lewis in der Zeitschrift Oriental Chess.
Lösung:
1.Tc4-h4! Dh3xh4
2.Db3-g8+!! Kh8xg8
3.Sc6-e7+ Kg8-h8
4.Se5-f7+ Tf8xf7
5.Tc1-c8+ Tf7-f8
6.Tc8xf8 matt.
Stammas Stück weist noch keine logische Zweckreinheit auf, die vorhanden wäre, wenn der Tc4 beispielsweise auf f4 stünde und somit 1.Tf4-h4!! allein dem Zweck dienen würde, die schwarze Dame von c8 abzulenken! In Stammas Fassung wird zusätzlich die Schräge a2-g8 freigelegt.
[Bearbeiten] Studien nach 1851
Mit der Veröffentlichung des Buches Chess Studies von Josef Kling und Bernhard Horwitz etablierte sich der Begriff „Studie“ für diese Form der Schachkomposition. Neben weiteren partienahen Stücken mit viel Materialeinsatz erschienen vor allem weitere theoretische Endspiele. Die erste Preisvergabe an eine Studie fand beim Cambridge-Turnier im Jahr 1860 an das Stück unten statt. Erstmals wurden im Jahr 1881 von einer Zeitschrift Preise für Studien vergeben. Dabei wurden Stücke von C. Coster und Bernhard Horwitz von der Society ausgezeichnet. Dennoch dauerte es noch bis in die 1920er, bis Studienturniere von vielen Zeitschriften regelmäßig ausgerichtet wurden. Irgendwann entstand der Konsens, dass in einer Studie nur so viel Material wie unbedingt nötig verwendet werden sollte.
Lösung:
1.Td6-a6+ Tb7-a7 2.Dh2-g2+ Db8-b7 3.Ta6-c6! Ta7-a5! 4.Kh1-h2!! Ka8-b8 5.Dg2-g3+ Kb8-a8 6.Dg3-f3! Ka8-a7! 7.Df3-e3+ Ka7-a8 8.De3-e4! Ka8-b8 9.De4-f4+ Kb8-a8 10.Tc6-c7! Db7-b2+ 11.Kh2-h3 Db2-b3+ 12.Kh3-h4 und Gewinn. Die ursprüngliche Lösung setzte mit 12. ... Ta5-b5 13.Tc7-c8+ Tb5-b8 14.Tc8-c4 Tb8-b5 15.Df4-e4+ Ka8-b8 16.De4-e8+ Kb8-a7 17.De8-d7+ Ka7-a6 18.Tc4-c6+ Tb5-b6 19.Tc6-c8 Ka6-a5 20.Tc8-a8+ Tb6-a6 21.Dd7-c7+ fort, später stellte sich jedoch heraus, dass ab dem 13. Zug auch noch andere Gewinnmöglichkeiten existieren.
Dieses Stück wirkt bereits durch die stillen Züge und das Königsmanöver modern, obwohl es aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Für die Studie war das Vorwissen erforderlich, dass König und Dame gegen König und Turm gewinnen.
[Bearbeiten] Moderne Studien
Mit den Komponisten des anfangenden 20. Jahrhunderts wie Henri Rinck, Nikolai Grigoriew und Alexei Troizki bildeten sich verschiedene Kompositionsstile, teilweise unter dem Einfluss der neudeutschen Schule des Schachproblems, heraus. Unten sind einige Beispiele für Themen, die in Studien vorkommen können, aufgeführt.
[Bearbeiten] Böhmische Themen
Bekanntlich kultiviert die Böhmische Schule vorwiegend im Dreizüger die Mattbilder. Drei Mustermatts sind für gediegene Aufgaben die Norm. Diese Idee kann für die Studie adaptiert werden, wobei nicht nur ideale Matt- sondern auch Patt-Stellungen, oder gar komplexere Endpositionen in anderen Themen wie beim Bau von Festungen in ökonomischer Form dargestellt werden.
Lösung:
1.Lb8-a7! De8xh5!
2.Tb6-h6+ Kc5-b5
3.Sc2-d4+ Kb5-a5
4.Th6xh5 Lb4-d6+
5.Kh2xh3 Se2-f4+
6.Kh3-g4! Sf4xh5
7.Lh1xd5 Sh5-f6+
8.Kg4-f5 Sf6xd5
9.Kf5-e6 Sd5-e7!
10.Ke6xd6 Se7-c8+
11.Kd6-c7 Sc8xa7
12.Kc7xb7 Sa7-b5
13.Sd4-c6 mit Idealmatt.
[Bearbeiten] Neudeutsche Themen
Die neudeutschen Themen sind ebenfalls aus dem Problemschach entliehen. Sie enthalten unter anderem Lenkungen, Verstellungen und Vorpläne, die vor dem Hauptplan ausgeführt werden müssen.
Der Hauptplan 1.Tf7xf6+? Kb6-a7 2.Dg5-g7+ Dc4-c7 3.Tf6-f7 scheitert an 3. ... Tc3-c1+ 4.Kg1xg2 Tc1-c2+ 5.Kg2-f3 Tc2-c3+ 6.Kf3-e4 Tc3-c4+ 7.Ke4-d5 Tc4-c5+ 8.Kd5-e6 Tc5-c6+ 9.Ke6-f5 Tc6-c5+ 10.Kf5-g6 Tc5-c6+ 11.Kg6-h7 Ka7xa6 12.Tf7xc7 Tc6xc7 13.Dg7xc7 Patt. Durch den Vorplan 1.a4-a5+ wird das Patt vermieden.
Lösung:
1.a4-a5+!! Kb6xa6 2.Tf7xf6+ Ka6-a7 3.Dg5-g7+ Dc4-c7 4.Tf6-f7 Tc3-c1+ 5.Kg1xg2 Tc1-c2+ 6.Kg2-f3 Tc2-c3+ 7.Kf3-e4 Tc3-c4+ 8.Ke4-d5 Tc4-c5+ 9.Kd5-e6 Tc5-c6+ 10.Ke6-f5 Tc6-c5+ 11.Kf5-g6 Tc5-c6+ 12.Kg6-h7 Ka7-a8!
Nun scheint ebenfalls ein Patt zu entstehen, aber Weiß kann die gleiche Situation wie im Vorplan, nur um eine Reihe verschoben, herbeiführen, wonach er eine Zugmöglichkeit im 16. Zug hat, die er ohne den Vorplan nicht gehabt hätte.
13.Dg7-g8+ Dc7-c8 14.Tf7-f8 Tc6-c7+ 15.Kh7-h8 Ka8-a7! 16.Dg8-g1+! mit Gewinn
[Bearbeiten] Geometrische Themen
Mit dem modernen Verständnis der Studie als Kunstform schufen Komponisten ästhetisch anspruchsvollere Themen, bei denen sich bestimmte Stellungsmerkmale verschoben wiederholen, wie in der obigen Studie von Hoch, oder in denen Figuren geometrische Manöver ausführten. Dazu gehörten unter anderem das Springerrad, bei dem ein Springer über das gesamte Brett laufen muss und Zickzackkurse durch Figuren (wie im Beispiel unten).
Lösung:
1.e6-e7 b4-b3+ 2.Ka2-b1 Ka4-b4 3.Ta1-a4+ Kb4-c5 4.Ta8-c8+ Sa6-c7!! 5.Tc8xc7+ Kc5-b6 6.c4-c5+ Kb6xc7 7.c5xd6+ Kc7xd6 8.e7-e8S+!! Kd6-d7
Nun beginnt der Springer, den Zickzackkurs als geometrisches Manöver auszuführen.
9.Se8-f6+ Kd7-e7 10.Sf6-g8+ Ke7-f7 11.Sg8-h6+ Kf7-g7 12.Sh6-f5+ Kg7-g6
Nach dem schwarzen König beteiligt sich nun der schwarze Turm am Manöver.
13.Sf5-g3 Th2-g2 14.Sg3-f1 Tg2-f2 15.Sf1-e3 Tf2-e2 16.Se3-d1 Te2-d2 17.Sd1-c3 mit Gewinn, da die Mattdrohung durch 18.Td4 oder 18.Kc1 abgewehrt wird.
[Bearbeiten] Datenbankstudien
Die Verfügbarkeit der Endspieldatenbanken von Eugene Nalimov und Ken Thompson, in denen alle möglichen Stellungen (bislang mit bis zu 6 Steinen) aufgeführt werden, ermöglichte auch Studien, die ihre Analysen auf diese Datenbanken stützen oder sogar zu großen Teilen aus Datenbankstellungen bestehen. John Roycroft lehnt reine Datenbankstudien ab, jedoch werden so immer mehr Studien unmöglich, da immer mehr Datenbanken zur Verfügung stehen. Datenbankstudien sind jedoch durchaus umstritten, so sind viele Komponisten der Meinung, dass aus Datenbanken generierte Studien in Ordnung sind, wenn eine gewisse schöpferische Höhe erreicht wird.
John Nunn hat in seinen Büchern studienartige Endspiele vorgestellt. Im Gegensatz zu einer echten Studie sind jedoch bei einem theoretischen Endspiel mehrere Gewinnwege erlaubt. Das folgende Beispiel ist ein mit einem Computer generiertes Endspiel, das auch als vollwertige Studie gelten könnte, da andere Varianten nur zu Zugwiederholungen führen würden und das Endspiel durch die beiden Abzugsschachgebote ein studienartiges Motiv enthält.
Lösung:
1.Sf4-d5! Dc7-h7 2.Sd5-e7! Dh7-b1 3.Ke8-f7+! Kh8-h7 4.Da8-d5! Db1-f1+ 5.Se7-f5 Df1-b1 6.Dd5-d6 Db1-b6! 7.Sf5-d6! Db6-f2+ 8.Kf7-e8+! Kh7-h8 9.Dd7-g4+ Kg6-h7 10.Sd6-f5 Df2-a7 11.Dg4-h5+ Kh7-g8 12.Sf5-e7+ mit Gewinn. Eine der zahlreichen anderen Varianten wäre 2. ... Dh7-h5+ 3.Ke8-f8 Kh8-h7 4.Da6-e4+ Kh7-h6 5.De4-e6+ Kh6-g5 6.De6-f5+ mit Gewinn, da 6. ... Kg5-h6 7.Se7-g8 matt und 6. ... Kg5-h4 7.Se7-g6+ schnell gewinnen.
[Bearbeiten] Theorien
[Bearbeiten] Studientypen
Laut Gerhard Josten lassen sich Studien in acht Typen einteilen.[1] Demnach ist im rätselhaften Typ die Lösung möglichst gut versteckt, der nüchterne Typ enthält Studien, deren Klarheit zutage tritt, der geometrische Typ baut auf geometrische Elemente auf, im romantischen Typ wird angegriffen und geopfert, der problemhafte Typ verwendet spezielle Elemente aus Mattaufgaben, Studien des eingeschränkten Typus sind so vollgestellt, dass die Zuganzahl verringert wird, der thematische Typ erfüllt eine bestimmte Forderung und im humorigen Typ wollen die Komponisten zeigen, dass ihnen die Komposition Spaß macht.
[Bearbeiten] GPFD-Theorie
Die GPFD-Theorie wurde 1995 von David Friedgood und Jonathan Levitt beschrieben [2] und soll nach Ansicht der Autoren aufzeigen, wie eine gute Studie aussehen muss. Die Abkürzung bedeutet Geometry, Paradox, Flow, Depth (zu deutsch: Geometrie, Paradoxon, Spielfluß, Tiefe). Die beiden Autoren stellten die Theorie auf, dass eine gute Studie alle vier Elemente enthalten muss. Dabei bezieht sich Geometrie auf geometrische Manöver oder Züge, etwa eine Königswanderung von a1 nach h8, sowie Paradoxon auf einen überraschenden Zug oder ein überraschendes Gesamtwerk. Der Spielfluß ist gewährt, wenn es keine langwierigen Phasen gibt, und Tiefe meint, dass Züge vorkommen, deren Zweck erst viel später zu sehen ist. Dabei bilden Variantenzahl und Zuganzahl ein Feld, das die Tiefe ausmacht.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Beispiele für Studien mit weiteren Artikeln zu Studien
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Josten, Studientypen. In: Gerd Wilhelm Hörning, Gerhard Josten und Martin Minski, Wege zu Schachstudien. Neu-Jung-Verlag 2006. Seite 210–220. ISBN 3-933648-29-7
- ↑ Jonathan Levitt und David Friedgood, Secrets of Spectacular Chess. Batsford 1995. ISBN 0-7134-7721-0