Superdollar
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Der Begriff Superdollar wurde geprägt, als amerikanische Geheimdienste etwa 1994 auf gefälschte Banknoten von einer derartigen Güte stießen, dass sie kaum mehr vom Original zu unterscheiden waren. Dabei handelt es sich um 100-US-Dollar-Banknoten, die auf sehr hochwertigem Papier und Tinte mit hoher Druckqualität hergestellt wurden. Nach umfangreichen Ermittlungen wird angenommen, dass sie aus Nordkorea stammen. Die Regierung der USA wirft dem Regime Nordkoreas vor, dieses Falschgeld aus zwei Gründen fabriziert und im Umlauf gebracht zu haben, einerseits aus notorischer Devisennot und andererseits, um die USA und ihr Währungssystem zu unterminieren. Pjöngjang wies dies jedoch als reine feindselige Propaganda des Westens zurück.
Die Herstellung dieser gefälschten Banknoten soll nordkoreanischen Überläufern zufolge Staatsangelegenheit von höchster Priorität sein. Um sie international in Umlauf zu bringen, bedient man sich der Botschaft in Moskau, der größten des fernöstlichen Landes. Dazu gibt es zwei Methoden:
- So gut wie alle nordkoreanischen Diplomaten reisen via Moskau ins Ausland; Devisen erhalten sie dort zu gleichen Teilen aus jeweils echten und gefälschten US-Dollars und bestreiten damit ihre Ausgaben.
- Botschafter in Moskau sollen dort Kontakte zu Mitgliedern des organisierten Verbrechens Russlands und ehemaligen Angehörigen des KGB geknüpft haben. Die ehemaligen Geheimdienstler wiederum nutzten ihre Verbindungen zu kommunistischen Parteien in Westeuropa, um die Superdollars in westliche Devisenmärkte zu schleusen.
In diesem Zusammenhang fiel der Name Seán Garlands, der Vorsitzende der irischen Workers Party und hochrangiges Mitglied der Official IRA. Es wird ihm vorgeworfen, das Falschgeld aus Russland in die irische Republik geschmuggelt zu haben, um es von dort aus in Großbritannien zu waschen. Er wurde im Oktober 2005 in Belfast verhaftet, unterdessen stellten die Justizbehörden der USA einen Auslieferungsantrag wegen Devisenvergehens. Der im Vereinigten Königreich tätige Teil des Geldwäscheringes wurde inzwischen von britischen Behörden zerschlagen und seine Mitglieder und Beihelfer zu langen Haftstrafen verurteilt.
Ein anderer Ausgangspunkt für die gefälschten Banknoten ist Macao. Portugal räumte seinerzeit Nordkorea Handelsprivilegien ein, seitdem nutzt das abgeschottete Land die Enklave als Handelsstützpunkt. In Macao ansässige Banken sollen an der Verbreitung des Falschgeldes beteiligt sein: die Behörden der USA verhängten deswegen Strafmaßnahmen gegen die Banco Delta Asia SARL.
Die These, dass die Superdollar aus Nordkorea kommen ist nicht unumstritten. Es wird eingewandt, dass Nordkorea nicht über eine geeignete Druckmaschine verfügt. Einige Falschgeldfahnder vermuten aufgrund des eingesetzten Papiers, der Qualität der Fälschung und der benötigten Mengen an spezieller Druckerfarbe, dass die Superdollar in der Geheimdruckerei des CIA hergestellt würden, um verdeckte Operationen im Ausland zu finanzieren. [1]
[Bearbeiten] Weblinks
- BBC: What is a superdollar? (engl.)
- BBC: $27m counterfeit gang jailed (engl.)
- Beitrag des Deutschschweizer Radios, der die nordkoreanische Herkunft der Blüten anzweifelt
- Das Geheimnis der gefälschten Dollarnoten